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Halonotius
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Halonotius (gängige Abkürzung Hns.) ist eine Gattung halophiler Archaeen aus de Familie Haloferacaceae [syn. Halorubraceae] im Reich Methanobacteriati (früher „Euryarchaeida“).[1][2][3]
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Beschreibung
Der Erstveröffentlichung der Gattung Halonotius und ihrer Typusspezies Hns. pteroides lagen die Stämme 1.15.5 (Typusstamm), 2.27.5, 5.24.4 und 6.14.5 zugrunde, isoliert aus der Solarsaline Cheetham Salt Works (CSW) bei Geelong, Victoria (Australien). Diese Stämme haben abgeflacht stäbchenförmige Zellen, sie sind aerobe, extrem halophile Mitglieder der Haloarchaeen (Halobakterien) in der Domäne Archaea. Die Zellen färben gramnegativ und wachsen optimal in Medien mit einem neutralen pH-Wert und einem Salzgehalt von 20–24 % (w/v) für die Stämme 1.15.5 und 2.27.5 bzw. 22–24 % (w/v) für 5.24.4 und 6.14.5. Magnesiumionen (Mg2+) sind nicht erforderlich. Der G+C-Gehalt der DNA dieser Stämme liegt bei allen nahe 58 mol%. Die DNA-DNA-Kreuzhybridisierung ergab eine mittlere Verwandtschaft untereinander von 77 %, wobei die 16S-rRNA-Gensequenzen sich um nicht mehr als 1,6 % voneinander unterscheiden. Phylogenetische Analysen mit anderen anerkannten Mitgliedern der Halobakterien (Haloarchaeen) zeigten 2010, dass sie eine eigenständige Klade bilden mit Halorubrum saccharovorum als nächstem (im Jahr 2010) bekannten Verwandten. Das einzige wichtige polare Lipid aller vier Isolate war das sulfatierte Diglykosyl-Diether-Lipid S-DGD-1.[4][1]
Unter dem Phasenkontrastmikroskop zeigten die langen, abgeflachten Zellen dieser Stämme oft eine „flügelartige“ Form. Die phänotypischen und phylogenetischen Daten stützten 2010 die Einordnung dieser Stämme in eine neue Art einer neuen Gattung innerhalb der Halobakterien: Halonotius pteroides. Als Typusstamm dieser gilt 1.15.5ᵀ (alias JCM 14355ᵀ, CECT 7525ᵀ oder DSM 18729ᵀ), dazu kommen als zusätzliche Referenzstämme 2.27.5 (alias JCM 14356 oder DSM 18671), 5.24.4 (alias JCM 14357 oder DSM 18673) und 6.14.5 (alias JCM 14358 oder DSM 18692).[1]
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Artenliste
Zusammenfassung
Kontext
Die derzeit akzeptierte Taxonomie basiert auf der List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN)[2] und dem National Center for Biotechnology Information (NCBI),[3] ergänzt um Einträge aus der Genome Taxonomy Database (GTDB),[5] Stand: 23. Dezember 2025:
Gattung Halonotius Burns et al. 2010(L,N,G)[1]
- Spezies Halonotius aquaticus Durán-Viseras et al. 2019(L,N,G) [Halonotius sp. F13-13(N)]
- Stamm CECT 9386(L,N) alias F13-13(L,N,G), IBRC-M 11204, IBRC M 11204(L) oder IBRC:M11204(N)[6] – Fundort: bei Isla Cristina, Provinz Huelva, Spanien(G)
- Spezies Halonotius pteroides Burns et al. 2010(L,N,G)[1] [Haloarchaeon CSW5.24.4(N), Haloarchaeon CSW6.14.5(N), Haloarchaeon CSW2.27.5(N), Haloarchaeon CSW1.15.5(N)] (Typusart(L,G))
