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Liste der Baudenkmäler in Weiden in der Oberpfalz
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Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der Oberpfälzer kreisfreien Stadt Weiden in der Oberpfalz zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1]


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Ensembles
Zusammenfassung
Kontext
Ensemble Kettelerstraße

Die westliche Seite der Kettelerstraße weist eine Folge von Mietshausfassaden aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts auf. Neben Jugendstilformen sind, wenn auch wenig ausgeprägt, Stilelemente der Renaissance, des Barock und des Klassizismus vertreten. Die Häuserreihe ist charakteristisch für die Art der Bebauung des Quartiers um die neuromanische Josefskirche (Bürgermeister-Prechtl-Straße 13), die mit ihren Türmen in das Ensemble hineinwirkt.
Aktennummer: E-3-63-000-1
Ensemble Schlörplatz
Nach Aufhebung der Bastionen 1708 dehnte sich die im Mittelalter angelegte Lederervorstadt auf den freigewordenen Flächen aus und wuchs so wieder enger mit dem Stadtkern zusammen. Vor dem Unteren Tor entstand ein unregelmäßiger, offener Platz, in den mehrere Straßen münden. Die Bebauung stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Im westlichen Platzwinkel hat man auf einem begrünten Rondell dem Namensstifter Gustav von Schlör 1885 ein Denkmal errichtet.
Aktennummer: E-3-63-000-2
Ensemble Altstadt Weiden in der Oberpfalz
Das Ensemble umfasst die Altstadt innerhalb der ursprünglichen mittelalterlichen Stadtbefestigung; die Umgrenzung orientiert sich am Verlauf der Zwingermauer bzw. im Südwesten, Süden und Südosten am Verlauf des Stadtgrabens. Die innere Stadt- und die Zwingermauer sind heute nur noch in Resten vorhanden oder teilweise in die neuere Bebauung integriert, anhand der Baulinien in ihrem Verlauf aber weitestgehend nachzuvollziehen. Der Stadtgraben, der einst die gesamte Altstadt umschloss und im Süden den Stadtmühlbach, eine künstliche Abzweigung der Waldnaab, einschließt, ist im Südwesten und Süden gut erkennbar geblieben. Im Südosten lässt sich sein Verlauf an den rückwärtigen unbebauten Parzellenflächen der Gebäude „Hinterm Wall“ ablesen.

Die Siedlung entwickelte sich auf einer flachen Terrasse über der Talaue der Waldnaab, südlich begrenzt durch die Terrassenkante, an der der Stadtmühlbach entlanggeführt wurde. Die erste Erwähnung Weidens fällt in das Jahr 1241; als „statt“ wurde Weiden 1283 und 1320 bezeichnet, wobei wohl von einer königlichen Gründung auszugehen ist. Zwischen 1300 und 1360 galt Weiden als freie Reichsstadt, danach war sie wechselnden Landesherren unterstellt. Der Lage an der von Frankfurt nach Prag führenden Handelsstraße (Goldene Straße) verdankt Weiden seine erste große Blütezeit seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, der erst der Dreißigjährige Krieg ein jähes Ende setzte. Die im späten 13. Jahrhundert bis wohl Mitte des 14. Jahrhunderts planmäßig angelegte Stadt besaß die einem Rechteck angenäherte Form eines Ovals. Den Stadtgrundriss teilt als Mittelachse der breite, leicht bogenförmig von Südwesten nach Nordosten verlaufende Straßenmarkt. Rechtwinklig zweigen neun Seitengassen ab, welche zur Stadtmauer bzw. zum Ringweg innerhalb des Mauerverlaufs führen. Abweichungen von dieser klaren Grundrissstruktur zeigen sich einzig im westlichen Stadtbereich: Die unregelmäßige, kleinteilige Bebauung um die Pfarrkirche lässt hier einen älteren Siedlungskern vermuten, der quer zu der heute noch erkennbaren Ovalform der Anlage des 13. Jahrhunderts angeordnet war und auch den Bereich der heutigen Pfannenstielgasse einbezog.
Mit der wahrscheinlich 1347 begonnenen, bis Anfang des 16. Jahrhunderts ausgebauten Stadtbefestigung entstanden an den Enden des Straßenmarktes zwei Tortürme. Von diesen ist nur das Untere Tor (Unterer Markt 36) original erhalten; das südliche Gegenstück wurde 1911 zur Straßenerweiterung abgetragen und nur vereinfacht wiederaufgebaut. Ein drittes Tor lag am Nordende der Türlgasse (abgebrochen 1862), ein vierter Stadtausgang wird in der Oberen Bachgasse anstelle eines späteren Viereckturms (1630) vermutet. Somit waren nicht nur die beiden Enden der Hauptachse, sondern wohl auch die der mittleren Querachse durch Torbauten gesichert. Der hohen Hauptmauer mit Laufgang wurde wohl in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine niedrige Zwingermauer vorgelegt, der zusätzlich Batterie- und Schalentürme angegliedert waren. Um die Zwingermauer wurde ein Graben gezogen und der Aushub zu einem Wall aufgehäuft. Um die Wende zum 16. Jahrhundert erfolgte der weitere Ausbau der Stadtbefestigung mit der Anlage eines Futtergrabens im Westen.

Die zwischen 1448 und 1469 entstandene Pfarrkirche St. Michael – der einzige Sakralbau innerhalb der mittelalterlichen Mauern – prägte einst mit Südflanke und Chor den nordwestlichen Teil des Oberen Marktplatzes. Der ursprünglich der Kirche südlich vorgelagerte Friedhof wurde jedoch nach 1534 mit einer traufseitigen, im 19. Jahrhundert weitgehend überformten Häuserzeile bebaut; seither bestimmen nur noch die oberen Partien der Kirche sowie der 1792 barock erneuerte Turm das Platzbild. Als landesherrlicher Verwaltungssitz diente das ehemalige Veste Haus, welches in der Nähe des Oberen Tores in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts begonnen und nachfolgend mehrfach umgebaut und verändert wurde.

