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Kasten bei Böheimkirchen

Gemeinde im Bezirk Sankt Pölten, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kasten bei Böheimkirchenmap
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Kasten bei Böheimkirchen ist eine Gemeinde mit 1441 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk St. Pölten in Niederösterreich.

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
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Geografie

Kasten bei Böheimkirchen liegt im Wienerwald in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 20,51 Quadratkilometer. 38,34 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 17 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

  • Baumgarten bei Kasten (70)
  • Berg (23)
  • Braunsberg (2)
  • Damberg (11)
  • Dörfl bei Kasten (78)
  • Fahrafeld (224)
  • Gwörth (21)
  • Hummelberg bei Kasten (10)
  • Kasten bei Böheimkirchen (480)
  • Kirchsteig (30)
  • Kronberg (18)
  • Lanzendorf bei Kasten (44)
  • Lielach (13)
  • Mitterfeld (251)
  • Stallbach (78)
  • Steinabruck (88)
  • Wallenreith (0)

Nachbargemeinden

Böheimkirchen Kirchstetten
Pyhra Thumb
Michelbach Stössing
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.

Kasten wird urkundlich erstmals im Jahr 1157 in Dokumenten des Bistums Passau erwähnt. Etwa zwanzig Jahre später, im Jahr 1180 wird die Katastralgemeinde Fahrafeld erstmals in einer Urkunde erwähnt. 1265 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben. Otto von Walde verkaufte das „Feste Haus“, den heutigen Pfarrhof neben der Kirche, 1366 an das Stift St. Pölten. Dieses wurde 1683 im Zuge der Zweiten Wiener Türkenbelagerung zerstört und nachher langsam wieder aufgebaut. Ab 1729 gibt es Schulunterricht in Kasten. Im Rahmen des Dritten Koalitionskrieges fielen die Franzosen unter Napoleon 1805 und im Rahmen des Vierten Koalitionskriegs 1809 in Kasten ein. Ab 1871 gab es in Kasten ein „Postamt mit Fahrpost“, zwei Jahre später wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

1910 errichtete der Fonds der Wiener Kaufmannschaft ein Erholungsheim in Dörfl. Während des Ersten Weltkrieges fielen 46 Bewohner auf den Schlachtfeldern. Mit dem Jahr 1922 war die Gemeinde Kasten an das elektrische Stromnetz angeschlossen.

Mit der Zusammenlegung mit der Gemeinde Stössing ab 1. Jänner 1972 wurde Kasten zur Großgemeinde. 1975 wurde der Gemeinde das Gemeindewappen verliehen. 1988 wurde Stössing wieder selbstständig.[2]

Einwohnerentwicklung

Kasten bei Böheimkirchen: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
986
1880
 
1.149
1890
 
1.084
1900
 
995
1910
 
1.094
1923
 
1.078
1934
 
1.062
1939
 
980
1951
 
1.002
1961
 
965
1971
 
1.003
1981
 
928
1991
 
1.121
2001
 
1.237
2011
 
1.321
2021
 
1.399
2025
 
1.441
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021
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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Kasten bei Böheimkirchen
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Brunnen von Robert Herfert
  • Katholische Pfarrkirche Kasten bei Böheimkirchen hl. Mauritius: Die Kirchenanlage wurde im 15. Jahrhundert durch Erhöhung des Kirchturmes und Errichtung einer Umfassungsmauer mit Schießscharten zur Wehrkirche umgebaut. Das Innere der Kirche ist im neogotischen Stil gehalten. Das Hochaltarbild von 1693 sowie einige andere Gemälde und Skulpturen sind die Reste der ehemaligen barocken Einrichtung. Über dem Langhaus ist barockes Kreuztonnengewölbe. Der Nordturm ist mächtig gebaut.[3]
  • Pfarrhof mit Schüttkasten: Das ehemalige „Feste Haus“ war im 12. Jahrhundert der Adelssitz des Udalschalk von Kasten. Im Jahr 1366 wurde es an das Stift St. Pölten verkauft und diente als Sommerresidenz der St. Pöltner Pröpste. Das Gebäude wurde 1683 von den Türken zerstört und später wieder aufgebaut. Heute wird es als Pfarrhof genutzt. Neben der Wehrkirche steht ein mächtiger Schüttkasten, der vermutlich der Namensgeber der Gemeinde ist.[3]
  • Kriegerdenkmal am Hauptplatz, Rechtecksäule mit Pyramidenaufsatz (1925)[4]
  • Kriegerdenkmal mit reliefierter Pietà (um 1950)[4]
  • Brunnen des Künstlers Robert Herfert (1993)[4]

Naturdenkmäler

Vereine

  • Die Freiwillige Feuerwehr Kasten ist, neben der Pfarre Kasten, die älteste Institution in der Gemeinde. Die Feuerwehr wurde 1873 gegründet und zeichnet seit damals für die Sicherheit der Gemeindeeinwohner verantwortlich.
  • Der Tennisclub Kasten mit einer 4-Platz Tennisanlage
  • Kultur und Theaterverein Kasten
  • Musikveranstaltungsverein Klangkasten[6]
  • Theaterverein Fahrafeld
  • Fußballclub Kasten
  • Laienspiele Kasten
  • Sandkasten (Volleyball Verein)

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 36, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 72. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 585. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,42 Prozent.

Öffentliche Einrichtungen

In Kasten befindet sich ein Kindergarten[7] und eine Volksschule.[8]

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Gemeindeamt

Politik

Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2025 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: Initiative Kasten 11, ÖVP 6, SPÖ 2, andere keine Sitze[9]. Die Initiative Kasten (INKA) wurde 2009 gegründet.

Bürgermeister der Gemeinde ist Anton Helm.

Wappen

Das Gemeindewappen besteht aus dem Zehentkasten, der der Gemeinde den Namen gibt, dem roten Wolf der Herren von Wald und das Y für die Klosterherrschaft des Stiftes St. Pölten. Dieses Y wurde abgeleitet von YPPOLYTUS, was dem heutigen „St. Pölten“ entspricht. Es war das Zeichen der Augustiner Chorherrn von St. Pölten. Die Ähren über dem Zehentkasten weisen auf den Haupterwerbszweig der Bürger von Kasten, die Landwirtschaft hin.

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Persönlichkeiten

  • Josef Heinz (1884–1971), Landwirt und Politiker, Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich, wurde in Stallbach geboren
  • Elisabeth Karlinsky (1904–1994), österreichisch-dänische Malerin und Kunstgewerblerin, wurde in Kasten geboren
  • Marianne Fieglhuber-Gutscher (1886–1978), österreichische Malerin, zeitweise wohnhaft und künstlerisch tätig in Kasten.
Commons: Kasten bei Böheimkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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