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United States Joint Special Operations Command
Kommandoeinrichtung der US-Streitkräfte Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das United States Joint Special Operations Command (JSOC) ist eine Kommandoeinrichtung der US-Streitkräfte, die Verbundoperationen mit mehreren Spezialeinheiten verschiedener Teilstreitkräfte leitet und koordiniert. Sie ist dem United States Special Operations Command unterstellt.
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Auftrag

Das JSOC wurde 1980 gegründet, um als teilstreitkräfteübergreifende Kommandoeinrichtung die auf Terrorismusbekämpfung, Geiselbefreiung und Close Quarters Battle, ausgerichteten Spezialeinheiten der US-Streitkräfte einheitlich zu führen, zu koordinieren, auszubilden, zu versorgen und auszurüsten.
Das JSOC bildet im Bedarfsfall sogenannte „Special Missions Units“, kleine temporär und missionsabhängig zusammengestellte Einheiten, die sich aus der Delta Force und der Naval Special Warfare Development Group rekrutieren. Neben den schon genannten Primäraufgaben werden sie auch für nachrichtendienstliche Aufträge, Aufklärung in feindlichem Gebiet und (seltener) für direkte Angriffsoperationen eingesetzt.
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Organisation
Zusammenfassung
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Kommandoebene und Hauptquartier

Das JSOC ist als selbständige Komponente auf gleicher Kommandoebene mit dem Army Special Operations Command, dem Naval Special Warfare Command, dem Air Force Special Operations Command und dem Marine Corps Forces Special Operations Command gemeinsam dem US Special Operations Command (USSOCOM), dem obersten Kommando aller Spezialkräfte der USA, unterstellt.
Das Hauptquartier befindet sich auf der Pope Air Force Base (North Carolina), während einige Teilbereiche auch auf dem US-Army-Stützpunkt Fort Bragg (North Carolina) stationiert sind.
Unterstellte Einheiten
- Army: 1st Special Forces Operational Detachment-Delta („Delta Force“)
- Navy: Naval Special Warfare Development Group (DEVGRU), ehemals SEAL Team 6
- Air Force: 24th Special Tactics Squadron (24th STS)
- Joint Communications Unit (JCU)
- Intelligence Support Activity (ISA)
- Task Force 11, auch unter den Bezeichnungen Task Force 121, Task Force 6-26, Task Force 145 und Task Force 77 (wechselnde Tarn- und Arbeitsnamen).[1]
Bei Bedarf, falls die Mittel der Aviation Unit nicht ausreichen, kann das 160th Special Operations Aviation Regiment (Airborne) zusätzliche Luftnahunterstützung stellen.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Überblick
Trotz des „Posse Comitatus Act“, einem US-Gesetz, das den Einsatz von Militär im Inland verbietet, waren „Special Mission Units“ immer wieder mit Sondererlaubnis des US-Präsidenten zusammen mit dem Hostage Rescue Team (HRT) des FBI bei besonderen Anlässen auch in den USA eingesetzt, beispielsweise bei der Sicherung der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles. Sie kamen ebenso bei diversen Geiselbefreiungsoperationen zum Einsatz, wie zum Beispiel 1985 bei der Entführung des Kreuzfahrtschiffes Achille Lauro.
Als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September wurde eigens die Task Force 11 aufgestellt, um im Raum Afghanistan zur Verhaftung maßgeblicher Taliban-Führer eingesetzt zu werden.
2005 soll ein kleines JSOC-Team bei der Amtseinführung des US-Präsidenten George W. Bush, trotz des eigentlich zuständigen Secret Service, den Personenschutz übernommen haben, weil man wegen des umstrittenen Wahlergebnisses Aufruhr befürchtete.[2]
Am 30. September 2011 wurde Anwar al-Awlaki, ein islamistischer Extremist und Imam mit US-amerikanischer und jemenitischer Staatsbürgerschaft bei einem durch das JSOC ausgeführten Luftangriff getötet. Nach mehrtägiger Beobachtung Awlakis durch die CIA drangen bewaffnete Drohnen, gestartet von einem geheimen US-Stützpunkt auf der arabischen Halbinsel, in den nordjemenitischen Luftraum ein und feuerten mehrere Hellfire-Raketen auf das Fahrzeug ab, in dem Awlaki unterwegs war. Samir Khan, ein US-Bürger mit pakistanischen Wurzeln und Mitherausgeber des dschihadistischen Online-Magazins Inspire, kam bei dem Angriff ebenfalls ums Leben.[3]
Nach einer Reihe misslungener Drohnenangriffe durch das JSOC – dem letzten im Dezember 2013, bei dem zahlreiche Gäste eines Hochzeitsfestes getötet worden waren – untersagte die jemenitische Regierung jegliche militärischen Drohneneinsätze. Dieses Verbot bezog sich jedoch nicht auf Drohneneinsätze der CIA.[4]
Das JSOC, beziehungsweise dessen unterstellte Einheiten sind seit 2003 ohne Unterbrechung im Irak aktiv, auch nach dem offiziellen Truppenabzug im Jahr 2011.[5]
Einheiten, die dem JSOC unterstellt sind, haben am 21. Oktober 2015 70 kurdische beziehungsweise irakische Soldaten aus den Händen des Islamischen Staats befreit. Dabei kam seit 2011 das erste Mal wieder ein US-amerikanischer Soldat ums Leben.[6]
Einsätze
- Operation „Eagle Claw“ – Iran, 1980
- Operation „Urgent Fury“ – Grenada, 1983
- Operation „Acid Gambit“ – Panama, 1989
- Operation „Just Cause“ – Panama, 1989
- Operation „Desert Shield“ – Irak, 1990
- Operation „Desert Storm“ – Irak, 1991
- Operation „Restore Hope“ – Somalia, 1993
- Operation „Gothic Serpent“ – die Operation, die zu dem Einsatz in Mogadischu führte.
- Operation „Enduring Freedom“ – Afghanistan, 2001
- Operation „Anaconda“ – Afghanistan, 2002 (Task Force 11)
- Operation „Iraqi Freedom“ – Irak, 2003
- Operation „Neptune’s Spear“ – Pakistan, 1./2. Mai 2011 (Tötung von Osama bin Laden)
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Liste der Kommandeure
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Literatur
- Steven Emerson, Secret Warriors: Inside the Covert Military Operations of the Reagan Era, G.P. Putnam's Sons, New York, 1988. ISBN 0-399-13360-7
- Michael Smith, Killer Elite: The Inside Story of America's Most Secret Special Operations Team, Cassell, London, 2006. ISBN 0-304-36727-3
- Jeremy Scahill: Schmutzige Kriege. Amerikas geheime Kommandoaktionen. Kunstmann, München 2013, ISBN 978-3-88897-868-5.
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Weblinks
- Über das JSOC bei GlobalSecurity.org (englisch)
- Das JSOC bei specialoperations.com (englisch)
- JSOC bei delta-green.com ( vom 17. April 2012 im Internet Archive) (englisch)
- „US special operations come of age“. (englisch)
- Special Ops: Menschenleben standen an erster Stelle bei der Rettung von Lynch (Washington-Times-Artikel) (englisch)
Film/Fernsehen
- Dirty Wars (Schmutzige Kriege: Die geheimen Kommandoaktionen der USA) von Richard Rowley und Jeremy Scahill, 2013
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Einzelnachweise
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