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Gerti Zeumer
deutsche Opern- und Konzertsängerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gerti(e) Zeumer, verehelichte Peer, (* 24. Oktober 1935[1] in Braunschweig) ist eine deutsche Opern- und Konzertsängerin (Sopran).
Leben
Zusammenfassung
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Gerti Zeumer studierte Gesang an der Musikhochschule Hannover (bei Wilhelm Dürr), an der Musikhochschule Detmold sowie privat bei Henny Wolff in Hamburg.[1][2] Zur Spielzeit 1959/60 erhielt sie ihr erstes Festengagement am Staatstheater Braunschweig, dem sie in den folgenden 10 Jahren angehörte.[3] Sie wurde dort neben lyrischen Opern-Partien häufig als Operettensängerin eingesetzt. In der Spielzeit 1968/69 sang sie am Staatstheater Braunschweig die Fiordiligi in einer Neuinszenierung der Mozart-Oper Così fan tutte.[4]
Mit Beginn der Spielzeit 1969/70 wechselte sie als festes Ensemblemitglied an die Deutsche Oper Berlin (DOB).[1][5] Ab der Spielzeit 1977/78 war sie dort Berliner Kammersängerin.[6] Zu ihren Premierenrolllen gehörten u. a. Xenia in Boris Godunow, Gretel in Hänsel und Gretel, die 5. Magd in Elektra, Annius in La clemenza di Tito, Zdenka in Arabella und die Eva in Die Meistersinger von Nürnberg.[7] Sie sang an der DOB auch die Pamina in Die Zauberflöte, den Octavian in Der Rosenkavalier, die Rosalinde in Die Fledermaus sowie Rollen in modernen Opernwerken von Hans Werner Henze und Mauricio Kagel.[1][7][8] In der Spielzeit 1973/74 übernahm sie an der Deutschen Oper Berlin in einer musikalischen Neueinstudierung der Oper Palestrina unter Heinrich Hollreiser die Hosenrolle des Ighino.[9] 1974/75 sang sie die Rolle der Auguste in der Ballettoper Preußisches Märchen von Boris Blacher.[10] Im Januar 1975 wirkte sie an der Deutschen Oper Berlin in einer konzertanten Aufführung von Hugo Wolfs einziger Oper Der Corregidor mit.[11] Sie arbeitete während ihres Engagements an der DOB vor allem mit den Dirigenten Heinrich Hollreiser, Eugen Jochum, Christopher Keene (1946–1995), Lorin Maazel und Caspar Richter zusammen, aber bei Gastspielen auch mit Herbert von Karajan und Leonard Bernstein zusammen.[1][7]
Zeumer hatte Gastverträge an der Hamburgischen Staatsoper, an der Staatsoper Hannover, an der Deutschen Oper am Rhein und an der Oper Köln.[2] In der Spielzeit 1964/65 gastierte sie mit dem Ensemble des Staatstheaters Braunschweig als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos am Gran Teatre del Liceu in Barcelona.[12] Von 1973 bis 1979 sang sie an der Wiener Staatsoper.[8] 1974 und 1982 trat sie bei den Schwetzinger Festspielen auf.[13][14]
Gerti Zeumer trat insbesondere auch als Konzertsängerin hervor. 1971 sang sie in Berlin das Sopran-Solo in der 4. Sinfonie von Gustav Mahler, 1972[15] im Rahmen der Berliner Festwochen im Oratorium Paulus unter Lorin Maazel, 1972 in Paris im Mozart-Requiem unter der musikalischen Leitung von Karl Richter. Sie gab Konzerte in Madrid und beim Holland Festival. Im August 1975 wirkte sie bei den Salzburger Festspielen als Mater Gloriosa in einer Aufführung der 8. Sinfonie von Gustav Mahler im Großen Festspielhaus Salzburg unter der musikalischen Leitung von Leonard Bernstein mit.[16] Im Dezember 1975 sang sie im Wiener Musikverein die Sopran-Partie im Oratorium Paulus unter Karl Richter.[16]
Ab 1974 nahm sie auch Partien für dramatischen Mezzosopran in ihr Repertoire auf. Sie blieb bis 1983 Mitglied der Deutschen Oper Berlin.[8] 1984 gab sie im Alter von 49 Jahren ihre Gesangskarriere auf und zog sich ins Privatleben zurück.[1]
Gerti Zeumer nahm einige Schallplatten auf. Bei Ariola-Eurodisc erschien 1974 ein Querschnitt der Oper Der Evangelimann mit Rudolf Schock und Gerd Feldhoff unter der musikalischen Leitung von Hans Gierster.[17] Außerdem spielte sie das Stabat mater von Franz Schubert ein und wirkte als Sopran-Solistin in einem Live-Mitschnitt der 8. Sinfonie von Gustav Mahler mit. Außerdem ist ihre Stimme in Hörfunkaufnahmen und TV-Verfilmungen dokumentiert. 1972 sang sie in der TV-Verfilmung der Lortzing-Oper Der Wildschütz an der Seite von Hermann Prey und Werner Krenn die Rolle der Baronin Freimann.[18] 1975 übernahm sie beim WDR in einer deutschsprachigen Hörfunkaufnahme die Lauretta in Gianni Schicchi. 1978 wirkte sie neben Barry McDaniel, Siegfried Jerusalem und Lucy Peacock in einer TV-Aufzeichnung der Operette Der Opernball (Regie: Arno Assmann) als Angèle Aubier mit.[19]
Gerti Zeumer ist mit dem aus dem Vinschgau in Südtirol stammenden Künstler, Bildhauer und Gies-Schüler Rudolf Peer (* 1932) verheiratet und Mutter von zwei Söhnen.[1][20] Sie lebt seit 1976 im Kölner Stadtteil Sürth.[1] In den 1980er Jahren restaurierte das Ehepaar Peer unter Erhaltung der historischen Strukturen den leerstehenden und verfallenen Bauernhof „Falderhof“ in Sürth, den Rudolf Peer 1982 erworben hatte, und baute die Anlage in den folgenden acht Jahren zu einem Land- und Tagungshotel aus.[1][21] Das Hotel wird mittlerweile von einem der Söhne geführt.[22]
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Literatur
- Wilhelm Kosch, Ingrid Bigler-Marschall: Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 7, 38./39. Lieferung: Zedler – Zysset. de Gruyter, Berlin (u. a.) 2011, ISBN 978-3-908255-52-9, S. 3763. (abgerufen über De Gruyter Online).
- Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 7: Suvanny–Zysset. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. München 2003, ISBN 3-598-11598-9, S. 5157.
- Karl Martyniak (Hrsg.): OPERAdat. Interpreten-Lexikon. Sängerlexikon. Zeani–Zhang. 2. Auflage, Düsseldorf 1998, S. 3 (mit Rollenverzeichnis).
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Weblinks
- Werke von und über Gerti Zeumer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gerti Zeumer bei Operabase (Engagements und Termine)
- Gerti Zeumer bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Gerti Zeumer bei IMDb
- Gerti Zeumers Auftritte an der Wiener Staatsoper
- Gerti Zeumer bei Discogs
- Fotos von Gerti Zeumer in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Se lusinghiera speme, Tondokument mit Gerti Zeumer aus Lucio Silla (Schwetzingen 1974, Live-Aufnahme) auf YouTube
Einzelnachweise
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