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Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kappel

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In der Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kappel sind die Kulturdenkmale des Chemnitzer Stadtteils Kappel verzeichnet, die bis März 2022 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen sind zu beachten.

Diese Aufzählung ist eine Teilmenge der Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz.

 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Aufteilung

Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kappel

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Ehemalige Denkmäler

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Tabellenlegende

  • Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden: Datei hochladen
  • Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
  • Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
  • Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
  • Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
  • ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
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Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).
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Ausführliche Denkmaltexte

  1. Siedlung am Flughafen:
    • Baugeschichte: Im November 1933 reichte der Architekt Alwin Marquardt für das Flurstück 123a an der Stollberger Straße den Entwurf eines Bebauungsplans ein. Die Kreishauptmannschaft Chemnitz genehmigte am 5. März 1934 den Bebauungsplan. Die ältesten Häuser der Siedlung befanden sich bereits 1934 im Bau und konnten 1935 vollendet werden.
    • Die folgende Tabelle enthält die Anschriften, das Baujahr, die Architekten und die Bauherren der Siedlungshäuser sowie Bemerkungen zur Bauplanung:
    Weitere Informationen Anschrift, Baujahr ...
    • Baubeschreibung: Alle im Wohngebiet errichteten Wohnhäuser sind zweigeschossige Putzbauten über rechteckigen, annähernd quadratischen Grundrissen mit leichten Vor- und Rücksprüngen bzw. Anbauten, alle mit schiefergedeckten Walmdächern. Die Sockel wurden mit regelmäßigem Mauerwerk aus Theumaer Schiefer verblendet. Die sparsam gegliederten Putzfassaden, im Ursprung sandfarben, sind heute in hellen Tönen abgefärbt. Gesimse fehlen zumeist. Schmale Putzfaschen fassen die Rechteckfenster – stehende und liegende Formate – ein. Die Fenster, mehrflüglige Fenster ohne Sprossenteilung, teilweise auch Schiebefenster, sind zumeist den Vorbildern entsprechend rekonstruiert worden. Vielfach blieben Holzklappläden erhalten oder wurden nach altem Vorbild neu gefertigt. Die Eingangsbereiche sind in unterschiedlicher Weise gestaltet, teilweise mit kleinen Vordächern oder flankierendem Mauerwerk aus Theumaer Schiefer. Den Abschluss zum Dach bilden schräge oder leicht konkave Dachgesimse. Der Dachraum wird generell durch stehende Gauben mit Sattel- oder Krüppelwalmdächern, ebenfalls schiefergedeckt, belichtet. In ihrer architektonischen Ausbildung wurden diese Häuser geprägt durch Heimatstil und Moderne. Die Anlage der Siedlung, ihre lockere Bebauung und Durchgrünung, wurde ebenfalls durch die „Gartenstadtbewegung“ der 1920er Jahre inspiriert.
    • Denkmalfähigkeit und Denkmalwürdigkeit: Die Siedlung „Am Flughafen“ mit allen zugehörigen Siedlungshäusern ist denkmalfähig auf Grund ihres stadtentwicklungsgeschichtlichen, baugeschichtlichen, baukünstlerischen und personengeschichtlichen Wertes. Das trifft auf die zur Sachgesamtheit gehörenden Grundstücke und Häuser ebenso zu wie auf die noch gesondert als Einzeldenkmale ausgewiesenen Einfamilienwohnhäuser der Siedlung.
      • Baugeschichtlicher Wert: Die Gestaltung der Siedlungshäuser ist exemplarisch für die 1920er und beginnenden 1930er Jahre. In besonders typischerweise vereint die Architektur der zur Siedlung gehörenden Einfamilienwohnhäuser stilistische Elemente der „Heimatschutzbewegung“, der „Gartenstädte“ und teilweise auch des „art déco“ in sich. Hierdurch werden diese Gebäude zum wichtigen Architekturzeugnis des Einfamilienhausbaus jener Zeit, woraus sich deren besondere baugeschichtliche Bedeutung ableitet. Weiterhin ist die Siedlung die einzige original erhaltene Siedlung in Chemnitz, welche für eine bürgerliche Käuferschicht geschaffen wurde. Durch diese Bauherren war eine großzügigere Gestaltung und ein höherer Wohnkomfort möglich, als in den zeitgleich entstandenen Siedlungen, die teils sogar für Erwerbslose erbaut worden waren. Größtenteils handelte es sich bei den anderen Siedlungen um Mehrfamilien- oder Doppelwohnhaussiedlungen, die in ihrer äußeren Gestalt sehr schlicht und in ihrem Komfort und in ihren Wohnraumgrößen relativ bescheiden waren. Das gilt nicht nur für die nach 1933 in Chemnitz entstandenen Siedlungen, sondern auch für die zuvor gebauten Siedlungen, bei denen es sich größtenteils um sozialen Wohnungsbau gehandelt hat. Auch durch diese Sonderstellung im Siedlungsbau der Stadt Chemnitz erlangt die Siedlung „Am Flughafen“ eine große baugeschichtliche Bedeutung.