- Stamm CSW1.15.5(L,N) alias 1.15.5, DSM 18729, JCM 14355(L,N) oder CECT 7525(L,N,G)[1][6] – Fundort: Cheetham Salt Works (CSW), Geelong, Victoria, Australien(N,G)
- Stamm CSW2.27.5(L,N) alias 2.27.5, DSM 18671 oder JCM 14356(L)[1] – Fundort: ebenda(N)
- Stamm CSW5.24.4(L,N) alias 5.24.4, DSM 18673 oder JCM 14357(L)[1] – Fundort: ebenda(N)
- Stamm CSW6.14.5(L,N) alias 6.14.5, DSM 18692 oder JCM 14358(L)[1] – Fundort: ebenda(N)
- Spezies Halonotius roseus Durán-Viseras et al. 2020(L,N,G)[6] [Halonotius sp. F9-27(N)]
- Stamm CCM 8956 alias CECT 9745(L,N) oder F9-27(L,N,G) – Fundort: bei Isla Cristina, Provinz Huelva, Spanien(G)
- Spezies Halonotius terrestris Durán-Viseras et al. 2020(L)[6] Halonotius sp. F15B(N)]
- Stamm CCM 8954 alias CECT 9688(L,N) oder F15B(L,N,G) – Fundort: Salinenboden, Marismas del Odiel, Provinz Huelva, Spanien(G)
- Spezies Halonotius sp000496215(G) [Halonotius sp. J07HN6(N), Uncultured archaeon A07HN63(N)]
- Stamm A07HN63(N,G)[6] – Fundort: Probe vom hypersalinen Wasser des Lake Tyrrell, Victoria, Australien(G)
- Stamm J07HN6(N,G)[6] – Fundort: filtriertes Oberflächenwasser aus dem Lake Tyrrell, Victoria, Australien(G)
- Spezies Halonotius sp. J07HN4(N)[6]
- Stamm J07HN4(N,G) – Fundort: filtriertes Oberflächenwasser aus dem Lake Tyrrell, Victoria, Australien(G)
- Spezies Halonotius sp. F2-221B(N)
- Stamm F2-221B(N) – Fundort: bei Isla Cristina, Provinz Huelva, Spanien(N)
- Spezies Halonotius sp. GCM10025323(N)
- Stamm GCM10025323 alias GH52(N)[7]
- Spezies Halonotius sp. GCM10025705(N)
- Stamm GCM10025705 alias GH52(N)[7]
- L – List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN), Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ)[2]
- N – Taxonomie des National Center for Biotechnology Information (NCBI)[3]
- G – Genome Taxonomy Database (GTDB)[5]
Wo nicht anders angegeben ist der erste Stamm (bzw. das erste MAG) Typusstamm (englisch type strain) für die jeweilige Spezies.
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Phylogenie
Zusammenfassung
Kontext
Etymologie
Der Gattungsname Halonotius kommt von altgriechisch ἅλς háls, deutsch ‚Salz‘ (Genitiv ἁλός halós) und dem lateinischen Adjektiv notius ‚südlich‘, die neulat. Wortbildung bedeutet also ein ‚salziger Südlicher‘ (englisch a salty southern one).[2]
Die Art-Epitheta sind gemäß LPSN:[2]
- pteroides kommt von altgriechisch πτερόν pterón, deutsch ‚Flügel‘ und dem adjektivischen Suffix -eides, -artig, das neulateinische pteroides beutet also ‚flügelartig‘ und verweist damit auf die Form von vielen dieser Zellen, die abgeflachte Stäbchen mit abgerundeten Enden sind, was den Flügel kleiner Insekten ähnelt.
- roseus ist lateinisch und bedeutet ‚rosafarbig‘, ‚pink‘.
- terrestris ist lateinisch mit der Bedeutung ‚von/aus der Erde‘ oder ‚zur Erde gehörig‘, ‚terrestrisch‘.
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Weblinks
- Search: Halonotius. Auf: Global Catalogue of Microorganisms (GCM, englisch)-
Einzelnachweise
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