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Hanafuda
japanische Spielkarten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hanafuda (japanisch 花札, dt. „Blumenkarten“) sind japanische Spielkarten (Karuta) mit Blumenmotiven. Die Karten sind etwas dicker als die Karten europäischer Kartenspiele. Verwendet werden diese Karten vorwiegend in Japan, Korea, Palau und auf Hawaii.

Ähnlich den in Europa üblichen Rommé-Karten kann man mit Hanafuda unterschiedliche Variationen spielen. Besonders beliebt sind Koi-Koi, Hachi-Hachi und Kabu.
Nintendo begann im Jahr 1889 solche Spielkarten zu produzieren.
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Karten
Ein Hanafuda-Kartensatz besteht aus 48 Karten, welche in die 12 Monate des Jahres unterteilt werden. Jeder Monat wird dabei von einer anderen Blume symbolisiert.
Für jeden Monat sind vier verschiedene Blumenkarten mit unterschiedlichen Werten im Spiel. Ein typischer Monat besteht aus zwei Blumenmotiven (1 Punkt), einer Schleifenkarte (5 Punkte), und einer Erde- (10 Punkte) oder Lichtkarte (20 Punkte).
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die ersten Spielekarten die nach Japan kamen waren von den Portugiesen in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Dabei bestand ein portugiesisches Blatt meist aus 48 Karten, unterteilt in vier Klassen und wiederum geteilt auf zwölf Ränge. Die ersten japanischen Kartenspiele wurden in der Tēnsho Ära (1573-1592) erschaffen und waren Nachahmungen der portugiesischen Kartenspiele, diese wurden als Tenshō Karuta betitelt.[1][2]
Im Jahr 1648, wurden die Tenshō Karuta Karten von dem Tokugawa-Shogunat verboten[3], was aber die Glücksspieler nicht davon abhielt immer neue Kartendesigns zu erschaffen, so wurde zwar jedes Kartenspiel was an höherer Popularität gewann verboten doch neue folgten stehts und so formte sich das ganze zu einem Katz und Maus Spiel zwischen dem Shogunat und den rebellischen Zockern, was zu immer abstrakteren Kartendesigns führte. Diese neuen Designs wurden Yomi Karuta getauft, nach dem sehr beliebtem Spiel Yomi was in den 1680er Jahren große Beliebtheit fand.
Während den Jahren zwischen 1764-1789 wurde eine neue Form des Kartenspiels beliebt das Mekuri hieß. Diese übernahm den Platz von Yomi und die Kartenspiele hießen von nun an Mekuri Karuta. Diese waren von der Spielmechanik ähnlich zu Chinesischen Kartenspielen. Kartenspiele wurden schließlich so doll für Glücksspiel missbraucht, dass sie 1791 verboten wurden. Doch die Spieler fanden schnell eine Lücke im System so haben sie ihre Uta-Garuta Karten mit traditionellen Gedichten (Hyakunin Isshu) verziert, da diese als kulturell wertvoll galten wurden sie auch nicht verboten. So wurden auch die frühen Hanafuda Karten mit alten Gedichten drauf geschrieben um sie als Uta-Garuta Karten auszugeben.
Die früheste Version von Hanafuda waren die Hana Awase die 1816 entstand und als verbotenes Glücksspiel galt. In den frühsten Versionen des Spiels bestanden Decks aus 12, 20 oder auch 32 Kategorien (Kategorien vergleichbar hier im Westen mit z.B. Pik, Kreuz, Karo oder Herz), jede mit einer hoch bewerteten Karte, einer Tanzaku Karte und zwei niedrig wertigen Karten.[4]
Als die Hana Awase schließlich zu den wie wir sie heute kennen Hanafuda wurden, wurden es nur noch 12 Kategorien die für die zwölf Monate stehen mit jeweils vier Karten. Die Mehrheit der Hanafuda Spiele stammten von den Mekuri Spielen ab, wobei einige Yomi Varianten der Blumenkarten bis zum 20. Jahrhundert hergestellt wurden.[5]
In 1889, gründete Fusajiro Yamauchi das heute noch weltweit bekannte Unternehmen Nintendo die handgemachte Hanafuda herstellten und verkauften.[6]
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Koi-Koi
Koi-Koi ist eine der beliebtesten und einfachsten Spielvariationen für Hanafuda-Karten. Das folgende Beispiel erklärt den Spielablauf für drei Spieler:
Zu Beginn werden acht Karten offen auf den Tisch gelegt, jeder Spieler bekommt sieben Karten und der Rest wird verdeckt als Stapel bereitgelegt. Der erste Spieler legt, wenn möglich, aus seiner Hand eine passende Karte (gleicher Monat) offen. Er darf seine Karte und die bereits offene Karte aufnehmen. Anschließend deckt er aus dem verdeckten Stapel eine Karte auf. Passt diese Karte zu einer bereits offenen Karte, so darf er beide Karten aufnehmen. Passt diese Karte nicht, so wird die neue Karte zu den anderen offenen Karten gelegt. Anschließend ist der nächste Spieler am Zug.
Das Spiel endet, wenn keine Karten mehr aufgenommen werden können. Zum Schluss werden die Punkte der einzelnen Spieler gezählt.
Hachi-Hachi
Hachi-Hachi (8-8) ist neben Koi-Koi das beliebteste Spiel mit Hanafuda-Karten. Es weist Ähnlichkeiten zu Poker auf.
Siehe auch
- Kabufuda – ähnlicher japanischer Kartensatz
Literatur
- S. Noma (Hrsg.): hanafuda. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 496.
Weblinks
Commons: Hanafuda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Games played with Flower Cards. Pagat.com, Spielregeln und Informationen über Kartenspiele aus aller Welt (englisch)
- Hanafuda ( vom 14. Januar 2013 im Webarchiv archive.today). Kasu - Verein traditionelle japanische Spielekultur, Wien.
- T. Kuroda: Hand-book for “Hana-Awase”, Japanese Flower-Playing Cards: How to Play for the Beginners. 1926, doi:10.11501/925013 (englisch).
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Einzelnachweise
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