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Haselsdorf-Tobelbad

Gemeinde im Bezirk Graz-Umgebung, Steiermark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Haselsdorf-Tobelbad
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Haselsdorf-Tobelbad ist eine Gemeinde südwestlich von Graz im Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark mit 1.610 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
BW
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Pfarrkirche Tobelbad (2011)
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Stahlstich von Conrad Kreuzer
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Geographie

Haselsdorf-Tobelbad liegt etwa zehn Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Graz in der Weststeiermark. Der Gemeindehauptort liegt im Tal des Doblbaches, im Südosten schließt der Kaiserwald an das Gemeindegebiet an.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde Haselsdorf und umfasst nachstehende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

  • Badegg (382) samt Badleiten, Fuggari
  • Haselsdorf (327) samt Erken und Himmelreich
  • Haselsdorfberg (513) samt Pfalzberg
  • Tobelbad (388)

Nachbargemeinden

Hitzendorf Seiersberg-Pirka
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Lieboch Dobl-Zwaring Premstätten
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Bereits im Jahr 1491 wird ein Heilbad im Bereich des heutigen Ortes Tobelbad erwähnt. Die Ortsgemeinde Haselsdorf als autonome Körperschaft entstand 1850. Der Kurbetrieb in Tobelbad endete 1938.

Bei seiner Fußreise durch Österreich im Sommer 1825 beschreibt Joseph Kyselak die Ortschaft „Doppelbad“ wie folgt:[2]

„… sattsam besehen, darf man sich schon getrost in den dunklen Wald wagen, durch welchen eine gute Fahrtstraße den Pilger in einer Stunde nach Doppelbad leitet. Dieses aus neun Häusern bestehende Dörfchen, dem eine Badquelle Ursprung und Namen erwarb, so unansehnlich und verborgen es in einem Waldkessel liegt, soll doch eine besondere Einwirkung auf Kranke besitzen; ich konnte aber nicht erfahren, ob diese in wunderbarer Hebung des Krankheitsstoffes oder baldigem Tode bestehe? Erstere möge wenigstens dem Gebrechlichen so lange Trost sein, bis Schwermut als natürliche Folge dieses quälenden Wohnortes, letzteren herbeizieht. Indessen soll den Frauen, welche sich der Unfruchtbarkeit beklagen, dieses Bad als Remedium dienen. Eine Strecke noch dauert der Wald, dann treten ergiebige Kornfelder hervor…“

Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich. Seit 1983 nennt sich die Gemeinde „Haselsdorf-Tobelbad“.

Bevölkerungsentwicklung

Haselsdorf-Tobelbad: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024
Jahr  Einwohner
1869
 
491
1880
 
523
1890
 
499
1900
 
508
1910
 
497
1923
 
576
1934
 
608
1939
 
1.150
1951
 
740
1961
 
738
1971
 
757
1981
 
844
1991
 
1.013
2001
 
1.221
2011
 
1.349
2021
 
1.574
2024
 
1.622
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021
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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Straße: Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Graz ist die Gemeinde sehr verkehrsgünstig gelegen. Die Packer Straße B 70 von Graz nach Klagenfurt verläuft direkt durch das Gemeindegebiet. Die Radlpass-Straße B 76 ist nur etwa 2 km entfernt. Die Süd-Autobahn A 2 verläuft in unmittelbarer Nähe der Gemeinde. Die nächstgelegenen Anschlussstellen befinden sich in Premstätten (exit 188) in ca. 4 km Entfernung für die Fahrtrichtung Graz und in Lieboch (exit 194) in ca. 3 km Entfernung für die Fahrtrichtung Klagenfurt.
  • Bus: Autobuslinien der Graz-Köflacher Eisenbahn von Graz in die Weststeiermark berühren das Rehabilitationszentrum Tobelbad.
  • Bahn: Die Gemeinde hat keinen Bahnhof. Der nächstgelegene Bahnhof Lieboch befindet sich in rund 4 km Entfernung und bietet Zugang zur Graz-Köflacher Eisenbahn für die Strecken nach Graz, Köflach und Deutschlandsberg. Der Bahnhof Premstätten-Tobelbad befindet sich in Premstätten in ebenfalls etwa 4 km Entfernung.
  • Flughafen: Der Flughafen Graz ist rund 10 km entfernt.

Öffentliche Einrichtungen

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Tobelbad
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Rehabilitationsklinik der AUVA
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Politik

Zusammenfassung
Kontext
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Gemeindeamt

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

  • seit ? Hubert Holzapfel (SPÖ)

Wappen

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Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1980.

