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Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Stelzendorf

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In der Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Stelzendorf sind die Kulturdenkmale des Chemnitzer Stadtteils Stelzendorf verzeichnet, die bis Juni 2022 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen sind zu beachten.

Diese Aufzählung ist eine Teilmenge der Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz.

 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
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Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Stelzendorf

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Ehemalige Denkmäler

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Tabellenlegende

  • Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden: Datei hochladen
  • Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
  • Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
  • Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
  • Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
  • ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.

Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).
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Ausführliche Denkmaltexte

  1. Katholische Pfarrkirche St. Franziskus:
    Projektiert wurde das Gemeindezentrum von der Bauakademie der DDR, Institut für Wohnungs- und Gesellschaftsbau, Außenstelle Dresden, durch ihren Architekten Manfred Fasold. Sie zeigt im Außenbau einen vierfach in die Höhe gestaffelten Baukörper mit flachen, leicht geneigten Dächern. Zwischen den unterschiedlich großen rechteckigen Bauformen wurden Oberlichter eingefügt, durch die der Innenraum der Kirche beleuchtet wird. Mit dem seitlich in den Baukörper eingegliederten Turm mit spitz zulaufendem Pultdach und aufgesetztem Kreuz wird der sakrale Charakter der Anlage unterstrichen. Die Kirche besitzt eine rote Ziegelfassade, die Oberlichter sind von Metallprofilen gerahmt und die Dachflächen mit Zinkblech eingedeckt. Einen starken Farbkontrast bildet der Turm aus hellem, beinahe sandsteinfarbenem Sichtbeton, dessen vertikal geriffelte Oberfläche ihm eine aufstrebende Wirkung verleiht. Damit erhält das Gebäude eine wichtige städtebauliche Komponente in dem sonst von kleineren Wohngebäuden und Gartenlauben umgebendem Stadtraum. Durch die gestaffelte Anordnung der Baukörperteile steigt der Kircheninnenraum zum Altar hin an. Eine architektonische Besonderheit ist die sichtbare Tragwerkkonstruktion der Decke aus Metallgittern, die diesem Rhythmus folgt. Das von dem Künstler Werner Juza geschaffene große Wandbild im Altarraum symbolisiert den Sonnengesang des Heiligen Franziskus und nimmt Bezug auf den namensgebenden Patron der Kirche. Architektonisch anspruchsvoll gestaltet, besitzt die im Stil der Moderne der 1970er Jahre errichtete Gebäudegruppe baukünstlerische und geschichtliche Bedeutung. Zum Denkmalbestand gehört weiterhin eine zeitgenössische Freiflächengestaltung mit gartenkünstlerischer Bedeutung.
  2. Ehemalige Handschuhfabrik Otto Uhle:
    Im Jahre 1909 ließ der gelernte Strickwirker Otto Uhle an der Neukirchner Straße ein Wohnhaus mit Werkstatt (Neukirchner Straße 9) für sich und seine Familie errichten, in dem zunächst zehn Angestellte und genauso viele Heimarbeiter Handschuhe herstellten. Der eingeschossige, giebelständig zur Straße stehende schlichte Putzbau besitzt ein Mansardgiebeldach und weist mit dem Erker und dem Zierfachwerk an der Giebelseite stilistische Elemente der funktional-sachlichen Reformarchitektur am Anfang des 20. Jahrhunderts auf. Ab 1920 machte sich ein zweigeschossiger, siebenachsiger Fabrikanbau (II) an der Werkstatt notwendig. Der dreigeschossige Putzbau besitzt 13 Achsen und ruht auf einem Kellersockel aus Bruchstein. Das breite Gurtgesims über den mehrfach geteilten und durch flache Lisenen getrennten Werkstattfenstern zeugt von den mehrfachen Umbauphasen. Den Abschluss bildet ein flaches Walmdach. Durch die hohe Qualität der Strickwaren und die damit einhergehende gute Auftragslage machte sich etwa 1920 ein zweigeschossiger, siebenachsiger Anbau an der Werkstatt notwendig. 