Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Kolonia
Stadt in Mikronesien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Kolonia ist eine Stadt in den Föderierten Staaten von Mikronesien im Pazifischen Ozean. Sie liegt im Norden der Insel Pohnpei und hat 6074 Einwohner (Stand 2010).[1] Etwa zwei Kilometer nördlich von Kolonia liegt auf der Insel Dekehtik der internationale Flughafen.


Kolonia ist die Hauptstadt des Staates Pohnpei, eines der vier Bundesstaaten, die zusammen die Föderierten Staaten von Mikronesien bilden. Irrtümlich wird die Stadt häufig zudem als Hauptstadt des Gesamtstaates angesehen; diese ist jedoch das fünf Kilometer entfernte, ebenfalls auf Pohnpei gelegene Palikir. Lediglich einige Behörden des Gesamtstaates haben in Kolonia ihren Sitz.
Der Erhalt des Glockenturms der ehemaligen deutschen Missionskirche in Kolonia und die Pflege des kleinen deutschen Friedhofs wurden mit deutschen Bundesmitteln gefördert.[2]
Remove ads
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Das Gebiet der heutigen Stadt Kolonia hieß in vorkolonialer Zeit Mesenieng[3] und war Teil des Gebiets der Sokehs. Mesenieng hat die Bedeutung „Gegenwind“.
Die spanische Kolonialmacht errichtete eine Festung und nannte sie Santiago de la Ascensión.[3] Später ließen sich auch britische und deutsche Händler sowie nordamerikanische protestantische Missionare nieder. 1886 begann die einheimische Bevölkerung, die hauptsächlich im Süden der Insel um Nan Madol lebte, angeführt von Wasai Sokehs,[3] einen Krieg gegen die Kolonisten, ohne sie jedoch vertreiben zu können. Im Verlauf des Krieges starben etwa 50 europäische Soldaten und der Gouverneur.
1899, nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg, verkaufte das finanziell ruinierte Spanien Pohnpei mit den übrigen Karolinen-Inseln an die Neuguinea-Kompagnie. Deutsche Militärs nahmen die Insel am 12. Oktober 1899[3] in Besitz und gaben dem Ort den Namen Kolonia. Sie handelten vor allem mit Kopra. Es entstand eine deutsche Kirche mit Friedhof. Auch der Walfang[3] war ein häufig betriebenes Geschäft dieser Siedler.
1905 wurde die Stadt durch einen Taifun zerstört. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wurde die Insel vom Japanischen Kaiserreich besetzt. Japan ließ sich vom Völkerbund ein Mandat für ihre Verwaltung erteilen.[3] Anders als Spanien und das Deutsche Reich brachte Japan tausende von Siedlern zumeist aus Okinawa auf die Insel. Dies führte zu einem schnellen Wachstum der Stadt, die bald 900 Gebäude zählte. Zwischen 1935 und 1940 bauten Japaner das Flugfeld Nanpohnmal.[3] Dieses liegt auf der vorgelagerten Insel Naniak nördlich der Stadt und ist durch einen Damm mit ihr verbunden.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt von der US-amerikanischen Luftwaffe zerstört. US-Bomber warfen 118[3] Tonnen auf die Japaner ab, davon rund 600[3] Brandbomben. Anschließend wurde Kolonia unter amerikanischer Verwaltung langsam wieder aufgebaut und in das Trust Territory of the Pacific Islands einbezogen. Die US-Verwaltung errichtete eine Stadt nach amerikanischem Muster mit linearen und durchnummerierten Straßen.
Die Vormundschaft der USA, wenn auch unter Aufsicht der UNO, wurde als Kolonialismus empfunden und die Bewohner der meisten Inseln strebten nach vollständiger staatlicher Eigenständigkeit. Mit dem 1964 gewählten Parlament wollten sie sich nicht zufriedengeben. 1975 wurde deshalb eine erste verfassungsgebende Versammlung einberufen und am 10. Mai 1979 begann in Kolonia der Nationalkongress mit Vertretern der rund 60 bewohnten Inseln (von insgesamt 607 Inseln), die der Föderation beitraten. 1989, drei Jahre nach der Unabhängigkeit am 3. November 1986, wurde die Hauptstadt von Kolonia nach Palikir verlegt, das sich ebenfalls auf der Insel Pohnpei befindet. Kolonia blieb jedoch die Hauptstadt des Teilstaats Pohnpei.[3]
Remove ads
Fotogalerie
- Kirche der United Church of Christ in Pohnpei (UCCP) 1973.
- Stadt Kolonia
- Deutscher Glockenturm
Söhne und Töchter der Stadt
- Lerissa Henry (* 1997), Sprinterin
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads
