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Geraint Williams
walisischer Fußballspieler und -trainer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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David Geraint Williams (* 5. Januar 1962 in Treorchy) ist ein ehemaliger walisischer Fußballspieler und -trainer. Als defensiver Mittelfeldspieler gelang ihm in den 1980er-Jahren mit Derby County der Durchmarsch von der dritten in die erste englische Spielklasse, bevor er ab 1992 für Ipswich Town in der Premier League spielte. Dazu absolvierte er 13 A-Länderspiele für Wales und war später Trainer der U-21-Auswahl.
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Sportlicher Werdegang
Zusammenfassung
Kontext
Bristol Rovers & Derby County
Williams wurde Anfang 1962 in Cwmparc, einem walisischen Stadtteil von Treorchy, geboren und begann seine fußballerische Laufbahn in der Heimat beim Treorchy und Cwmparc Boys Club, bevor er als 18-Jähriger beim englischen Zweitligisten den Sprung in den Profifußball schaffte. Er debütierte am 18. Oktober 1980 bei einem 3:3 daheim gegen Sheffield Wednesday und schloss seine erste Saison 1980/81 mit 28 Ligapartien ab – dazu jedoch auch mit dem Abstieg in die dritte Liga als Tabellenletzter. In den darauffolgenden Jahren etablierte er sich zu einem festen Bestandteil in der Mannschaft; der ersehnte Wiederaufstieg gelang aber bis zu seinem Abschied im März 1985 nicht. Insgesamt bestritt Williams für die Rovers 171 Pflichtspiele und schoss dabei zehn Tore.
Sein nächstes Ziel war der Drittligakonkurrent und Zweitligaabsteiger Derby County und die Ablösesumme betrug für ihn gerade einmal 40.000 Pfund. Bei den von Arthur Cox trainierten „Rams“ sollte sich Williams als Volltreffer erweisen. Mit ihm verpflichtete Derby County noch Trevor Christie und Gary Micklewhite und das gesamte Trio wurde aus dem Verkaufserlös von Kevin Wilson an Ipswich Town finanziert. Williams etablierte sich schnell als Schlüsselspieler im neuen Team und trug in seiner erster vollständigen Saison 1985/86 vier Tore in 40 Meisterschaftspartien zum Aufstieg in die zweite Liga bei. Nur zwölf Monate später konnte Williams mit seinem Klub erneut jubeln, als über die Zweitligameisterschaft der Durchmarsch in die höchste englische Spielklasse gelang. Dort angekommen zeigte der Verein seine gestiegenen Ambitionen deutlich, verpflichtete zur Saison 1987/88 den englischen Nationaltorhüter Peter Shilton sowie Mark Wright vom FC Southampton und im Jahr darauf mit Dean Saunders den ersten Millionen-Pfund-Transfer in der Vereinsgeschichte. Der sportliche Trend zeigte in der Folge deutlich nach oben und „George“, wie Williams von Mitspielern und Fans genannt wurde, belegte zum Ende der Saison 1988/89 mit Rang 5 die höchste Platzierung seit der glorreichen Zeit unter Brian Clough und Dave Mackay. In den Verbund brachte Williams seine Stärken in Form einer hohen Einsatzbereitschaft und Zweikampfstärke im defensiven Mittelfeld ein. Dort bewegte er sich zumeist direkt vor der Abwehrkette und sicherte Offensivaktionen anderer Spieler ab. Er hatte ein gutes Positionsverständnis und antizipierte gegnerische Spielzüge, wenngleich er nicht der schnellste, ballsicherste oder kopfballstärkste Akteur – bedingt auch durch seine geringe Körpergröße – war. Die Cox-Mannschaft befand sich zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt, doch der Verein sollte schon bald wieder schwierigeren Zeiten entgegensehen, zumal die finanziellen Zuwendungen des kontroversen Präsidenten und Geschäftsmanns Robert Maxwell spürbar nachließen. Nach dem Abstieg 1991 blieb Williams dem Verein, im Gegensatz zu beispielsweise Bright und Saunders, treu und half dem Verein in der folgenden Zweitligasaison zum Erreichen der Aufstiegs-Playoffs. Dort scheiterte Derby bereits im Halbfinale an den Blackburn Rovers und Williams schloss sich im Juli 1992 Ipswich Town für 650.000 Pfund in der neu gegründeten Premier League an.[1][2]
Ipswich Town & Colchester United
Als erfahrener Spieler im defensiven Mittelfeld brachte er Stabilität in die Mannschaft von Ipswich Town ein, die in seinem ersten Jahr als Aufsteiger nach einem guten Start Ende Februar 1993 auf dem vierten Platz lag, danach jedoch noch in die untere Tabellenhälfte durchgereicht wurde. Dieser Trend setzte sich in der Saison 1993/94 fort, als der Klub nur noch knapp die Klasse halten konnte. Tiefpunkt war dann die Spielzeit 1994/95, als die defensive Ordnung in der Mannschaft verloren ging und die „Tractor Boys“ als Tabellenletzter mit 93 Gegentoren abstiegen. Auf dem Weg dorthin erlitt der Klub im März 1995 eine historische 0:9-Klatsche gegen Manchester United. Wie schon in Derby, blieb Williams auch Ipswich nach dem Erstligaabstieg treu. Beim Versuch, in die Premier League zurückzukehren, scheiterte er sowohl in der Spielzeit 1996/97 als auch in der Saison 1997/98 mit seinen Mannen im Playoff-Halbfinale. Ablösefrei wechselte er im Juli 1998 zum Drittligisten Colchester United, der kurz zuvor aus der Viertklassigkeit aufgestiegen war.[2] In Colchester ließ er in den beiden Jahren bis 2000 die aktive Laufbahn ausklingen und wechselte daraufhin in den Trainerstab des Vereins.[3]
Walisische Nationalmannschaft
Nachdem Williams im Jahr 1987 mit Derby County in die höchste englische Spielklasse aufgestiegen war, wurde er auch für die walisische Nationalmannschaft interessant. Er debütierte am 11. November 1987 gegen die Tschechoslowakei (0:2) und kam in einem Zeitraum von knapp zwei Jahren zu zehn weiteren Länderspielen. Höhepunkt war am 31. Mai 1989 ein 0:0 in der WM-Qualifikation gegen den späteren Weltmeister Deutschland, das fast dafür gesorgt hätte, dass Deutschland die Qualifikation verpasst. In den 1990er-Jahren erhielt er weitestgehend keine Bewährungschancen mehr. Nach jeweils längeren Pausen absolvierte er im Februar 1993 gegen Irland (1:2) und im Oktober 1995 erneut gegen Deutschland (1:2) sein letzten beiden Einsätze; insgesamt waren es somit 13 Länderspiele.[3]
Trainertätigkeiten
Nach dem Ende der aktiven Laufbahn begann Williams als Co-Trainer für Colchester United zu arbeiten und übernahm im Juli 2006 die Cheftrainerrolle für den abgewanderten Phil Parkinson. Schon vor Parkinsons Verpflichtung hatte er für vier Wochen übergangsweise die Profimannschaft verantwortet. Colchester, das kurz zuvor in die zweite Liga aufgestiegen war, galt (vor allem ohne einen erfahrenen Trainer) in der Saison 2006/07 als wahrscheinlicher Abstiegskandidat, mit dem kleinsten Stadion aller Zweitligisten und erstmalig in der Vereinsgeschichte in der zweiten Liga. Trotz eines schwachen Saisonstarts stabilisierten sich die Leistungen jedoch und die Mannschaft belegte am Ende einen sicheren zehnten Platz, wobei besser eingeschätzte Gegner wie Crystal Palace, Leicester City und vor allem der Erstligaabsteiger Leeds United besiegt werden konnten. Dass diese Entwicklung nicht nachhaltig war, überraschte wenig, da die besten Spieler im Sommer 2007 verkauft wurden und der weitgehende Neuaufbau nicht kurzfristig den gleichen Erfolg mit sich brachte. So stieg der Klub Mitte 2008 als Tabellenletzter ab und kurz nach einem schwachen Start in die darauf folgende Drittligasaison 2008/09 endete Williams’ Amtszeit Ende September 2008.
Im Februar 2009 heuerte Willams als Trainer beim Drittligakonkurrenten Leyton Orient an und führte sich gut ein mit sieben Siegen aus den ersten neun Spielen ein. Er führte den abstiegsbedrohten Verein ins Tabellenmittelfeld und schloss die Saison auf einem sicheren 14. Rang ab. Das Engagement endete im April 2010 nach einer Reihe enttäuschender Resultate, mit dem Tiefpunkt einer 1:3-Heimniederlage gegen Hartlepool United.[4]
Im Juli 2012 wurde Williams als neuer Trainer der walisischen U-21-Auswahl und Nachfolger von Brian Flynn gehandelt.[5] Während seiner bis Dezember 2016 währenden Amtszeit, in der er auch die U19 betreute, fiel auch am 6. September 2013 eine historische 0:1-Niederlage gegen San Marino in der Europameisterschafts-Qualifikation.[6][7]
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Weblinks
- Geraint Williams in der Datenbank von soccerbase.com (englisch)
- Geraint Williams in der Datenbank von weltfussball.de
Einzelnachweise
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