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deutscher evangelischer Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Helmut Burkhardt (* 23. Januar 1939 in Breslau; † 25. Januar 2022 in Grenzach-Wyhlen[1]) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Burkhardt wurde Christ, nachdem er als 20-Jähriger mit der missionarischen Fackelträger-Bewegung in Berührung gekommen war.[2] Er studierte Altphilologie und Theologie, ab 3. Semester nur Theologie, an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Eberhard Karls Universität Tübingen, hier vor allem bei Otto Michel.[3] Nach 1. Examen und zweijährigem Vikariat folgten das 2. Examen und die Ordination in der damals noch bestehenden Landeskirche von Eutin. Von 1967 bis 1976 war er als Theologischer Referent der Pfarrer-Gebetsbruderschaft (PGB)[4] tätig und dabei besonders für deren Ferienseminare für Theologiestudierende verantwortlich, die bis zur Begründung mehrerer theologischer Studienhäuser eine von vielen genutzte Möglichkeit war, Alternativen zu Mehrheitsmeinungen an den Fakultäten kennen zu lernen. Von 1977 bis 2008 war er Dozent für Systematische Theologie und Ethik am Theologischen Seminar St. Chrischona (TSC) in Bettingen bei Basel. Burkhardt war Mitbegründer und von 1977 bis 1993 Vorsitzender des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT). 1988 erfolgte in Göttingen die Promotion zum Dr. theol. im Fach Neues Testament bei Hartmut Stegemann mit einer Arbeit über Philo von Alexandrien.[5] Nach der Berufung zum Vorsteher des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona (1999 bis zu seinem Ruhestand 2004) war Burkhardt noch bis 2008 Gastdozent am TSC.[6]
Von 1970 bis 2014 war Burkhardt Mitherausgeber der Zeitschrift Theologische Beiträge und von 1980 bis 2014 Mitglied des Theologischen Beirats der Theologischen Verlagsgemeinschaft Brockhaus-Brunnen (TVG). Neben seiner Ethik veröffentlichte er rund 350 weitere Publikationen.
Burkhardt war seit 1968 verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.[2]
Burkhardts Hauptwerk ist seine dreibändige Ethik (4 Teilbde.),[7] deren Besonderheit ist, dass Burkhardt, angeregt durch Klaus Bockmühl, die „allgemeine Ethik“, deren Maßstäbe für alle Menschen gelten und die daher auch allgemein anschlussfähig sein soll, von der „spezifisch christlichen Ethik“ unterscheidet, deren Maßstäbe nur den Christen gelten, und bei der dann die christliche Gemeinschaft (koinonia), das christliche Gebet (leiturgia), das christliche Zeugnis (martyria) und der christliche Dienst (diakonia) Themen der Ethik werden. Heinrich Bedford-Strohm, damals noch Professor für Systematische Theologie und Theologische Gegenwartsfragen in Bamberg, setzte sich in einer Rezension in der Theologischen Literaturzeitung kritisch mit Burkhardts Ethik auseinander, bezeichnete aber die Lektüre als lohnend „weit jenseits der evangelikalen Diskussionszusammenhänge, nicht nur, weil B. an vielen Stellen biblische Einsichten für die Ethik fruchtbar macht, sondern auch weil er sich erfolgreich bemüht, enge Glaubens- und Denkhorizonte zu erweitern und dennoch klare Orientierungsgrundlagen zu vermitteln.“[8] Neben inhaltlicher Kritik würdigte Strohm, dass Burkhardts Ethik geeignet sei, „Klischees, die man von evangelikaler Theologie haben mag, einer kritischen Prüfung zu unterziehen.“[9]
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