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Liste der Kulturdenkmale in Colditz

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Liste der Kulturdenkmale in Colditz
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In der Liste der Kulturdenkmale in Colditz sind die Kulturdenkmale der sächsischen Stadt Colditz verzeichnet, die bis Mai 2024 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen sind zu beachten.

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Wappen von Colditz

Diese Aufzählung ist eine Teilmenge der Liste der Kulturdenkmale im Landkreis Leipzig.

 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
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Aufteilung

Wegen der großen Anzahl von Kulturdenkmalen in Colditz werden die Kulturdenkmale in den Ortsteilen in Teillisten aufgeführt.

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Colditz

Zusammenfassung
Kontext
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Ehemaliges Denkmal

Weitere Informationen Bild, Bezeichnung ...

Tabellenlegende

  • Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden: Datei hochladen
  • Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
  • Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
  • Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
  • Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
  • ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
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Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).
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Ausführliche Denkmaltexte

  1. Wohnhaus Rochlitzer Straße 13:
    Das Gebäude wurde ab 1948 errichtet, wahrscheinlich zog sich der Bau bis 1952 hin (25. April d. J. Bauabnahmebescheinigung). Bauherr war der Colditzer Tierfotograf und Tierfilmer Helmut Drechsler (1916–1960), der hier die Colditzer Verlagsanstalt und das Institut für Tierfotografie unterbrachte. Beides Gründungen Drechslers, die seinen publizistischen Vorhaben (Fotobände und Filme über die heimische Tierwelt) dienten. Die Baupläne für das Gebäude verzeichnen als Entwurfsverfasser W. Linzbach bzw. i. V. Manfred Linzbach von der Müllpo-Baugenossenschaft in Saalfeld. Drechsler hatte wiederholt Schwierigkeiten bei der Baufreigabe wegen des allgemeinen Baustoffmangels. Er argumentiert dagegen mit der von ihm gewählten Bauweise als sogenannter Müllpo-Lehmquaderbau, der keine bewirtschafteten Baustoffe benötigt. Außer für den Unterbau in Bruchsteinmauerwerk bedurfte es auch keiner qualifizierten Maurer, sondern Drechsler wollte mit eigenen Leuten unter Fachanleitung der Fa. Müllpo-Bau arbeiten. Besonders betonte Drechsler die Möglichkeit, hier einen Musterbau aus unbewirtschafteten, nicht gebundenen einheimischen Baustoffen zu errichten, der architektonisch schön und zweckvoll ist. Überdies verwies er darauf, dass er damit Arbeitsplätze und Wohnraum schuf. Wie lange und mit welchem Personalbestand Verlagsanstalt und Institut hier tätig waren, ist nicht bekannt. Im öffentlichen Bewusstsein ist das Gebäude vor allem als ehemaliges Wohnhaus von Helmut Drechsler. Nach Drechslers Tod lebte noch seine Witwe in dem Haus, bis sie es 1969 an den Tierarzt Richard Hans Schubert verkaufte.
