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Lenz-Majewski-Syndrom

sehr seltene angeborene Krankheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Das Lenz-Majewski-Syndrom oder Hyperostotischer Kleinwuchs Typ Lenz-Majewski ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung. Die Erbkrankheit äußert sich durch Symptome wie Kleinwuchs, Gesichtsdysmorphie, laxer Haut und fortschreitender Sklerosierung des Knochens (Osteosklerose).[1][2]

Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...

Synonyme sind: Braham-Lenz-Syndrom; englisch Lenz-Majewski hyperostotic dwarfism

Die Erstbeschreibung noch als Camurati-Engelmann-Syndrom stammt aus dem Jahre 1969 durch R. L. Braham.[3]

Die Bezeichnung bezieht sich auf die Erstabgrenzung von 1974 durch den deutschen Humangenetiker Widukind Lenz und den deutschen Kinderarzt und Humangenetiker Frank Majewski.[4][5]

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Verbreitung

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, die Vererbung erfolgt autosomal-dominant.[2]

Ursache

Der Erkrankung liegen Mutationen im PTDSS1-Gen im Chromosom 8 am Genort q22.1 zugrunde.[6]

Klinische Erscheinungen

Klinische Kriterien sind:[1][2]

  • Manifestation im frühen Säuglingsalter mit Gedeihstörung
  • Vorgealtertes „progeroides“ Aussehen
  • Weite Schädelnähte und Fontanelle
  • Kraniofaziale Dysmorphie mit prominenter breiter Stirn, Hypertelorismus, verlegte Tränenkanäle, große schlaffe Ohrmuscheln, Zahnschmelzdefekte
  • Kutis laxa, dünne welke Haut mit vermehrter Venenzeichnung, Hernien, Kryptorchismus eventuell Hypospadie
  • Geistige Retardierung
  • Schwerer Minderwuchs
  • Häutige Syndaktylie der zweiten bis fünften Finger
  • Brachydaktylie[2]

Diagnose

Ergänzend zum klinischen Bild liegen typische Kriterien im Röntgenbild vor:[1]

  • Progrediente Osteosklerose der Schädelknochen und Wirbelkörper, breite Rippen und Schlüsselbeine
  • Diaphysäre Sklerose mit Verbreiterung der Röhrenknochen
  • Hypoplasie der Mittelphalangen.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch sind abzugrenzen:[1]

Literatur

  • M. Sohn, P. Ivanova, H. A. Brown, D. J. Toth, P. Varnai, Y. J. Kim, T. Balla: Lenz-Majewski mutations in PTDSS1 affect phosphatidylinositol 4-phosphate metabolism at ER-PM and ER-Golgi junctions. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 113, Nummer 16, April 2016, S. 4314–4319, doi:10.1073/pnas.1525719113, PMID 27044099, PMC 4843478 (freier Volltext).
  • M. P. Whyte, A. Blythe, W. H. McAlister, A. R. Nenninger, V. N. Bijanki, S. Mumm: Lenz-Majewski hyperostotic dwarfism with hyperphosphoserinuria from a novel mutation in PTDSS1 encoding phosphatidylserine synthase 1. In: Journal of bone and mineral research : the official journal of the American Society for Bone and Mineral Research. Band 30, Nummer 4, April 2015, S. 606–614, doi:10.1002/jbmr.2398, PMID 25363158.
  • R. J. Gorlin, C. B. Whitley: Lenz-Majewski syndrome. In: Radiology. Bd. 149, Nr. 1, Oktober 1983, ISSN 0033-8419, S. 129–131, doi:10.1148/radiology.149.1.6611917, PMID 6611917.
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Einzelnachweise

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