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Ich habe nun den Grund gefunden
Kirchenlied von Johann Andreas Rothe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ich habe nun den Grund gefunden ist ein Kirchenlied, dessen Text von Johann Andreas Rothe gedichtet und im Jahre 1725 in Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs Sammlung geistlicher und lieblicher Lieder, hier noch ohne Verfasserangabe, sowie 1727 in dessen Christ-Catholischem Singe- und Bet-Büchlein erstmals veröffentlicht wurde.[1] Rothe soll den Text auf Hans Christoph von Schweinitz auf Leube (1645–1722) gedichtet haben, bei dem er bis August 1722 als Hauslehrer angestellt war.[2] Vorbild dürften die Bibeltexte Hebr 6,18–19 LUT, wo als Symbol der christlichen Hoffnung das bekannte Bild des Ankers entwickelt wird,[3] und eine Predigt Johannes Taulers dazu, sowie 1 Kor 3,11 LUT, wo Christus als einzige Grundlage des Glaubens charakterisiert wird,[4] gewesen sein. Unter Lutheranern wurde das Lied zunächst nur zögernd angenommen, da Zinzendorf die Herrnhuter Brüdergemeine führte. Diese Zurückhaltung wich zufriedener Annahme, als bekannt wurde, dass das Lied von Rothe und nicht von Zinzendorf stammte.[1]

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Melodien
Zusammenfassung
Kontext
Die gebräuchlichste Melodie stammt aus dem Chorbuch des Johann Balthasar König von 1738, dort unter dem Titel „Ach sagt mir nichts von Gold und Schätzen“.[5]

Zu dem Lied existieren mehrere vierstimmige Sätze:
Unter anderem schrieb Johann Sebastian Bach über die Melodie den vierstimmigen Choral BWV 321, der erstmals 1769 unter dem Titel „Gottlob, es geht nunmehr zum Ende“ gedruckt wurde.[6][7][8] Bachs Melodiefassung weicht von Königs Vorlage in mehrfacher Hinsicht ab, so ist der 4/4-Takt zu einem 3/4-Takt geändert, und auch der melodische Verlauf weist deutliche Abweichungen auf.[9] Im Erstdruck erscheint der Choral ohne unterlegten Text, die Zuweisung des Textes von Christian Weise (1680[10]) ist erschlossen.[11][12] Rothes Text „Ich habe nun den Grund gefunden“ wurde Bachs Satz erst nachträglich kontrafaziert, vermutlich erst Mitte des 20. Jahrhunderts.[7] Diese Kombination erschien auch in Jesu Name nie verklinget 1 unter der Nummer 221.[13][14]
Im Buch Feiern & Loben erscheint das Lied mit einem Satz von Enno Popkes.
Eine andere Melodie wurde von Johann Balthasar Reimann in Hirschberg aufgezeichnet und 1747 veröffentlicht,[15][12] abgedruckt in Reichs-Lieder im Jahre 1909 unter der Nummer 206 und 1931/51 unter der Nummer 231.[16]
Die Melodien, die für „Ich habe nun den Grund gefunden“ verwendet werden, und ihre Verwendungen in Gesangbüchern sind wegen ihrer großen Anzahl im Folgenden tabellarisch zusammengefasst:
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Text
Zusammenfassung
Kontext
Die Strophen 7–9 des deutschen Textes wurden später gestrichen.
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„Es ist das ewige Erbarmen“
Aus den Strophen 2 bis 4 entstand das Lied Es ist das ewige Erbarmen mit einem vierstimmigen Satz von Johann Ludwig Friedrich Hainlin aus dem Jahre 1790 und dem Text:[18]
1. Es ist das ewige Erbarmen,
|: uns führt zu Jesu Herrlichkeit. :|
|: der Gnade Fülle durch den Sohn. :|
|: o wunderbare Gnadenzeit! :| |
Das Lied findet sich in dem Gesangbuch Glaubenslieder[19] unter der Nummer 143 in beiden Ausgaben und kann auch auf die Melodien von O Jesus, Name ohnegleichen oder Anbetung Dir! Sei hoch gepriesen oder die übliche Melodie für Ich habe nun den Grund gefunden von Johann Balthasar König gesungen werden.
Übersetzungen

Das Lied wird unter dem Titel „Jag nu den säkra grunden vunnit“ auch von der Schwedischen Kirche verwendet, basierend auf der Übersetzung von Carl David af Wirsén.
Es existieren mehrere englische Übersetzungen, unter anderem aus dem Jahre 1740 von John Wesley für „Hymns and sacred poems“ mit dem Titel „Now I have found the ground wherein“[23] und von Henry Mills mit dem Titel „I now have found for hope of heaven“ zur Melodie von „Mir ist Erbarmung widerfahren“ von Johann L. F. Hainlin.[20] Eine weitere englische Übersetzung ist „Now I have found the firm foundation“.[24]
Wesleys englische Version wurde in Kannada weiterübersetzt und mit einer traditionellen indischen Melodie versehen. Dort hat es den Namen „Asareyanu kande“.[22]
Das Lied wurde auch in Inuktitut übersetzt, für die Brüdergemeine in Labrador (Kanada), mit den Anfangsworten „Okpernima kissarviksane“.[25]
Es existieren auch Übersetzungen in Kimaragang, einer austronesischen Sprache, die in Sabah gesprochen wird, mit dem Titel „Noontung tokow no kikiawi“, und in Malaiisch, mit dem Titel „T'lah kutemukan dasar kuat“.[26]
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Literatur
- Thomas Melzl: 354 – Ich habe nun den Grund gefunden. In: Martin Evang, Ilsabe Alpermann (Hrsg.): Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch. Band 28. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2021, ISBN 978-3-525-50350-8, S. 40–42, doi:10.13109/9783666503504.40.
Weblinks
Einzelnachweise
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