    Das auf dem sogenannten Rebnerschen Berg errichtete Wohnhaus ist ein eingeschossiger Bau über winkligem Grundriss. Infolge der Bergsituation liegt das in Bruchstein ausgeführte Kellergeschoss auf der Westseite vollständig über der Erdoberkante und tritt als Vollgeschoss in Erscheinung. Ansonsten ist das Gebäude verputzt und hat in den Giebeln reiches Zierfachwerk, wodurch es sich noch deutlich als Bau des Heimschutzstils zeigt, der insbesondere im Nationalsozialismus propagiert wurde, aber zunächst auch noch in der Nachkriegszeit verbreitet war. Ein weiteres typisches Stilelement sind die Klappläden. Die Eindeckung der Satteldächer besteht aus Schiefer, in seiner Baubeschreibung von 1948 hatte Drechsler Schilfeindeckung mit Lehmspritzung und Verkieselung gegen Brandgefahr vorgesehen, ob dies so ausgeführt wurde, muss offen bleiben. Das Kellergeschoss enthielt neben der Garage verschiedene Räume, die dem Fotobetrieb dienten. Im Erdgeschoss waren Wohn- und Gewerberäume (Studio, Archiv, Labor) untergebracht. Im Dachgeschoss hatte man einen Vorführ- und Prüfraum sowie Lagerflächen eingerichtet. Infolge des mehrfachen Eigentümerwechsel haben sich von der einstigen, offenbar anspruchsvollen Innenausstattung wohl nicht mehr als Einzelteile erhalten, so existiert Drechsler Schreibtisch noch am Ort.
    Als ehemaliges Wohnhaus Helmut Drechslers, der als Tierfotograf und -filmer einen herausragenden Beitrag zur Entwicklung seines Genres im 20. Jahrhundert leistete, verkörpert das Objekt einen wichtigen personengeschichtlichen Aussagewert. Überdies ist es ein anschauliches Zeugnis der Bauentwicklung in der unmittelbaren Nachkriegszeit und erlangt dadurch baugeschichtliche Bedeutung, wobei die angewendete Lehmbauweise hierbei zusätzlich ins Gewicht fällt.
  2. Wohnhaus Rochlitzer Straße 68:
    Das Gebäude entstand 1921/22 im Auftrag der Steingutfabrik Colditz AG nach Plänen des Leipziger Architekten Otto Juhrich. Es diente als Beamtenwohnhaus und gehörte zu mehreren Werksbauten, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Steingutfabrik errichtet wurden. Die Steinfabrik Colditz AG galt zu damaliger Zeit als die größte Fabrik von Steingutgeschirr in Deutschland.
    Zweigeschossiger Bau mit ausgebautem Mansarddach, entsprechend der Hanglage zur Straßenfront hohes Kellergeschoss ausgebildet, das bis zu den Kellerfenstern mit Bossenmauerwerk in Rochlitzer Porphyrtuff verkleidet ist. Vor die Hauptfront tritt ein kräftiger Standerker, der im Mansardgeschoss einen Balkon trägt. Über dem Balkon Zwerchhaus mit Dreieckgiebel.
    Bei der insgesamt zurückhaltenden, traditionellen Gestaltung des Gebäudes spielten offensichtlich Einflüsse der Heimatschutzbewegung eine Rolle, auch eine stilistische Anlehnung an die Reformarchitektur der Zeit um 1915 ist erkennbar. Abgesehen von einfachen Schmuckelementen wirkt der Bau vor allem durch seine kubischen Formen und den akzentuierenden Einsatz des roten Rochlitzer Porphyrtuffs, der sich effektvoll von den Putzflächen abhebt. In dieser Weise gelang es dem Architekten gewisse repräsentative Ansprüche, die seitens der Bauherrschaft bestanden, überzeugend zu erfüllen.
    Von der Straßenseite wird das steil ansteigende Grundstück über eine aufwändige Treppenanlage erschlossen. Auch das Gebäudeinnere ist weitgehend im Originalzustand erhalten und zeigt eine Reihe bauzeitlicher Ausstattungselemente wie Treppenanlage, Türen und Kachelöfen.
    Der orts- und ortsentwicklungsgeschichtliche Aussagewert, den das Objekt verkörpert, ergibt sich aus seiner Verbindung mit der Steingutfabrik Colditz AG. Die keramische Industrie war im 19. und 20. Jahrhundert der Hauptzweig der heimischen Wirtschaft. Das Beamtenwohnhaus ist ein Zeugnis dieser für Colditz entscheidenden Entwicklung. Dadurch wandelte sich die Stadt sowohl in ihrer Ausdehnung als auch in ihrem Erscheinungsbild. Neben großen Fabrikanlagen entstanden für das Industriezeitalter charakteristische Wohnbauten wie dieses Gebäude, das zudem durch seine Lage und Architektur eine besondere Wirkung im Straßen- und Stadtbild entfaltet.
