Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Museum des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Haus der Geschichte Baden-Württembergmap
Remove ads

Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg ist ein Museum des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart. Es liegt an der „Stuttgarter Kulturmeile“ in der Konrad-Adenauer-Straße zwischen der Staatsgalerie und der Musikhochschule.

Schnelle Fakten Daten ...
Remove ads

Entstehung

Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg wurde am 1. Oktober 1987 gegründet.[1] Ein kleiner Arbeitsstab der Landesregierung entwickelte und realisierte seit 1992 erste Ausstellungen zur Landesgeschichte zunächst dezentral im Raum Baden-Württemberg.[2] Währenddessen wurde laufend an einer ersten Dauerausstellung gearbeitet. An dem Projektteam beteiligten sich unter anderem der Landeshistoriker Otto Borst, der langjährige Museumsleiter Thomas Schnabel und die Ausstellungsleiterin Paula Lutrum-Lenger.[3] Das Museumsgebäude wurde von Erwin Teufel initiiert[4] und ist Teil des Stirling-Wilford-Ensembles an der Stuttgarter Kulturmeile. Die Planung für das Gebäude wurde 2002 von den Architekten Michael Wilford und Manuel Schupp beendet. Etwa zeitgleich wurde der zweite Bauabschnitt der Musikhochschule Stuttgart fertiggestellt, den ebenfalls Wilford Schupp Architekten entwarfen. Am 13. Dezember 2002 eröffnete das Haus der Geschichte Baden-Württemberg die Dauerausstellung auf einer Fläche von mehr als 2000 m2 im eigenen Haus.[5]

Remove ads

Dauerausstellung

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Eingangsbereich mit Vitrinen (2011)

Mit als 1.500 Originalobjekten, über 1.000 Fotografien, Filmen und Infostationen wird der Besucher mit Aspekten der Geschichte Baden-Württembergs unterhalten.

Die Dauerausstellung gliedert sich in drei Teile. Im Eingangsbereich werden 26 Gegenstände gezeigt, die als typisch für Baden-Württemberg gelten, für jeden Buchstaben des Alphabets einer. Im zweiten Teil folgen 200 Jahre Landesgeschichte im chronologischen Durchgang. Hier werden Gegenstände gezeigt, die die Geschichte der Länder Baden und Württemberg erzählen. Im dritten Teil werden die beiden Themen „Demokratie“ und „Klima“ mit Bezug zur jüngsten Geschichte Baden-Württembergs visualisiert.[6]

Der chronologische Durchgang im zweiten Teil beginnt mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 und mündet in das Museum der Gegenwart, wo Gegenstände gezeigt werden, die heute als bedeutsam gelten.

Folgende Abschnitte aus der Geschichte werden hervorgehoben:

  • 1790–1815: Territoriale Revolution
  • 1815–1848: Vormärz
  • 1848–1866: Die Revolution und ihre Folgen
  • 1866–1914: Einbindung in den Nationalstaat
  • 1914–1945: Die zwei Weltkriege und die Zwischenkriegszeit
  • 1945–1972: Der Aufbau des Südweststaates
  • 1972–2002: Parlamentarische Demokratie im Medienzeitalter
  • Was Baden-Württemberg heute für seine Bewohner bedeutet, versucht eine multimediale Inszenierung über das „Depot in den Köpfen“ jedes Einzelnen zu beantworten.

Der Themenpark im dritten Teil der Ausstellung stellt Aktuelles in einen historischen Kontext. Hier werden Themen wie Natur und Umwelt am Beispiel des Schwarzwaldes behandelt, Wirtschaft, Urbanisierung, Religion, Migration, Partnerschaft, Ehe und Familie, Wissenschaft und Forschung sowie die Beziehungen zum Nachbarn Frankreich.

Das Konzept der Dauerausstellung wurde vom Atelier Brückner des Stuttgarter Szenografen und Architekten Uwe R. Brückner entwickelt.

Remove ads

Sonderausstellungen

Zusammenfassung
Kontext

Ab 1987 wurde am Konzept für das Haus der Geschichte in Stuttgart gearbeitet. 1992 entstand daraus die erste Ausstellung, die noch dezentral gezeigt wurde. Nachdem 2002 das Haus der Geschichte an der Konrad-Adenauer-Straße bezogen worden war, wurden dort zahlreiche Sonderausstellungen gezeigt:[7][8]

  • 2004: Bildergeschichten Hannes Kilian – Fotografien und Reportagen 1944–1974.
  • 2004: Zerreißprobe Frieden – Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss.
  • 2005: Zuteilungsreif – Bausparer-Geschichten aus dem Südwesten.
  • 2006: Reinen Wein einschenken – Weinwelt im Wandel.
  • 2007: Jud Süß – Propagandafilm im NS-Staat.
  • 2008: Mythos Rommel.
  • 2009: Ihr und Wir – Integration der Heimatvertriebenen in Baden-Württemberg.
  • 2010: Von Bad Waldsee bis L. A. – Rupert Leser, Fotoreporter.
  • 2011: Dagegen leben? Der Bauzaun und Stuttgart 21.
  • 2012: Anständig gehandelt – Widerstand und Volksgemeinschaft 1933–1945.
  • 2013: RAF – Terror im Südwesten.
  • 2014: Fastnacht der Hölle – Der Erste Weltkrieg und die Sinne.
  • 2015: Auf nackter Haut – Leib. Wäsche. Träume.
  • 2017: Carl Laemmle presents... Ein jüdischer Schwabe erfindet Hollywood.
  • 2018: ...denn die Zeiten ändern sich. Die 60er-Jahre in Baden-Württemberg.
  • 2018: Vertrauensfragen. Der Anfang der Demokratie im Südwesten 1918–1924.
  • 2020: Hut ab! Pickelhaube, Pussyhat und andere Kopfgeschichten.
  • 2020–2021: Gier. Was uns bewegt.
  • 2021–2022: Hass. Was uns bewegt.
  • 2022–2023: Liebe. Was uns bewegt.
  • 2023–2024: American Dreams.
  • 2024–2025: Frei Schwimmen. Gemeinsam?!
  • 2025: Stammheim 1975. Der RAF-Prozess.

