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Kurt Absolon

österreichischer Maler und Graphiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kurt Absolon
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Kurt Absolon (* 28. Februar 1925 in Wien; † 26. April 1958 in Wulkaprodersdorf) war ein österreichischer Maler, Grafiker und Illustrator.

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Kurt Absolon, um 1955
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Leben

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Kurt Max Absolon wurde 1925 als Sohn von Vinzenz Humbert Absolon (1882–1938) und dessen Ehefrau Hermine (* 1893), geborene Waßinger, geboren. Er wuchs mit drei Schwestern und einem älteren Bruder in Wien auf. Nach der Matura und der Einberufung zum Militär diente er an der italienischen Front. Im April 1945 wurde er im Gesicht von einem Granatsplitter getroffen und nach der Genesung aus dem Lazarett in Berchtesgaden entlassen.

Vom 1945 bis 1949 besucht er die Allgemeine Malerschule bei Robin Christian Andersen. Im Sommer 1947 nahm er am Salzburg Global Seminar auf Schloss Leopoldskron teil, einem von der Harvard University organisierten mehrwöchigen Kurs für Wissenschaftler und Künstler. Dort lernte er u. a. Curt Wiespointner, Kurt Moldovan, Wander Bertoni und Leopold Rosenmayr kennen.

1950 wurde er Mitglied der informellen Gruppe 50 rund um den Schriftsteller Hans Weigel. Er entwarf Illustrationen für den Roman Auf den Marmorklippen von Ernst Jünger, die dieser aber ablehnte, weil er sich Zeichnungen von Alfred Kubin erhoffte. 1951 illustierte er Weigels Stimmen der Gegenwart 1951 und Unvollendete Symphonie sowie Walter Tomans Die eigenwillige Kamera und schuf Illustrationen für Herbert Eisenreichs Erzählung Der Dampfer. Es entstanden die Zyklen Jardin du Mal und Aphorismen sowie Zeichnungen zu Pierrot, Kain, Hiob und Don Quixote.

Zur Existenzsicherung arbeitet er als Hilfsarbeiter beim Wiederaufbau des Wiener Westbahnhofs sowie bei einer Reihe von Wiener Unternehmen. Er schloss Bekanntschaft mit dem Sammlerpaar Veronika und Hans Strotzka. Nach einem Aufenthalt in Bad Gleichenberg fand von Mai bis Juni eine erste Ausstellung gemeinsam mit Claus Pack im Wiener Konzerthaus statt. Am 30. Mai heiratete er Adele Johanna Kitzweger (1924–1968). Das Ehepaar lebt hauptsächlich vom Einkommen der Frau als Buchhalterin. Landschaftszeichnungen entstanden anlässlich wiederholter Aufenthalte in St. Ulrich am Pillersee sowie die Zyklen Aphorismen und Le Coeur Volé nach einem Gedicht von Arthur Rimbaud.

1953 veröffentlichte er seim Aufsatz Originalität, Radikalität, Individualität. Ein Stipendium ermöglichte ihm einen Aufenthalt in Frankreich. 1953–54 belegte er den Kurs Aktzeichnen an der Akademie der bildenden Künste Wien. Es entstanden die Zyklen Ecce Homo, Schatten und Zwischenraum. Im Sommer 1954 gewann er einen Preis des 3. Österreichischen Graphik-Wettbewerb im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck. Das Preisgeld teilt er sich mit Maler Walter Eckert. Es entstand der Zyklus Der alte Mann und das Meer nach der Erzählung von Ernest Hemingway. 1955 erhielt er den Theodor-Körner-Stiftungspreis. Von Juli bis August 1955 nahm er an der Ausstellung Meistergraphik in Österreich im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz teil. Im Wintersemester 1955/56 war er Gasthörer im Kurs für Wandmalerei von Erich Huber. 1956 führte er das Sgraffito Raben an einer Mauer im 10. Wiener Gemeindebezirk aus. In dieser Zeit entstanden u. a. Landschaftszeichnungen anlässlich eines Aufenthalts in Tirol sowie die Illustrationen zu Martin Bubers Die Erzählungen der Chassidim. Im Wintersemester 1956/57 war er Gaststudent bei Franz Herberth an der Akademie für angewandte Kunst in Wien (heute Universität für angewandte Kunst Wien).

1957 veröffentlichte er seinen kunsttheoretischen Aufsatzes Über den Avantgardismus. Beim 6. Österreichischen Graphik-Wettbewerb im Tiroler Kunstpavillon in Innsbruck erhielt Absolon den Preis des Instituts zur Förderung der Künste in Österreich von 2.000 Schilling. Absolon entwarf den Einband Die schwarzgelbe Hyäne von Betty Paoli und erstellte Glasfensterentwürfe für die Pfarre Neuerdberg Don Bosco in der Hagenmüllergasse 33 im 3. Wiener Gemeindebezirk, von denen ein Fenster posthum ausgeführt wird. Als Stipendiat des Instituts zur Förderung der Künste in Wien reiste er nach Paris und Arles. Es entstanden Stadtansichten und Darstellungen von Stierkämpfen, ein Bibelzyklus sowie Illustrationen für die 1960 erschienene Publikation Carnuntum. Geist und Fleisch von Herbert Eisenreich. Im November fand die einzige zu Lebzeiten veranstaltete Einzelausstellung in der Galerie Würthle in Wien statt.

