Die geränderte Hesse-Matrix (engl. bordered Hessian) dient zur Klassifikation von stationären Punkten bei mehrdimensionalen Extremwertproblemen mit Nebenbedingungen. Sie ist mit der „normalen“ Hesse-Matrix verwandt. Im Gegensatz zur Hesse-Matrix, welche auf positive bzw. negative Definitheit untersucht wird, ist bei der geränderten Hesse-Matrix das Vorzeichen der Determinante entscheidend.
Entscheidend ist die Vorzeichenfolge der führenden Hauptminoren, wobei gilt, dass man lediglich die k führenden Hauptminoren untersucht, für die gilt:
(m Anzahl der Nebenbedingungen). Untersucht man beispielsweise eine Funktion nach Variablen mit einer Nebenbedingung, muss man
betrachten, also erst die Vorzeichen ab dem 3. führenden Hauptminor (siehe auch nachfolgendes Beispiel).
Sei
offen. Die Funktion
sei zweimal stetig differenzierbar und sie habe in
ein lokales Extremum unter der Nebenbedingung
, wobei
mit
. Sei nun

die Lagrange-Funktion mit der Abkürzung
für
. Dann versteht man unter der geränderten Hesseschen Matrix die
-Matrix

bzw. bereits vereinfacht

mit
den zugehörigen Lösungen der Hilfsgrößen.