      • Baukünstlerische Bedeutung: Die künstlerischen Strömungen, die die Gestaltung der Siedlungshäuser anregten, wurden oben schon mehrfach angesprochen. Der Vergleich der Siedlungshäuser der Siedlung „Am Flughafen“ mit Einfamilienwohnhäusern der 1920er Jahre belegt dies. Deutlich wird aber auch, dass der Architekt eigene Lösungen der Bauaufgabe fand, die sich durch ihre sachliche, ausgewogene und zweckmäßige Gestaltung auszeichnen. Den individuellen Wünschen der Bauherren folgend, gelang es dem Architekten, ein einheitliches Bauensemble zu schaffen, welches durch feine Variationen besticht. Die Häuser wurden geprägt durch ein spannungsvolles Wand-Öffnungsverhältnis und Material- und Farbästhetik. Hieraus leitet sich die künstlerische Bedeutung der Siedlungsbauten ab.
      • Stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung: Wie oben ebenfalls ausgeführt, war diese Siedlung ursprünglich als Teil einer großzügigen Stadterweiterung im Südwesten der Stadt Chemnitz geplant. Durch die beschriebenen Umstände wurde diese städtebauliche Planung nicht Realität. Nach Vorstellungen des Stadterweiterungsamtes war ein Stadtgebiet mit aufgelockerter Bebauung vorgesehen, in dem Einzelhäuser in Gärten oder Grünanlagen integriert werden sollten. Damit wollte man ein gesundes Wohnumfeld ohne Lärm und Rauchgasbelästigungen schaffen, welches außerdem sinnvolle Beschäftigung im Freien ermöglichte, die wiederum auch der besseren Ernährung ihrer Bewohner dienen sollte. Die Straßen sollten sich dem Geländeverlauf anpassen, es war geplant, die Häuser straßenbegleitend anzuordnen. Mit Ausnahme des Aspektes der eigenen Ernährung folgte die Siedlung „Am Flughafen“ den städtebaulichen Intentionen des Stadterweiterungsamtes. Als einziger ausgeführter Siedlungsteil dieses geplanten Stadterweiterungsgebietes im Südwesten der Stadt Chemnitz bezeugt die beschriebene Siedlung „Am Flughafen“ diese Planungen und erlangt hierdurch eine große stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.
      • Personengeschichtliche Bedeutung: Die Bauaufträge, die Albin Marquardt erhielt, bezeugen, dass er zu den anerkannten Architekten der Stadt Chemnitz gehörte. Neben Mietshäusern und Einfamilienwohnhäusern wurde er auch mit dem Bau von Geschäftshäusern und Fabriken beauftragt. Er wurde der Architekt des mittleren Bürgertums. Auch über die Stadtgrenze hinaus erhielt er Aufträge, was jedoch nicht abschließend untersucht wurde. Er gehörte zu den eher konservativen Architekten der Stadt Chemnitz, sein Werk entspricht dem Trend der Zeit, es besticht durch künstlerische Qualität, Zweckmäßigkeit und Solidität in der Bauausführung. Vermutlich ist die Zahl seiner heute noch existierenden Bauten relativ gering. Einige wurden nicht ausgeführt, andere wurden Opfer der Bomben des Zweiten Weltkrieges. So gehört die komplett erhaltene Siedlung zu den wenigen weitgehend original erhaltenen Werken des Architekten Marquardt, außerdem ist sie die einzige Siedlung seines Œuvre. Hieraus leitet sich die personengeschichtliche Bedeutung der Siedlung ab.
      • Denkmalwürdigkeit: Die Denkmalwürdigkeit ist ein Korrektiv der Denkmalfähigkeit. Denkmalwürdig sind in der Regel Objekte, die sich durch eine besondere Authentizität oder/und Seltenheit auszeichnen bzw. eine besondere geschichtliche Bedeutung haben. Trotz vereinzelter baulicher Veränderungen und Vereinfachungen, z. B. auch am Haus Am Flughafen 2, blieb die Siedlung in ihrer Anlage, aber auch weitgehend ihrem Baubestand authentisch erhalten und dokumentiert somit die Intentionen des Architekten Albin Marquardts in exemplarischer Weise. Zugleich ist sie ein unverfälscht erhaltenes Zeitdokument des Bauens ihrer Entstehungszeit. Gleichzeitig ist die Siedlung als Anlage für bürgerliche Bauherren singulär. Sie ist auch ihrer Zeit voraus, weil sie nicht den typischen Siedlungsanlagen entspricht, die durch Genossenschaften und die Stadt angelegt wurden. Sie dürfte eine der ersten Siedlungen in Chemnitz sein, die durch einen privaten Bauträger erbaut wurde, wie dies heute weit verbreitet ist. Die Siedlung mit allen zugehörigen Bestandteilen ist ein Kulturdenkmal (Sachgesamtheit), weil sie die Kriterien der Denkmalfähigkeit ebenso erfüllt wie die der Denkmalwürdigkeit.
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Quellen

  • Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 13. August 2022.: Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen. In der Wikipedialiste können in der Spalte "Beschreibung" die sogenannten "Erfassungstexte" eingetragen sein, die in den offiziellen Quellen größtenteils nicht mehr lesbar sind. Diese waren bei der Freischaltung der Datenbank vorübergehend für die Öffentlichkeit komplett abrufbar und wurden für viele Listen automatisiert ausgelesen.
  • Chemnitzer Geoportal. Abgerufen am 13. August 2022.
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Einzelnachweise

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