Aber nach wie vor wurden und werden Ausstellungen auch für andere Orte konzipiert:[8]

  • 2008: Die Mörder sind unter uns – Der Ulmer Einsatzgruppenprozess 1958 (Stadthaus Ulm).
  • 2008: Das Wunder von Bregenz – Eine Fußballausstellung (Festspielhaus Bregenz).
  • 2010: "Gefühle, wo man schwer beschreiben kann" – Große Landesausstellung zum Fußball im Südwesten (Kunstgebäude Stuttgart).
  • 2012: Hannes Kilian (Kunstgebäude Stuttgart).
  • 2012: Liebe Deinen Nachbarn – Beziehungsgeschichten im Dreiländereck (Augustinermuseum Freiburg).
  • 2023: Das KZ vor der Haustür (Erinnerungsort Hotel Silber).
  • 2023–2025: Gestapo vor Gericht (Erinnerungsort Hotel Silber).
Remove ads

Geschichtsvermittlung

Das Haus der Geschichte bietet ein Bildungs- und Vermittlungsangebot im Rahmen der baden-württembergischen Landesgeschichte an. Die größte Zielgruppe hierfür bilden Schulkinder und Jugendliche sowie Sprachlernende. In Führungen zu verschiedenen Epochen und Themengebieten sowie in Workshops liegt der Fokus vor allem auf dem Ausbau der Geschichtskompetenz.[9]

Andere Standorte

Das Landesmuseum hat neben der Zentrale Zweigstellen an anderen Orten:

Landesgeschichtliche Sammlung

Das Haus der Geschichte unterhält eine umfangreiche landesgeschichtliche Sammlung mit großem Fotoarchiv. Verwahrt werden u. a. folgende Fotobestände:

  • Archiv des Postkartenherstellers Gebrüder Metz in Tübingen mit rund 270.000 Glasplatten-Negativen.
  • Nachlass Robert Holder (1908–1987), Bad Urach
  • Nachlass Leif Geiges (1915–1990), Freiburg i.Br.
  • Nachlass Hannes Kilian (1909–1999), Stuttgart
  • Nachlass Rupert Leser (1933–2017), Bad Waldsee

Diese werden sukzessive in einer museumsinternen Sammlungsdatenbank inventarisiert und digitalisiert.

Remove ads

Kooperationsprojekt

Externe Dauerausstellungen

Remove ads

Leitung

Leitung des Museums:

  • ab 2024: Cornelia Hecht-Zeiler

Wissenschaftlicher Beirat

Zusammenfassung
Kontext

Mitglieder

Der wissenschaftlichen Beirat hat fünfzehn Mitglieder (Stand 2025).[31]

Julia Angster Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim
Stephen Brauer Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Erwin Köhler Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Christine Krüger Professorin für Geschichte der Neuzeit der Universität Bonn
Jörn Leonhard Vorsitzender des Beirates, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Norwin Graf Leutrum von Ertingen Vorstandssprecher der BW-Bank[32]
Meron Mendel Pädagoge, Publizist, Professor und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank
Ulrich Nieß Historiker und Archivar, ehemaliger Leiter des Marchivum
Katja Patzel-Mattern Sozial- und Wirtschaftshistorikerin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Wolfram Pyta Professor für Neuere Geschichte an der Universität Stuttgart[33]
Martin Rivoir Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Ruth Rosenberger[34] Vertreterin des Präsidenten der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stefanie Schneider Landessenderdirektorin Baden-Württemberg beim SWR
Albrecht Schütte Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Udo Stein Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg

Seit 2015 nehmen als Gäste an den Tagesordnungspunkten, die das Museum Hotel Silber betreffen, zwei von der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber berufene Fachwissenschaftler teil.[35]

Frühere Mitglieder

Gerhard Aden[36], Manfred Fuchs[37][38], Gabriele Haug-Moritz, Christoph Hauser, Daniel Karrais, Manfred Kern, Birgit Kipfer, Christel Köhle-Hezinger, Heiner Merz, Christine Neumann-Martin, Sylvia Paletschek, Dietmar Preißler, Martin Rivoir, Alexander Salomon[39], Sylvia Schraut, Franz Quarthal.[40][41]

Remove ads

Literatur

  • Landesgeschichten. Der deutsche Südwesten von 1790 bis heute. Das Buch zur Dauerausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Stuttgart 2002, ISBN 3-933726-16-6
Commons: Haus der Geschichte Baden-Württemberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads