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Free Pascal

Freier Compiler und Entwicklungsumgebung für Pascal und ObjectPascal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Free Pascal
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Free Pascal oder Free Pascal Compiler (abgekürzt FPC) ist ein freier Compiler für die Programmiersprachen Pascal und Object Pascal. Die Delphi-ähnliche Lazarus-Entwicklungsumgebung nutzt Free Pascal.

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Entstehungsgeschichte

Free Pascal entstand aus dem Wunsch heraus, 32-Bit-Pascal-Programme einfach und portierbar erstellen zu können. Damals konzentrierte Borland seine Entwicklung ganz auf Windows (das spätere Delphi) und lehnte die Weiterentwicklung des bis heute an Qualität und Geschwindigkeit immer noch vorbildlichen, aber fast komplett in Assembler programmierten Borland-Pascal-Compilers ab (selbst einfache Fehler wie der seit BP7 auftretende „Runtime Error 200“ – ein Überlauf in einer Schleife, welche die Geschwindigkeit der Hardware bestimmen sollte – wurden nicht mehr beseitigt).[3] Der Student Florian Paul Klämpfl entwickelte daraufhin einen eigenen 32-Bit-Pascal-Compiler. Er nannte ihn zunächst FPK, nach den Initialen seines Namens.

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Eigenschaften

Der Pascal-Compiler zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

Die Entwickler pflegen auch einen Transpiler für Pascal zu JavaScript (pas2js).

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Sprachdialekte

Free Pascal beherrscht die Borland-Pascal-Dialekte. In der Version 2.x ist Free Pascal nahezu Delphi-7-kompatibel. Begrenzt unterstützt werden außerdem die ANSI/ISO-Pascal-Dialekte und Apple Pascal. Außerdem existiert ein OBJFPC-Modus, der umfangreiche Objekt-Pascal-Erweiterungen und zahlreiche Schnittstellen z. B. zu Datenbanken aktiviert.

Die verschiedenen Dialekte können sowohl über Kommandozeilenschalter als auch im Quelltext durch $MODE ausgewählt werden. Derzeit sind folgende Einstellungen möglich:

  • Delphi – Delphi-Kompatibilitätsmodus
  • TP – Turbo-Pascal-Kompatibilitätsmodus (Object-Pascal-Erweiterungen werden abgeschaltet)
  • FPC – Der Vorgabemodus
  • OBJFPC – FPC mit Object-Pascal-Erweiterungen
  • MACPAS – Kompatibilitätsmodus für Pascaldialekte unter klassischem Mac OS, wie Think Pascal, Metrowerks Pascal und MPW Pascal

Bis zur Version 2.2 gab es noch den GNU-Pascal-Kompatibilitätsmodus GPC.

Plattformen

In der Version 2.0.4 unterstützt Free Pascal folgende Architekturen:

Folgende Betriebssysteme werden unterstützt:

In Entwicklung:

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Entwicklungsumgebungen

Zusammenfassung
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Lazarus-IDE v0.9.26.2

Für die Nutzung stehen verschiedene (ebenfalls frei verfügbare) integrierte Entwicklungsumgebungen (IDE) zur Verfügung:

  • Lazarus ist eine freie, Delphi-ähnliche IDE für Rapid Application Development (RAD). Lazarus, das von einer großen Community gepflegt wird, unterstützt eine Vielzahl an Plattformen und Betriebssystemen, unter anderem macOS, BSD, Solaris, Linux und Windows.
  • CodeTyphon ist eine freie, Delphi-ähnliche IDE für Rapid Application Development (RAD). CodeTyphon hat Multi-CPU-, Multi-OS- und Cross-Build-Fähigkeiten.[5]
  • Eine Textmodus-IDE, die der Borland-Turbo-Pascal-IDE sehr ähnlich ist (ist Teil des FPC-Paketes).
  • Eine Kommandozeilenversion, die sich mit den meisten Editorprogrammen (z. B. QEdit, Emacs) sehr gut kombinieren lässt (ist Teil des FPC-Paketes).
  • Open Sibyl ist eine Free Pascal-basierte Entwicklungsumgebung für OS/2 und eCS.
  • PascalGUI ist eine Entwicklungsumgebung, die direkt auf Android-basierten Geräten läuft.
  • MSEide ist eine Umgebung für die Entwicklung leichtgewichtiger Programme mit Free Pascal. Die dazugehörige MSEgui ist eine Klassenbibliothek, die über Xlib direkt mit X11 auf Linux und gdi32 unter Windows kommuniziert. Sie entspricht damit der LCL und den Widgetsets von Lazarus.
  • OmniPascal ist ein Free Pascal und Delphi Plugin für Visual Studio Code. Es ermöglicht erweiterte Navigation in Quelltext-Dateien, Codevervollständigung sowie die Integration des Compilers.
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Programmversionen

