Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

KFC Index

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Remove ads

Der KFC-Index ist ein inoffizieller wirtschaftlicher Indikator, der – ähnlich wie der bekanntere Big-Mac-Index – Preisunterschiede und Kaufkraftparitäten zwischen verschiedenen Ländern vergleicht. Anders als der Big-Mac-Index, der sich auf den Preis eines Big Mac bei McDonald’s bezieht, verwendet der KFC-Index Produkte von Kentucky Fried Chicken (KFC) als Grundlage.

Remove ads

Hintergrund

Zusammenfassung
Kontext

Der KFC-Index wurde ursprünglich eingeführt, um ökonomische Vergleiche zwischen Ländern zu ermöglichen, in denen McDonald’s nicht vertreten ist oder keine ausreichende Marktdurchdringung hat. KFC hingegen ist in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern präsent, insbesondere in Afrika, Asien und Teilen Osteuropas. KFC ist in etwa der Hälfte der afrikanischen Länder vertreten. McDonalds hingegen nur in Marokko, Südafrika, Ägypten und Tunesien (Stand 2025)[1]. Dadurch eignet sich der KFC-Index besser zur Analyse bestimmter Märkte.

Der KFC-Index wurde von Sagaci Research (einem panafrikanischen Marktforschungsunternehmen) als informelle Methode entwickelt, um zu ermitteln, ob die Währungen afrikanischer Länder „richtig bewertet“ sind. Er basiert auf der Theorie der Kaufkraftparität, die besagt, dass sich die Wechselkurse in Richtung eines Kurses bewegen sollten, der die Preise eines identischen Warenkorbs mit Waren und Dienstleistungen zwischen zwei Ländern angleicht. In diesem Fall handelt es sich bei den betroffenen Waren um den Original-12/15-Stück-Bucket von KFC, der geografisch spezifisch für afrikanische Länder ist. Der KFC-Index deckt auch die Vereinigten Staaten, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich ab.

So lag beispielsweise der Durchschnittspreis für den Original 12-teiligen Eimer von KFC in den USA im Januar 2016 bei 20,50 US-Dollar; in Namibia lag er zum Marktkurs bei nur 13,40 US-Dollar. Der Index deutet also darauf hin, dass der Namibische Dollar zu diesem Zeitpunkt um 33 % unterbewertet war.

Remove ads

Methodik

Der KFC-Index vergleicht die Preise eines standardisierten Produkts – typischerweise eines „Bucket“ mit einer festgelegten Anzahl an Hähnchenteilen – in der jeweiligen Landeswährung mit dem Preis desselben Produkts in den USA. Der Preisunterschied wird anschließend in eine implizite Wechselkursbewertung umgerechnet, um festzustellen, ob eine Währung im Vergleich zum US-Dollar über- oder unterbewertet ist.

Beispielrechnung

Angenommen, ein 8-Stück-Hähnchen-Bucket kostet:

  • in den USA: 20 USD
  • in Südafrika: 120 ZAR

Der implizite Wechselkurs beträgt dann: 120 ZAR ÷ 20 USD = 6 ZAR/USD.

Wenn der tatsächliche Wechselkurs bei 18 ZAR/USD liegt, ist der südafrikanische Rand laut KFC-Index unterbewertet.

Remove ads

Bedeutung und Kritik

Der KFC-Index ist – ebenso wie der Big-Mac-Index – kein präzises ökonomisches Instrument, sondern ein vereinfachter Indikator, um Unterschiede in Preisniveaus und Kaufkraft visuell und eingängig darzustellen. Kritiker weisen darauf hin, dass lokale Preisstrategien, Steuern, Mietpreise und Lohnkosten die Ergebnisse verfälschen können. Dennoch bietet der Index einen interessanten Einblick in globale Preisverhältnisse, insbesondere in Regionen, in denen klassische westliche Vergleichswerte fehlen.

Am meisten überbewertet ist Angola und Marokko und am meisten unterbewertet ist Südafrika, Ägypten und Namibia (Stand 2025).[2][3][4]

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads