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Interimspastor

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Ein Interimspastor[1] (lat. ad interim „vorübergehend“, „in der Zwischenzeit“) leistet einen zeitlich begrenzten, zielorientierten pastoralen Dienst in einer Kirchengemeinde.[2][3] Er kommt in Übergangssituationen einer Gemeinde zum Einsatz, zum Beispiel in einer Zeit, in der die Stelle des Pastors beziehungsweise Pfarrers vakant ist.[2][4]

Geschichte und Entwicklung

Das Konzept des Interimspastors wurde in den 1970er Jahren in den USA entwickelt, um Gemeinden in Übergangssituationen zu unterstützen.[5] Mitarbeiter unterschiedlicher Denominationen waren daran beteiligt, insbesondere solche aus der Presbyterian Church[6] und aus der Episcopal Church[7]. 1975 organisierte das ökumenische Alban Institute eine erste Konferenz mit dem Thema Interimsdienst.[6]

Mittlerweile gibt es Interimspastoren-Programme und -Netzwerke in vielen Kongregationen der USA.[8] Auch in anderen, meist englischsprachigen Ländern wurde die Idee aufgenommen. In Deutschland gibt es seit 2009 ein Pilotprojekt des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, in dem das Konzept des Interimspastors angewandt wird.[9]

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Aufgaben und Voraussetzungen

Die Arbeit eines Interimspastors ist je nach Situation der Kirchengemeinde unterschiedlich. Seine Hauptaufgabe ist es, die Gemeinde in einer aktuellen Umbruchsituation und den einhergehenden Herausforderungen zu unterstützen.[10]

Anders als bei einem Vakanzvertreter, der hauptsächlich allgemeine pastorale Tätigkeiten übernimmt, liegt der Arbeitsschwerpunkt eines Interimspastors in speziellen beraterischen Aufgaben.[11][12] Dies beinhaltet zum Beispiel Mediation bei Streitigkeiten, Moderation bei Zielfindungs- oder Veränderungsprozessen und Coaching bei Leitungswechsel.[3] Aufgaben und Ziele sowie der zeitliche Rahmen der Anstellung werden vor Dienstantritt mit der Gemeindeleitung erarbeitet und festgelegt.[13]

Interimsdienste werden von ausgebildeten Pastoren mit Berufserfahrung, auch von Pastoren im Ruhestand übernommen. Sowohl vollzeitliche als auch teilzeitliche Arbeitszeitmodelle werden praktiziert. Voraussetzungen sind sehr gute kommunikative Fähigkeiten sowie Leitungs- und beraterische Kompetenz.[14][11]

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Siehe auch

Literatur

  • Heike Beiderbeck-Haus, Friedrich Schneider, Friedbert Neese: Interimsdienst: Zielgerichtete Begleitung einer Gemeinde in einer Übergangssituation. BEFG K.d.ö.R., Elstal 2009. (online) (PDF; 200 kB) Zugriff am 24. März 2011
  • Alan G. Gripe: The Interim Pastor’s Manual. Geneva Press, Luisville KY 1997, ISBN 0-664-50002-1, (englisch)
  • Loren B. Mead: A Change of Pastors: ...and How It Affects Change in the Congregation. The Alban Institute, Herndon VA 2005, ISBN 1-56699-309-1, (englisch)
  • Roger S. Nicholson: Temporary Shepherds: A Congregational Handbook for Interim Ministry. The Alban Institute, Herndon VA 1998, ISBN 1-56699-208-7, (englisch)
  • Molly Dale Smith: Transitional Ministry: A Time of Opportunity. Church Publishing, New York 2009, ISBN 978-0-89869-622-6, (englisch)
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Einzelnachweise

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