1923 folgte die Aufstockung um ein Geschoss und 1927 eine weitere Erhöhung für das gesamte zweite Obergeschoss. Der nunmehr als ein Baukörper erscheinende dreigeschossige Putzbau besitzt 13 Achsen und ruht auf einem Kellersockel aus Bruchstein. Das breite Gurtgesims über den mehrfach geteilten und durch flache Lisenen getrennten Werkstattfenstern zeugt von den mehrfachen Umbauphasen. Den Abschluss bildet ein flaches Walmdach.
    Im April 1930 beauftragte Otto Uhle den in Chemnitz wirkenden Architekten Wilhelm Ferdinand Schönefeld, kurz Willy Schönefeld, (1885–1963) mit dem Neubau eines Zweifamilienwohnhauses (Neukirchner Straße 13) in unmittelbarer Nähe des bestehenden Fabrikgebäudes. Der Architekt entwarf einen qualitativ hochwertigen Wohnbau in Anlehnung an den Bauhausstil. Ausgeführt in der Form eines rechteckigen, klar gegliederten Baukörpers weist der über einem Natursteinsockel errichtete zweigeschossige Putzbau Merkmale des „Neuen Bauens“ auf. Markant tritt an der Westseite der von rotbraunen Klinkern gerahmte Eingangsbereich mit weit ausladendem, ovalen Dach und originaler Eingangstür hervor. Darüber erstreckt sich ein hochrechteckiges, Treppenhausfenster bis zur Traufe. Auch die der Bauhausidee verpflichteten Eckfenster sowie die großformatigen Schiebefenster der zur Gartenseite ausgerichteten Salons zeugen von einem modernen Bau. Den Abschluss bildet ein in Schiefer gedecktes Walmdach. Im Inneren hat sich die vornehm zurückhaltende Ausstattung des Wohnhauses erhalten. Bei dem wohlproportionierten Wohnhaus handelt es sich um ein seltenes Beispiel, bei dem gestalterische Merkmale des „Neuen Bauens“ mit tradierten Elementen verschmelzen. Damit verkörpert es einen baugeschichtlichen und baukünstlerischen Zeugniswert für die klassische Architekturmoderne im Bereich des privaten Wohnungsbaus.
    Das Wohnhaus umgibt ein parkartig gestalteter Garten. Während der nach Westen auf die Hauptansicht des Wohnhauses ausgerichtete Gartenteil mit Rhododendron-Rondell, kleinem Bassin und stattlichen Großbäumen repräsentativen Ansprüchen gerecht wird, zeigt sich der östliche, leicht ansteigende Teil parkartig. Die auf der Gebäuderückseite angelegte Wiesenfläche wird von hohen Laub- und Nadelbäumen gesäumt. Gehölze wie Flieder, Rhododendren und Farne verdichten diese Bereiche. Die Verwendung von Bruchsteinen für den Sockel des Hauses, die polygonalen Natursteinplatten für Wege und die in Bruchstein errichteten kleinen Stützmauern, Treppchen und der Sitzplatz geben Haus und Garten einen einheitlichen Zusammenhang. Die für die Zeit typische Anlage eines „Naturgartens“ steht in der Tradition der zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Reformgärten. Hier gleichen die Gärten einem natürlich gewachsenen Raum, die im Idealfall bei dem Entwurf der Villa oder des Wohnhauses planerisch berücksichtigt wurden. Dem Garten ist daher eine gartengeschichtliche Bedeutung zuzuschreiben.