Zusammenfassung
Kontext

1993 begannen Arbeiten an Free Pascal. Die erste Version war noch in Turbo Pascal ausschließlich für den DOS-Extender go32v1 geschrieben, was jedoch bereits ein enormer Fortschritt war, da jetzt bis zu 2 GB große Datenbereiche (z. B. Felder für Fast-Fourier-Analysen oder digitale Filter) äußerst einfach verwaltet werden konnten. Bald konnte Free Pascal sich selbst kompilieren, so dass es zu einem 32-Bit-Programm wurde. Die Entwicklergemeinde erweiterte sich rasch und nach einiger Zeit portierte Michaël Van Canneyt Free Pascal auf Linux. Für OS/2 wurde die DOS-Portierung angepasst, sodass sie mit dem EMX-Extender zusammenarbeitet. Auch eine Win32-Portierung wurde durchgeführt.

Legende:
Ältere Version; nicht mehr unterstützt
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version
Weitere Informationen Version, Veröffentlichung ...

Im Allgemeinen sind veröffentlichte Versionen mit geraden Versionsnummern bezeichnet. Wie bei Lazarus stehen ungerade Versionsnummern für Test- und Entwicklungsversionen sowie Snapshots. Daher schreiten die Bezeichnungen der publizierten Versionen in Zweierschritten voran.

Version 1.0 erschien im Juli 2000. Diese Version hatte schon nahezu Turbo-Pascal‑7/Delphi‑2-Kompatibilität. In der Folgezeit wurde Free Pascal noch auf zahlreiche andere Plattformen und Architekturen portiert, u. a. auf PowerPC, SPARC und ARM. Version 1.9.4 unterstützte erstmals auch Mac OS X.

Version 2.0.0 wurde nach langer Weiterentwicklung schließlich im Mai 2005 veröffentlicht.

Version 2.2 wurde im September 2007 veröffentlicht und unterstützt nun Windows CE, Game Boy Advance und Nintendo DS als Plattform.

Version 2.4 wurde am 1. Januar 2010 fertiggestellt und unterstützt nun 64-Bit-Mac-OS‑X, iPhone OS und Haiku.

Seit August 2011 kann Free Pascal Byte-Code für die Java Virtual Machine erzeugen.[7]

Im Januar 2012 wurde die Version 2.6 veröffentlicht, die u. a. den Objective-Pascal-Dialekt implementiert. Objective Pascal ist eine Pascal-Schnittstelle zur unter OS X und iOS vorrangig eingesetzten Programmiersprache Objective-C.

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Lieferumfang und Installation

Auf der FPC-Website befinden sich direkt installierbare Versionen für die meisten Betriebssysteme. Die Installationen z. B. unter Windows lassen sich jederzeit problemlos und vollständig wieder entfernen. Es existieren u. a. folgende Komponenten/Erweiterungen (ein aktueller Überblick findet sich auf der FPC-Website):

  • FPC – Der Compiler selbst
  • RTL – Die Laufzeitbibliothek
  • FCL – Die Free Component Library (analog zur Delphi VCL)
  • Textmode IDE
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Literatur

  • Michaël Van Canneyt: Free Pascal 2 - Handbuch und Referenz, Computer & Literatur, 2. Auflage 2012, ISBN 978-3-936546-53-8
 Wikinews: Free Pascal – in den Nachrichten
Commons: Free Pascal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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