Der Straßenmarkt wird durch das frei in der Mitte stehende Rathaus in einen westlichen Oberen Markt und einen östlichen Unteren Markt geteilt. Das Rathaus als städtischer Repräsentationsbau wurde als zweigeschossiges Giebelhaus 1539–1545 auf den Mauern des 1536 abgebrannten Vorgängerbaues errichtet. Im Mittelalter diente das Erdgeschoss als Kaufhaus mit überwölbten Läden und der Brotbank. 1912–1915 errichtete man die stattliche Freitreppe vor der südwestlichen Giebelfront.
Neben der Kaufmannschaft beruhte der Wohlstand der Stadt vor allem auf drei verschiedenen Gewerben: den Tuchmachern, die in der Innenstadt ansässig waren, den Hafnern, die vor dem Oberen Tor lebten, und den Gerbern, die vor dem Unteren Tor eine eigene Vorstadt (Lederervorstadt) innehatten. Grundriss und Fronten der heutigen Wohnhäuser lassen Weiden als eine vor allem im 16. Jahrhundert ausgeformte Ackerbürgerstadt erkennen, die hauptsächlich durch die Wiederaufbauphasen nach den verheerenden Stadtbränden von 1536 und 1540 geprägt ist. Dabei wurden nicht selten erhalten gebliebene gotische Keller und Teile der ursprünglichen Umfassungswände wiederverwendet. Die zu dieser Zeit meist zweigeschossigen, zwei bis sechs Achsen breiten Giebelhäuser wurden ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zumeist um ein weiteres Obergeschoss und reiche Giebel aufgestockt. Letztere zeigen eigenwillige Kombinationen des noch in gotischer Tradition stehenden Stufengiebels mit böhmisch beeinflussten Zierformen der Renaissance. Eine seitlich angebrachte, meist kreuzgratgewölbte Durchfahrt führte in den tiefen, von Stall- und Scheunenbauten umstandenen Hof. Der wirtschaftliche Wohlstand Weidens, der die Wiederaufbau- und Erneuerungsmaßnahmen im Altstadtkern ermöglicht und das Entstehen von Vorstädten begünstigt hatte, endete mit dem Dreißigjährigen Krieg. Als 1634 im Auftrag der schwedischen Besatzung die Untere Vorstadt (heute Schlörplatz) mit 149 Häusern, dem Spital und der Spitalkirche abgetragen werden musste, war dies der Anfang einer Stagnation, die bis in das 19. Jahrhundert andauerte.

Erst mit der Industrialisierung und dem Bau der Eisenbahn 1863 konnte sich die Stadt vor allem mit der Herstellung von Glas und Porzellan industriell entwickeln. Neuer Wohnraum wurde hauptsächlich im Westen vor der Altstadt geschaffen, wo der Obere Markt außerhalb des Oberen Tores seine Fortsetzung in der Anlage der Wörthstraße fand. Seit dieser Zeit breiten sich nach allen vier Himmelsrichtungen entlang der Hauptverkehrsadern neue Viertel aus, während die Altstadt selbst von größeren Überformungen verschont blieb.
Im Zusammenhang mit Maßnahmen der Altstadtsanierung in den 1960er und 1970er Jahren erfuhr das Altstadtensemble durch Abbrüche und unmaßstäbliche Neubauten Veränderungen. Um 1970/80 wurde im Rahmen der damals favorisierten „Flächensanierung“ das Quartier zwischen Oberer Bachgasse und Hinterem Wall durch Neubauten ersetzt.
Aktennummer: E-3-63-000-4
Ensemble Ortskern Neunkirchen bei Weiden
Das Ensemble umfasst den Kern des Ortes, der die Mutterpfarrei von Weiden war und durch das kirchliche Patrozinium des fränkischen Heiligen Dionysius auf frühe Gründungszeit verweist. Die beiden Kirchen in Höhenlage westlich der Stadt dokumentieren auf engstem Raum ein wesentliches Stück Oberpfälzischer Konfessionsgeschichte mit dem eigentümlichen Simultaneum. Die mittelalterliche östliche Kirche, die heutige evangelisch-lutherische Pfarrkirche, zeigt Wehrhaftigkeit am mächtigen Chorturm und an der hohen Kirchhofmauer. An der West- und Südseite stehen, ebenfalls in einbergender Funktion, die Pfarrhofsanlagen, das ehemalige evangelische Schulhaus aus dem 18. Jahrhundert und das ehemalige katholische Schulhaus von 1863, alle mit abgewalmten Dächern. Als Gegenpol entstand im Westen 1910–1912 die neubarocke katholische Kirche. Am Südost-Eck bildet ein gusseiserner Wegweiser ein reizvolles Detail.
Aktennummer: E-3-63-000-3
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Stadtbefestigung
Zusammenfassung
Kontext
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Baudenkmäler nach Stadtteilen
Zusammenfassung
Kontext
Weiden
Marktplatz
Restliche Altstadt
Schlörplatz
Restliche Kernstadt
Latsch
Letzau
Mallersricht
Matzlesrieth
Neunkirchen bei Weiden
Oberhöll
Oedenthal
Rothenstadt
Tröglersricht
Ullersricht
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Ehemalige Baudenkmäler
Zusammenfassung
Kontext
In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang – also z. B. als Teil eines Baudenkmals – weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.
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Siehe auch
Anmerkungen
- Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
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Einzelnachweise
Literatur
Weblinks
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