    1933 errichtete die Firma Otto Uhlig östlich des bereits bestehenden Fabrikgebäudes (I) einen Neubau. Zunächst als eingeschossiger Bau begonnen, wurde er bereits zwei Jahre später um zwei Obergeschosse erweitert. Den Abschluss des sechsachsigen Gebäudes bildet ein schiefergedecktes Walmdach. Architekt ist vermutlich ebenfalls Willy Schönefeld; gestalterische Elemente könnten darauf schließen lassen, wie beispielsweise der in dunklen Klinkern hervorgehobene Eingangsbereich sowie das bauzeitliches Treppengeländer. Das alte und das neue Fabrikgebäude wurden mittels einer Brücke im ersten Obergeschoss verbunden. Um 1970 erhielt der neue Fabrikbau in nördliche Richtung einen dreigeschossigen Anbau mit Flachdach, der ältere Bau einen mächtigen Lastenaufzug. Zu dem Ensemble gehört weiterhin eine Remise mit Wohnung im Obergeschoss. Die gediegene Gestaltung der Einfriedung entlang der Neukirchner Straße entspricht ebenfalls den 1930er Jahren und besteht aus Klinkerpfeilern mit gestäbten Metallgittern. Mit ihrer Entwicklung durch unterschiedliche politische Zeiten hinweg stellt die Handschuhfabrik nicht nur ein baugeschichtliches, sondern auch ein industrie- und ortsgeschichtliches Zeugnis dar. Besonders hervorzuheben sind das Fabrikantenwohnhaus mit umgebenden Garten und das zu Beginn der 1930er Jahre entstandene Fabrikgebäude, die sich als Vertreter der Moderne gestalterisch von den anderen Gebäuden abheben und einen besonderen baugeschichtlichen und baukünstlerischen Wert besitzen.
  3. Scheune eines Vierseithofes in der Stelzendorfer Straße 227:
    Die Bauzeit der Scheune ist nicht überliefert. Auf Grund ihrer Baukonstruktion kann jedoch als Erbauungszeit die Zeit um 1800 angenommen werden. Der eingeschossige Fachwerkbau wurde auf längsrechteckigem Grundriss errichtet. Abgeschlossen wird er durch ein steiles, schiefergedecktes Satteldach. Die regelmäßig gegliederte Fachwerkkonstruktion der Scheune blieb weitestgehend original erhalten und ist an der Hofseite sichtbar. Die Wetterseiten (eine Giebel- und eine Traufseite) sind verbrettert und zum Zwecke der besseren Belüftung des Erntegutes nicht ausgefacht. Besonders eindrucksvoll ist die Hoftraufseite dieses gut proportionierten Baues, die durch das oben genannte regelmäßige Fachwerk, große Holztore und die zweireihig angeordneten kleinen Dreiecksgauben mit Rundbogenfenstern geprägt wird.
    Die Scheune weist die für die Zeit um 1800 und für diese Hauslandschaft typischen Konstruktions- und Gestaltungsformen auf. Das Gleiche gilt auch für das Innere. Sie ist, wie dies in Sachsen üblich ist, quergeteilt in zwei Bansen und eine Tenne sowie eine Remise. Der Boden der Tenne ist mit Bohlen belegt, durch Holztrennwände sind die Bansen von der Tenne abgeteilt. Das Dach ist ein Kehlbalkendach mit doppelt stehendem Stuhl. Wesentliche bauliche Veränderungen der Konstruktion waren auch im Inneren nicht festzustellen.
    Auf Grund ihres guten originalen Baubestandes vermittelt die Scheune wichtige Informationen über die Bautradition sächsischer Scheunen des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts sowie der Arbeits- und Lebensweise der Bauern dieser Zeit. Gleichzeitig erinnert diese Scheune mit den anderen Gebäuden des Hofes an den dörflichen Ursprung des heutigen Chemnitzer Stadtteils Stelzendorf.
    Die Denkmalfähigkeit der Scheune ergibt sich demzufolge aus ihrem bau- und heimatgeschichtlichen Wert. Denkmalwürdig ist sie auf Grund des oben beschriebenen ausgezeichneten Originalzustandes und ihres Erinnerungswertes.
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Quellen

  • Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 6. Juni 2022.: Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen. In der Wikipedialiste können in der Spalte "Beschreibung" die sogenannten "Erfassungstexte" eingetragen sein, die in den offiziellen Quellen größtenteils nicht mehr lesbar sind. Diese waren bei der Freischaltung der Datenbank vorübergehend für die Öffentlichkeit komplett abrufbar und wurden für viele Listen automatisiert ausgelesen.
  • Chemnitzer Geoportal. Abgerufen am 6. Juni 2022.
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Einzelnachweise

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