1958 entwarf er einen Gipsschnitt an der Orgelempore in der Pfarre Maria Lourdes in 12. Wiener Gemeindebezirk, der posthum ausgeführt wurde. Am 21. März erhielt er den Auftrag für Zeichnungen zu einem Impressionismus-Film von Kurt Steinwender alias Curt Stenvert.

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Tod

Am 26. April befand sich Absolon mit seinem Bekannten, dem 45-jährigen Steuerberater Franz Krutz, auf der Rückfahrt vom Burgenland nach Wien. Gegen Mittag kam es am nördlichen Ortsausgang in Wulkaprodersdorf zu einem Zusammenstoß mit einem Lkw mit dem 34-jährigen Johann Smaritsch aus Siegendorf am Steuer. Durch die Wucht des Aufpralls kamen beide Fahrzeuge erst nach 25 Meter im Straßengraben zum Stehen und wurden schwer beschädigt. Absolon wurde als Beifahrer aus dem Auto geschleudert und erlitt einen Schädelbasisbruch mit Gehirnaustritt. Obwohl ihm der Kreisarzt König Erste Hilfe leistete, starb Absolon noch an der Unfallstelle. Franz Krutz und Johann Smaritsch kamen schwer verletzt ins Krankenhaus Eisenstadt. Am 2. Mai wurde Absolon in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Südwestfriedhof im 12. Wiener Gemeindebezirk beigesetzt (Gruppe 34, Reihe 10, Nummer 40).

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Nachleben

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Am 16. Mai 1958 legte Adele Absolon ein Werkverzeichnis an. Die mit rotem Farbstift vorgenommene Nummerierung der Blätter (1 bis 708) stammten von ihr, ebenso die Bezeichnung der Blätter. 1962 wurden postum vier Zeichnungen in der von Milo Dor herausgegebenen Publikation Die Verbannten. Eine Anthologie publiziert. Ein Jahr später wurden zwanzig Zeichnungen in der von Otto Breicha herausgegebenen Textauswahl von Hertha Kräftner Warum hier? Warum heute? Gedichte, Skizzen, Tagebücher veröffentlicht. 1966 wurden fünf Zeichnungen in der Jahresschrift Protokolle publiziert. 1967 fand in der Albertina die erste Retrospektive mit rund 185 Papierarbeiten statt. Im Rahmen des Steirischen Herbst ’73 fand eine Wanderausstellung in Graz, Eisenstadt, Bregenz, Wien, Innsbruck und Klagenfurt statt. 1977 entstand zu seinen Ehren der Kurt-Absolon-Weg in Donaustadt, Wien XXII. 1990 fand auf Initiative von Otto Breicha im Historischen Museum der Stadt Wien die bis dahin umfangreichste Schau zu Ehren von Absolon statt. 1991 fand eine weitere Ausstellung im Museum der Moderne Rupertinum in Salzburg statt. 2021 entstand, heraugegeben von Bernhard Hainz und Stefan Üner, das erste Werkverzeichnis mit Monografie.

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Matador, 1957, Feder in Tusche auf Papier, 32 × 44 cm

Bedeutung

Kurt Absolon schuf Malereien, Zeichnungen und Druckgrafiken, daneben betätigte er sich als Entwerfer für sakrale Glasfenster, Gipsschnitte und Sgraffiti im öffentlichen Raum. Durch seinen Kontakt zu Literaten um Hans Weigel entstanden Buchillustrationen. Seine hochsensitiven Zeichnungen erscheinen vielfach wie Traumvisionen. Während seiner Aufenthalte in Tirol entstanden Landschaftszeichnungen, in Frankreich Stadtansichten und Stierkampfdarstellungen. Abseits von avantgardistischen Kunstströmungen wie Expressionismus, Kubismus, Surrealismus und Informel entwickelte Absolon eine individuelle Formensprache, die sich dem existenzialistischen Dasein des Menschen widmete. Als Maler und Grafiker schuf Absolon poetische Traumwelten in virtuosen Tusche- und Aquarellzeichnungen, expressiven Ölbildern und Druckgrafiken.

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Literatur

  • Bernhard Hainz (Hrsg.), Stefan Üner (Hrsg.): Kurt Absolon – Monografie und Werkverzeichnis, Weitra 2021, ISBN 978-3-99126-076-9. (bibliothekderprovinz.at)
  • Stefan Üner: Kurt Absolon, in: stayinart. collector’s choice edition, Innsbruck 2021, S. 58–62.
  • Felix Czeike (Hrsg.): Absolon Kurt. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 8 (Digitalisat).
  • Otto Breicha: Kurt Absolon 1925–1958. „Der Zeichner mit der Grasharfe“. Graz 1989.
  • Otto Breicha (Hrsg.): Absolon 1925–1958. Zeichnungen und Aquarelle. Ausstellungskatalog Kulturhaus Graz, 15. November 1973 – 7. Dezember 1973.
  • Kurt Absolon Wien 1925–1958. Ausstellungskatalog Galerie Welz, Salzburg 20. März 1968 – 21. April 1968.
  • Kurt Absolon 1925–1958. Zeichnungen und Aquarelle. Ausstellungskatalog Albertina, Wien 26. April 1967 – 11. Juni 1967.
  • Kurt Absolon. Ausstellungskatalog Galerie Würthle, Wien 14. November 1961 – 2. Dezember 1961.
  • Herbert Eisenreich: Carnuntum. Geist und Fleisch. Wien 1960.
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Commons: Kurt Absolon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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