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Konvention von Reichstadt
Völkerrechtlicher Vertrag Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Konvention von Reichstadt (auch: Vereinbarung von Reichstadt) war eine außenpolitische Einigung zwischen Österreich-Ungarn und dem Russischen Kaiserreich, die am 8. Juli 1876 im böhmischen Reichstadt geschlossen wurde.

In Anwesenheit von Zar Alexander II. und Kaiser Franz Joseph sowie der Politiker Alexander Michailowitsch Gortschakow und Gyula Andrássy einigte man sich auf ein gemeinsames Konzept zur Lösung der orientalischen Frage. Dies war durch Unruhen im Osmanischen Reich sowie die Machtinteressen beider Großmächte auf dem Balkan notwendig geworden.
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Form
- Andrássy
- Franz Joseph
- Alexander II.
- Gortschakow
Die Verhandlungen fanden in einem privaten und fast informellen Rahmen statt. Bezeichnend ist, dass die Ergebnisse des Treffens nicht schriftlich festgehalten wurden, sodass die österreichische und die russische Auffassung der Ergebnisse sich signifikant unterschieden. Es wurde weder eine formelle Konvention unterzeichnet noch auch nur ein Protokoll unterzeichnet. Die Ergebnisse diktierte Andrássy dem russischen Botschafter in Wien, unabhängig davon diktierte Gortschakow einem Beamten eine Niederschrift, beides wurde von der jeweils anderen Seite nicht beglaubigt.
So war vor allem die Reichweite der österreichischen Annexionen in Bosnien und Herzegowina umstritten. Bedingt durch diese Unstimmigkeiten wurde die Konvention beim Treffen von Istanbul und im Budapester Vertrag noch einmal verhandelt, aber größtenteils bestätigt bzw. ergänzt.
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Inhalt
Zusammenfassung
Kontext
Allgemein gelten folgende Aussagen als Kerninhalte der Reichstädter Übereinkunft.
- Österreichische Neutralität im Falle eines russischen Angriffs auf das Osmanische Reich (siehe: Russisch-Osmanischer Krieg von 1877/78)
- Aufteilung des Balkan in eine russische und eine österreichische Einflusssphäre
- Annexion bosnisch-herzegowinischen Gebietes durch Österreich-Ungarn
Einig waren sich beide Seiten vor allem in der Versicherung Russland gegenüber Österreich-Ungarn, keinen großen slawischen Staat (Großserbien und/oder Großbulgarien) auf dem Balkan entstehen zu lassen. Im Detail jedoch zeigen sich deutliche Unterschiede der Versionen Gortschakows und Andrássys:[1]
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Einzelnachweise
Literatur
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