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Hummerbuden
historisierende Gebäude der Fischer auf Helgoland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Hummerbuden (seltener Hummerhütten) sind ehemalige Schuppen und Werkstätten der Helgoländer Hummerfischer und dienen inzwischen als ein modernes Wahrzeichen der Nordseeinsel.

Geschichte und Architektur
Zusammenfassung
Kontext
Vor dem Zweiten Weltkrieg waren Hummerbuden uneinheitliche Schuppen an unterschiedlichen Orten der Insel. Planungen die Schuppen einheitlich am Hafen zusammenzulegen hat es schon 1937 gegeben.[1] Der versuchsweise Nachbau einer historischen Hummerbude mit Fischereiausstattung ist im Innern des 2021 neu gestalteten Museum Helgoland zu sehen.[2]
Die modernen Hummerbuden säumen als Ensemble in zwei Gruppen den Binnenhafen des Helgoländer Unterlandes und befinden sich an der Hafenstraße. Alle Hummerbuden sind nummeriert, von Nr. 1 (Hafenstraße 1063) bis Nr. 39 (Hafenstraße 1003).
Sie entstanden nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und der Wiederbesiedelung Helgolands 1954–1955 nach einem Entwurf des Hamburger Architekten von Georg Wellhausen und waren – wie zuvor – ursprünglich Werkstattgebäude der Helgoländer Hummerfischer. Die Hummerbuden lehnen sich rückseitig an Stützmauern aus Trümmerbeton gegen die Geröllhänge des Mittellands.[3] Die eng aneinandergereihten, zweigeschossigen Reihenhäuschen mit aussteifenden seitlichen Wandscheiben und flachen Giebeln zeigen ein absichichtsvoll abwechslungsreiches Spiel der Fassadenelemente mit bunter Farbgebung und erinnern an skandinavische Fischersiedlungen. Typisch sind Giebelprofile und Holzverschalungen.[4] Die vorstehenden Firstpfetten dienten als Kranbalken für das als Speicher genutzte Obergeschoss.
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Denkmalschutz
Die Hummerbuden dienen inzwischen als ein Helgoländer Wahrzeichen und sind wegen ihrer geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung nach dem Denkmalschutzgesetz Schleswig-Holstein eingetragene Baudenkmale.[5]
Moderne Nutzung
Erst seit den 1990er Jahren werden die Hummerbuden zusammen mit der neu gestalteten Hafenpromenade als Touristenmeile vermarktet. Die bunten Reihenhäuschen dienen heute vor allem als Imbisse, Kneipen, Cafés, Galerien und Souvenirläden. In den Hummerbuden 38 und 39 hat der Museumsverein seinen Sitz, das Standesamt der Gemeinde Helgoland bietet hier auch Trauungen an.[6] In der Hummerbude 35 sitzt der Verein Jordsand und informiert über seine Helgoländer Aktivitäten zum Schutz der Seevögel und der Natur.[7]
- Galerie
- Gesamtansicht der Hummerbuden bei Tag (2021)
- Gesamtansicht bei Nacht (2021)
Sonstiges
Auf dem Freigelände des Museums Helgoland, nahe der Nordseehalle, stehen nachgebaute kleinere Hummerbuden, in denen u. a. eine Ausstellung über den aus Helgoland stammenden Kinderbuchautor James Krüss untergebracht ist.[8][9] Im Buch Mein Urgroßvater und ich erzählte Krüss von einer Vorkriegs-Hummerbude auf dem Helgoländer Oberland.[10][11][12]
Literatur
- Jan Lubitz: Architektur auf Helgoland. Rickmers Verlag & Archiv. Helgoland 2014, ISBN 978-3-9816915-0-4, S. 56–57.
Weblinks
Commons: Hummerbuden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Die Hummerbuden auf Helgoland, auf theahamburg.wordpress.com
- Anne Dewitz: Helgoland. Wie die Hummerbuden zum Wahrzeichen der Insel wurden (2. September 2022), auf abendblatt.de; Bezahlschranke.
- Hummerbuden Helgoland, architektur-bildarchiv.de
- ... in die Jahre gekommen: Helgoland (Oktober 2025), auf db-bauzeitung.de
Einzelnachweise
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