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Kopist
Person, die Kopien anfertigt, insbesondere von Noten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Kopist ist ein Schreiber, dessen Aufgabe in erster Linie darin besteht, Texte abzuschreiben (zu kopieren), die andere verfasst haben. Der Begriff wird in der Malerei bzw. bildenden Kunst auch für einen Maler verwendet, der das Gemälde eines anderen Künstlers kopiert und in der Musik für einen Notenkopisten.


Zur Rolle von Kopisten
Zusammenfassung
Kontext
Waren Kopisten im Mittelalter häufig in Skriptorien von Klöstern und Stiften am Werk, um kirchliche oder wissenschaftliche Werke zu vervielfältigen, so verschwand dieser Berufszweig mit der Erfindung des Buchdrucks fast völlig.
In der Musik
Kopisten für Musik, z. B. von Hofkapellen, waren meist dort angestellte Musiker. Oft blieben sie aber anonym, sind jedoch an ihrer Schrift zu erkennen, was für die Musikwissenschaft, zum Beispiel in der Joseph-Haydn-Forschung bedeutungsvoll ist.[1] Kopisten für Musik, die die Orchesterstimmen aus den handgeschriebenen Partituren der Komponisten herausschreiben, gibt es bis heute. Ein guter Noten-Kopist kann abschätzen, wie Systeme, Takte und Noten auf einer Seite angeordnet werden sollen, um dem Musiker ein möglichst angenehmes Lesen und Blättern zu ermöglichen. Früher wurden den Kopisten auch einfachere kompositorische Tätigkeiten wie das Ergänzen von Begleitstimmen oder Instrumentation anvertraut. Obwohl der Notensatz mit dem Computer immer bessere Ergebnisse erzielt, kann es immer wieder vorkommen, dass kurzfristig die Stimmen einer Neukomposition oder Transpositionen benötigt werden oder die Notation eines Werkes für die Notensatzprogramme zu komplex ist. In solchen Fällen kann ein Kopist nötig sein.
In der bildenden Kunst
Original und Kopie in der bildenden Kunst
Die Hochzeit von Tobias und Sara,
Gemälde von Jan Steen, um 1667
Gemälde von Jan Steen, um 1667
Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig
Durch Kopisten geschaffene Druckformen, wie Kupferstiche, Stahlstiche, Radierungen und Lithografien dienten vor der Entwicklung fotografischer Reproduktionstechniken der Verbreitung von Kunstwerken aus privaten und herrschaftlichen Sammlungen für ein breites Publikum.[2]
Nico Franz erweitert 2013 den Begriff Kopist. Die heutigen Kopisten sehen sich als Modernisierer der Kunst. Sie interpretieren bereits bestehende Werke neu. Die Ursprungswerke, starr in ihrer Impression, nutzt der Kopist als Ausgangspunkt für den kreativen Prozess. Er zerlegt das Ganze in seine Elemente und setzt es dann aufs Neue zusammen.[3] Nico Franz begründet mit dem „Kopismus“ eine neue Bewegung der modernen Kunst.
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Literatur
- Thomas Hochradner: Kopisten. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
- Georges Jean: Die Geschichte der Schrift. Reihe „Abenteuer Geschichte“ (Bd. 18), Otto Maier, Ravensburg 1991, Kapitel: Vom Kopisten zum Drucker, S. 73–96. ISBN 3-473-51018-1.
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Weblinks
Commons: Schreiber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kopist – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kopist – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Literatur von und über Kopist im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kopismus 2013 durch Nico Franz begründet, ist eine neue Bewegung der modernen Kunst.
Einzelnachweise
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