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Frontenard

französische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Frontenard ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Die Gemeinde hat 204 Einwohner (Stand 1. Januar 2022), sie werden Frontenaisiens, resp. Frontenaisiennes genannt[1].

Schnelle Fakten
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Geografie

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Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
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Frontenard mit seinen Nachbarorten

Die Gemeinde liegt in der Landschaft des Vallée de la Saône[2], lediglich die südlichen, stark bewaldeten Gebiete liegen noch in der Bresse. Der Bourg liegt auf einer Anhöhe südlich des Doubs[3] und östlich des Flüsschens Guyotte[4]. Die Guyotte fließt von Süden her und bildet einen Teil der östlichen Gemeindegrenze, durchquert das Gemeindegebiet und bildet einen Teil der westlichen Gemeindegrenze, um dann in Navilly in den Doubs zu münden. Entlang der südwestlichen Gemeindegrenze fließt zudem der Ruisseau de Mervins[5] der bei La Rangée in die Guyotte mündet. In West-Ost-Richtung durchquert die Departementsstraße D73[6] (PontouxCharette-Varennes) die Gemeinde, in Nord-Süd-Richtung die D996[7] von Navilly nach Saint-Bonnet-en-Bresse. Die beiden Straßen kreuzen sich im Bourg von Frontenard. Die Gemeinde ist im Süden stark bewaldet, ein größeres Waldstück findet sich sonst lediglich noch entlang der Guyotte, südöstlich von Frontenard. Rund die Hälfte des Gemeindegebietes ist Überschwemmungsgebiet und steht nach starken Regenfällen unter Wasser. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: l’Abergement, la Bouchardière, la Culière, la Faye, Mervin, la Motte, la Palouse, les Piochis, au Pont, la Rangée, la Recule, les Taillis-Bobin, Teppe-au-Ryard, la Vie-Gravée[8].

Klima

Das Klima in Frontenard ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,9 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,0 °C, der kälteste der Januar mit 3,2 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1065 mm, dabei ist der November mit 110 mm der niederschlagsreichste, während Juli und August als trockenste Monate 78 mm aufweisen. Über das ganze Jahr werden etwa 2699 Sonnenstunden gezählt.

Schnelle Fakten Klimadiagramm ...
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Frontenard
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 3,2 3,8 7,5 11,1 15,0 19,1 21,0 20,6 16,9 12,8 7,3 4,0 11,9
Mittl. Tagesmax. (°C) 6,2 7,6 11,9 15,8 19,4 23,8 25,8 25,5 21,5 16,9 10,5 6,8 16
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,5 0,4 3,1 6,2 10,2 14,0 16,0 15,7 12,6 9,0 4,3 1,4 7,8
Niederschlag (mm) 90 77 77 88 96 81 78 78 87 103 110 100 Σ 1065
Quelle: climate-data.org Daten 1991–2021
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Toponymie

Der Name geht zurück auf die gallorömische Eigentumsbezeichnung Frontiniacum – dem Frontinus gehörend – und ist seit 1093 als Frontena bezeugt, 1118 wird ein Garoldus de Frontiniaco erwähnt. In der Umgebung finden sich noch Frontenaud im Département Saône-et-Loire und Frontenay im Département Jura, die auf dieselbe Namensgebung zurückblicken.

Geschichte

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Seit dem 13. Jahrhundert ist eine Burg in Frontenard belegt, die Ortsbezeichnung Motte hat sich bis heute gehalten. 1491 erhielt die Gemeinde eine Grundordnung von Oudet de Reigner und seiner Gattin Jeanne de Vienne. Gemäß dieser Grundordnung hatten die Einwohner das Wasser im Schlossgraben mit Ruten zu schlagen, um zu vermeiden, dass die Frösche quakten, während die Dame schlief. Später ging die Herrschaft an wechselnde Besitzer über, Charles de Sauliez, Christophe Bouton, Pierre Mareschal und andere, schließlich 1729 an François de Truchis und seine Gattin Dame Catherine de Chanteret. Am 16. August 1636 massakrierte eine Bande die Bevölkerung, legte Feuer und das Dorf brannte bis auf ein einziges Haus nieder.

1721 wurde erstmals eine Schule erwähnt, 1779 bestanden je eine Knaben- und eine Mädchenschule. 1828 befand sich diese hinter der Kirche, später gegenüber, bis sie in den 1850er Jahren mit der Mairie zusammen im Gebäude der heutigen Gemeindeverwaltung untergebracht wurde. Die Kirche besteht aus Ziegelsteinen und stammt aus dem 15. Jahrhundert, Chor und Südkapelle sind in Flamboyantstil erbaut. Die Kirche wurde im 18. und 19. Jahrhundert erweitert und renoviert, sie ist dem Heiligen Martin geweiht[9]. 1830 bestand ein Café an der Kreuzung im Dorf, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war in jedem der Eckhäuser an der Kreuzung eine Schenke untergebracht. Eine Mühle an der Guyotte brannte 1914 ab. 1988 bestanden noch 17 Landwirtschaftsbetriebe.

Die Herren von Frontenard

In Frontenard befand sich eine Kastellanei, die direkt dem Herzog von Burgund, später dem König von Frankreich unterstand. Im 15. Jahrhundert war Oudet de Régnier Kastellan in Frontenard. Er war mit einer de Vienne verheiratet.
Im 16. Jahrhundert waren die Kastellane: Antoine de Saubiez, Charles de Saubiez, Christophe Bouton und Pierre Mareschal.
Im 17. Jahrhundert folgten: Nicolas Mathieu, Maire von Chalon, Edme Vadot, Echevin von Chalon. Seine Ehefrau, Abigaïl Mathieu war bereits zweimal verheiratet und wurde nun wieder Witwe. Sie überließ 1624 die Herrschaft, die Kastellanei und die Burg ihrem Bruder Nicolas Mathieu, stellvertretender Gerichtsherr der Vogtei Chalon-sur-Saône. 1664 erscheint Jeanne Mailly, die Witwe von Nicolas Mathieu und 1692 Henry Louis de Fourcy († 22. Juli 1713), Maître des requêtes mit seiner Ehefrau Jeanne de Villers (* 1. April 1668, † 21. November 1727).
Im 18. Jahrhundert wurde das Lehen übernommen durch Antoine Hiacinte de Mainville, Comte von Marigny und seine Ehefrau, Catherine Gabrielle Elisabeth de Fourcy. Am 20. Juni 1729 erwarben Jean François de Truchis (* 12. Februar 1682), Offizier bei den Gendarmes de la garde und seine Ehefrau Catherine de Chanteret († 13. Oktober 1737) das Lehen Frontenard. Das Lehen verblieb seither im Besitz der Familie de Truchis.

Mit der Französischen Revolution 1789 wurden die Vorrechte des Adels abgeschafft, sie behielten lediglich noch ihre Titel.

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Bevölkerung

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Kirche Saint-Martin von Frontenard
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Frontenard Kirche und altes Schulhaus
Frontenard: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2021
Jahr  Einwohner
1793
 
466
1800
 
553
1806
 
445
1821
 
563
1831
 
582
1836
 
545
1841
 
545
1846
 
565
1851
 
566
1856
 
598
1861
 
595
1866
 
603
1872
 
630
1876
 
627
1881
 
631
1886
 
645
1891
 
630
1896
 
600
1901
 
628
1906
 
619
1911
 
633
1921
 
563
1926
 
523
1931
 
479
1936
 
446
1946
 
444
1954
 
407
1962
 
337
1968
 
280
1975
 
246
1982
 
235
1990
 
220
1999
 
220
2006
 
224
2010
 
234
2015
 
230
2021
 
206
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006[10], ab 2009 INSEE[11]
Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1886 mit 645, tiefste Einwohnerzahl 2020 mit 208 (32,2 % vom Maximum)
Weitere Informationen Bevölkerungsstruktur, Anzahl Einwohner ...
Weitere Informationen Männer, Alterstufe ...

Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist nahezu ausgeglichen, wobei 37 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Demgegenüber sind 41 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter.

Weitere Informationen Wohnstruktur, Anzahl Wohneinheiten ...
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Wirtschaft und Infrastruktur

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In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:

Weitere Informationen Branche, Anzahl Betriebe ...

In der Gemeinde befinden sich ein Coiffeursalon, ein Bauhandwerker und ein Maler/Gipser, ferner zwei Krankenschwestern, ein Mehrzwecksaal und ein Restaurant. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Pierre-de-Bresse oder Seurre[15].

Geschützte Produkte in der Gemeinde

Als AOC-Produkte sind in Frontenard Volaille de Bresse[16] und Dinde de Bresse[17] zugelassen.

Bildungseinrichtungen

In der Gemeinde besteht eine École maternelle[18], die der Académie de Dijon[19] untersteht und von 16 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[20].

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Literatur

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Band 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
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Commons: Frontenard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Frontenard. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Frontenard. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
  • Frontenard. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Frontenard. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 14. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Frontenard auf Facebook. Mairie de Frontenard, abgerufen am 14. November 2023 (französisch).
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Einzelnachweise

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