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Heinz Ullstein

deutscher Schauspieler, Regisseur und Verleger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heinz Ullstein
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Heinz Leopold Louis Ullstein (* 13. Januar 1893 in Berlin; † 15. März 1973 ebenda[1]) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Verleger.

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Heinz Ullstein, um 1927
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Grabstätte der Eheleute Ullstein

Leben

Zusammenfassung
Kontext
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Aktie über 1000 Mark der Bios-Film AG vom November 1922 mit den Unterschriften der Vorstände Heinz Ullstein und Alexander von Antalffy.

Heinz Ullstein, Enkel des Verlagsgründers Leopold Ullstein und Sohn von Louis-Ferdinand Ullstein, begeisterte sich für das Theater und spielte kleine Rollen an Berliner Bühnen, u. a. am Deutschen Theater unter Max Reinhardt. Heinz Ullstein hat am 22. Oktober 1917 in Berlin in erster Ehe die Schauspielerin Anna Emilie (Aenne) Gebhard geheiratet (Scheidung 1928), die u. a. unter dem Pseudonym Assunta Avalun auftrat. In dieser Ehe wurde 1922 die Tochter Aglavaine Ullstein geboren, die 1935 von Georges Baklanoff adoptiert wurde, der ihr leiblicher Vater war[2]. Heinz und Aenne Ullstein zogen nach Heidelberg, wo sie gemeinsam erste Schritte in die neue Filmwelt unternahmen. 1921 wurde er Vorstandsmitglied bei der Richard Oswald Film AG.[3] Im Januar 1922 gründete er mit Richard Oswald die Heinz Ullstein Film GmbH[4] und war im Juni Mitgründer der Bios Film AG, die er als Vorstand an der Seite von Alexander von Antalffy leitete[5]. 1925 trat er in den Ullstein Verlag der Familie ein. Im Romanischen Café lernte er seine spätere zweite Frau, ebenfalls Schauspielerin, Aenne Gettke (geschiedene von Wolzogen) aus Wuppertal (1893–1969) kennen und heiratete sie, einen Monat nach seiner Scheidung, am 13. November 1928. Aenne Gettke war eine Tochter des Schauspielers Ernst Gettke und eine Schwester der Schauspielerin Josepha Gettke. Aenne und Heinz Ullstein gehörten seit den 20er Jahren zu Gottfried Benns engerem Berliner Freundeskreis, wobei Aenne Gottfried Benn länger kannte.[6] 1929 rückte er in den Aufsichtsrat der Ullstein Aktiengesellschaft auf. Nach der Arisierung des Betriebes 1934 blieb er als einziger der Familie in Berlin. Die Nürnberger Rassegesetze erklärten den getauften Christen zum Juden, nur durch die Ehe mit seiner „deutschblütigen“ Ehefrau war er leidlich geschützt. Heinz Ullstein wurde im Februar 1943 in der Rosenstraße inhaftiert. Seine Frau nahm an den Rosenstraße-Protesten teil, um eine drohende Deportation der jüdischen Ehepartner zu verhindern.[7] In den beiden letzten Kriegsjahren wurde er zur Zwangsarbeit herangezogen.

Nach dem Krieg erhielt Ullstein zusammen mit Helmut Kindler und Ruth Andreas-Friedrich von den Alliierten die Lizenz für die Frauenzeitschrift „sie“. 1953 wurde er Verlagsleiter der wiedergegründeten Ullstein AG.[8] Ende 1959 erfolgte die von ihm befürwortete Übernahme durch Axel Springer, er blieb weiter in der Geschäftsführung aktiv. 1970 bis 1971 saß er im Aufsichtsrat der neu gegründeten Axel Springer AG.

Der aus dem Nachlass gestiftete „Aenne und Heinz Ullstein Fonds“ für notleidende Schauspieler und Journalisten wird von der Springer-Stiftung verwaltet. Das Ehepaar fand seine letzte Ruhestätte auf dem Berliner Waldfriedhof Dahlem (Abt. 20 B 7 und B 8).

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Ehrungen

Schriften

  • 1921 Die Brüder Bürger
  • 1961 Spielplatz meines Lebens. Erinnerungen, Kindler Verlag, München

Filme

  • 1917 Die gestreckte Frau oder Das Geheimnis der Flickenkiste (Produzent)
  • 1920 Menschen im Rausch (Darsteller), Drehbuch seines Onkels Artur Landsberger
  • 1922 Die Dame und ihr Friseur (Drehbuch, Produzent, Regie)

Einzelnachweise

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