Wappenbeschreibung: „Von Gold und Blau erhöht geteilt, oben ein grüner Eichenlaubzweig von drei Blättern, unten ein achteckiger goldener Kuppelbau mit einem hohen rundbogigen schwarzen Fenster in der mittleren der drei sichtbaren Wände, drei querovalen schwarzen Fenstern im Attikafries, einem hochrechteckigen schwarzen Fenster in der Laterne mit Knauf und aufgestecktem Kreuz-, links stößt an den Zentralbau ein ebenfalls wachsender, niedrigerer goldener Vorbau mit Giebelreiter, dieser mit einem hohen schwarzen Rundbogenfenster und geschweiftem Dach mit Knauf; vorne wird der Bau von einem wachsenden goldenen Turm mit einem viereckigen schwarzen Fenster unter dem Spitzdach mit je einer seitlichen Gaupe begleitet.“[8]

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Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1917: Alois Edler von Kriehuber, Grund unbekannt
  • 1934: Otto von Habsburg (1912–2011), 1938 aberkannt
  • 1949: Franz Kormann, Bürgermeister (1932–1946)
  • 1964: Johann Liebl, Vizebürgermeister (1960–1964)
  • 1978: Mathias Pozar, Pfarrer (1965–1978)
  • 1975: Johann Schlegl, Vizebürgermeister (1955–1960)
  • 1977: Franz Kiegerl, Vizebürgermeister (1964–1976)
  • 1977: Karl Hohl, Bürgermeister (1955–1977)
  • 1986: Hans Gross (1930–1992), Landeshauptmann-Stellvertreter
  • 1986: Therese Höller († 2020), Schulleiterin (1978–1986)[9]
  • 2002: Siegfried Fassolter, Bürgermeister (1977–2002)
  • 2005: Alois Amschl († 2017), Gemeinderat (1985–1994)

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit Haselsdorf-Tobelbad verbundene Persönlichkeiten

  • Gustav Robert Paalen (1873–1945), österreichischer Erfinder und Unternehmer, erwarb das heruntergewirtschaftete Bad 1909, restaurierte alle Gebäude und errichtete einen Speisesaal. Unter seiner Ägide wurde Tobelbad für kurze Zeit zum beliebtesten Kurhaus der deutschen und österreichischen Großbürger, Künstler und Aristokraten. Paalen stiftete ein Steindenkmal zum Andenken an die Präsenz Kaiser Franz Josephs I. während der feierlichen Wiedereröffnung im Jahre 1910, das noch heute zu besichtigen ist.
  • Josef Carlone (1678–1739), Maurermeister u. a. in Tobelbad, entstammt der Künstlerfamilie Carlone
  • Wolfgang Paalen (1905–1959), österreichisch-mexikanischer Maler und Kunsttheoretiker, verbrachte die ersten Jahre in Wien und Tobelbad
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Literatur

  • Max Joseph Schüler (1818–1908): Der steiermärkisch-ständische Curort Tobelbad. Leykam, Graz 1856. Volltext online.
  • Franz Mitterbacher († 1878; Alter: 65): Das arme Käthchen, oder: Tobelbad im Jahre 1571. (Belletristische Darstellung). Leykam’s Erben, Graz 1858. Volltext online.
  • Gustav von Kottowitz: Der landschaftliche Curort Tobelbad bei Graz in Steiermark und seine Heilquellen. Braumüller, Wien 1870. Volltext online.
  • Führer in und um Tobelbad, Kurort in Steiermark. Leykam-Josefsthal, Graz 1872. Volltext online.
  • Johann Harpf: Badecuren-Polka française, componirt für das Pianoforte und der Landschaftlichen Bade-Direction in Tobelbad ehrfurchtsvoll gewidmet. (Titelblatt: historische Ansicht von Tobelbad). A. Leykam’s Erben, Graz 1890. Volltext online.
  • Erich Linhardt: Geschichte der ehemals steirisch-ständischen Kuranstalt Tobelbad und deren Einfluß auf die Entwicklung des Ortes gleichen Namens. Dissertation. Universität Graz, Graz 1982, OBV.
  • Erich Linhardt (Hrsg.), Gottfried Allmer (Beitr.) et al.: 500 Jahre Tobelbad. Eine Geschichte der ehemaligen Kuranstalt Tobelbad und des gleichnamigen Ortes sowie der damit in Verbindung stehenden Siedlungen und Einrichtungen. Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad, Tobelbad 1991, OBV.
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Commons: Haselsdorf-Tobelbad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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