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Johann Georg Förster

deutscher Orgelbauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Georg Förster
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Johann Georg Förster (* 23. Oktober 1818 in Lich; † 28. Dezember 1902 in Lich) war ein deutscher Orgelbauer und Begründer der Orgelbaufirma Förster & Nicolaus Orgelbau in Lich.

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Johann Georg Förster mit seiner Ehefrau Katharine

Leben

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Johann Georg Förster wurde als zweites von sechs Kindern des Stadtschäfers Johann Konrad Förster (* 1788; † 8. Februar 1831) aus Lich und dessen Frau Anna Catharina geb. Schneider aus Steinbach (Fernwald) geboren.[1] Er erlernte nach einer Schreinerlehre bei seinem Onkel Alexander Schneider den Orgelbau bei Johann Hartmann Bernhard in Romrod. Als Geselle arbeitete er im Bereich von Hessen-Darmstadt bei Hermann Dreymann (Mainz), Johann Georg Bürgy (Gießen) und bei Johann Heinrich Krämer (Leusel), dessen Tochter Katharina Elisabeth er 1842 heiratete. Eine Gesellenzeit bei Eberhard Friedrich Walcker (Ludwigsburg) ist bisher nicht nachweisbar.[2] In demselben Jahr machte sich Förster in Lich mit einer eigenen Orgelbaufirma selbstständig und trat die Nachfolge Bürgys an, der 1841 ohne Nachfolger verstorben war.[3] Erster Mitarbeiter war sein Onkel Philipp Sebastian Förster aus Lich. Von den zehn Kindern starben die meisten an Tuberkulose. Nur Friedrich August Leonhard Heinrich (* 27. Januar 1845 in Lich; † 22. Dezember 1923 in Lich), der Klavierhändler wurde, und die Tochter Louisa (1862–1956) überlebten das 30. Lebensjahr. Der Sohn Heinrich (1852–1878) wurde ebenfalls Orgelbauer, starb aber zu jung, um die Firma übernehmen zu können. Dessen gleichnamiger Sohn (1877–1924) wurde in Basel Orgelbauer.[4] Ein Neffe von Johann Georg Förster mit Namen Carl Förster (* 25. Dezember 1868 in Lich; † 20. August 1934 in Alzey) übernahm die Werkstatt Landolt in Heimersheim (Alzey), nachdem er dort eingeheiratet hatte.[5]

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Werk

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Firmenschild in Arnshain

Johann Georg Förster baute neben mechanischen Schleifladen auch sogenannte „Ventilspringladen“, eine Bauart der Kegellade mit konischen Kegelventilen, zunächst für das Pedal, später auch für das Hauptwerk. Um 1880 entstanden mehrere Instrumente mit einer Hängeventillade.[5] Kennzeichnend für seinen Stil sind zudem Transmissionsladen mit doppelten Schleifen.[6] Er bevorzugte vollständige Prinzipalchöre; selbst Dorforgeln basieren auf einem Prinzipal 8′ und verfügen über einen Prinzipal 16′ im Pedal. Die Mixturen wurden bei seinen etwa 90 Orgeln individuell mit unterschiedlicher Stärke, Mensur und Repetition konzipiert. Seltener begegnen Streicherstimmen und Zungenregister. Eine Besonderheit stellt das Register Physharmonika mit durchschlagenden Zungen auf eigener Windlade dar, die in Steinbach und Großen-Buseck erhalten ist.[7] Förster baute ausschließlich ein- und zweimanualige Orgeln mit maximal 25 Registern. Das Klangbild war von der Romantik geprägt, das von grundtönigen Stimmen beherrscht war. Förster stand stark unter dem Einfluss von Johann Gottlob Töpfers Schrift Die Orgelbau-Kunst (1833).[8] Die Prospekte wurden von Architekten und Baubehörden entworfen.

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Werkliste (Auswahl)

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Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist.

Weitere Informationen Jahr, Ort ...
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Literatur

  • Hans Martin Balz: 175 Jahre Förster & Nicolaus. In: Ars Organi. 65, 2017, S. 7–16.
  • Hans Martin Balz: Orgeln und Orgelbauer im Gebiet der ehemaligen hessischen Provinz Starkenburg. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaus (= Studien zur hessischen Musikgeschichte. 3). Görich & Weiershäuser, Marburg 1969.
  • Franz Bösken: Förster und Nicolaus. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Bd. 16. Bärenreiter, Kassel 1979, ISBN 3-89853-160-0, S. 319–320 (CD-Rom-Ausgabe der 1. Auflage, Directmedia, Berlin 2003).
  • Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,2). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 2: L–Z. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1370-6.
  • Hans-Joachim Falkenberg: Epochen der Orgelgeschichte. Förster und Nicolaus 1842–1992. Orgelbau-Fachverlag Rensch, Lauffen 1992, ISBN 3-921848-24-5.
  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister. Orgelbau-Fachverlag, Lauffen 1991, ISBN 3-921848-18-0, S. 185–186.
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Commons: Förster & Nicolaus Orgelbau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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