    In der zeittypischen und qualitätvollen Umsetzung einer speziellen Bauaufgabe verweist das Gebäude auf die Architekturentwicklung in den 1920er Jahren und erlangt hierdurch baugeschichtliche Bedeutung. Ein besonderer Aspekt ist dabei die gelungene harmonische Einpassung des Bauwerkes ins Umfeld, wozu unter anderem die Verwendung des Rochlitzer Porphyrtuffs als regionaltypischer Baustoff beträgt. Überdies dokumentiert das Gebäude, dass der in Leipzig viel beschäftigte Architekt Otto Juhrich auch über die Messestadt hinaus im Umland Aufträge fand. Somit hat es einen Aussagewert für das Werk eines in der regionalen Bauentwicklung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wichtigen Architekten.
  3. Schloss mit Nebengebäuden (darunter der Keller und die Umfassungsmauern des ehem. Schleinitzhauses), Stütz- und Einfriedungsmauern sowie Gärtnerhaus im Schlosspark:
    • Schlossanlage: Schlosskomplex auf unregelmäßigem Grundriss, verputzte Bruchsteinbauten (nur wenige Ziegelsteinbauten), architektonische Gliederungen größtenteils in Porphyrtuff, Renaissanceportale im innersten Hof in Porphyrtuff
    • erstes Torhaus (1506, Mitte 16. Jahrhundert): eingeschossiger verputzter Massivbau mit Ziergiebeln
    • Nebengebäude am ersten Torhaus (Ende 16. Jahrhundert, Anfang 17. Jahrhundert): dreigeschossig, verputzter Bruchsteinbau, Satteldach, Fenster zum Teil mit Porphyrtuffgewänden
    • Schlossbrücke (1584): dreibogig, in Bruchstein
    • zweites Torhaus (16. Jahrhundert): dreigeschossig, verputzter Massivbau mit hohem Turm mit Frührenaissancegiebel und kleiner Haube, daran anschließend zwei- bzw. dreigeschossige Flügelbauten (16. und 19. Jahrhundert) mit Satteldächern, über Torbogen mit Diamantquaderung reich gestaltetes Wappenfeld
    • Neorenaissanceflügel (Ende 19. Jahrhundert): viergeschossig über hoher Substruktion, verputzter Massivbau, reich gegliederte Giebel und Zwerchgiebel, Fenster-, Türgewände und Gliederung in Porphyrtuff, Satteldach
    • drittes Torhaus (bezeichnet mit 1583): Rundbogenportal in Porphyrtuff, dreigeschossiger Massivbau, Satteldach mit Ziergiebel
    • Wachhaus (Beamtenhaus von 1630): zweigeschossiger Massivbau mit Ziergiebel, Renaissanceportal von 1630 mit jüngerer Tür (19. Jahrhundert)
    • Torbogen (15. Jahrhundert): Spitzbogen in Porphyrtuff zum innersten Hof
    • Fürstenhaus (um 1430, Umbauten 16. Jahrhundert): viergeschossig, verputzter Bruchsteinbau, Erker mi Maßwerkbrüstung, Fenstergewände in Porphyrtuff
    • Saalhaus (1876): viergeschossig, verputzter Bruchsteinbau, Fenstergewände in Sandstein
    • Schlosskapelle (1580er Jahre, im Kern älter): viergeschossiger Massivbau, reichgegliedertes Kapellenportal (1586), Spitzbogenfenster, darüber noch zwei Geschosse mit Rechteckfenstern in Porphyrtuff, Treppenturm mit Helm
    • Kellerhaus (16. Jahrhundert): drei- bzw. viergeschossig, verputzter Massivbau, Satteldach mit einfachen Zwerchhäusern, Einfassungsmauern: in Bruchstein, zwei Bastionen auf kreisförmigem Grundriss mit Kegeldächern, im Inneren: Wendeltreppen und Türportale in Porphyrtuff, bemalte Holzdecken der Renaissancezeit
    • Schleinitz-Haus (später auch Tischer-Haus oder Müllersches Haus): zweiteiliges Gebäude, südlich vor der Schlossanlage gelegen und mit dem 1. Torhaus durch einen Torbogen verbunden, der nördliche, giebelständige Gebäudeteil im Kern um 1500 entstandener Hauptbau, Bruchstein- und Ziegelmauerwerk, verputzt, Porphyrtuffelemente, ursprünglich spätgotischer Ziergiebel und Erker an der Südwestecke, verschiedene Umbauten u. a. 1874 Einbau ein Turnsaals, zugleich Erweiterungsbau nach Süden, vermutlich unter Einbeziehung eines älteren Gebäudes auf der Südseite sowie Überbauung des zwischen dem Hauptbau und diesem gelegenen, kleinen Hofraums, Putzbau über Bruchsteinsockel, historistische Formen
    • Gärtnerhaus im Tiergarten: eingeschossiger verputzter Bruchsteinbau, Mansarddach mit Gaupen, Türgewände in Naturstein, ein Giebel mit Palladiomotiv (geputzte Fensterfaschen)
    • Krankenhausgebäude (ehemalige Poliklinik) im Schlossgraben vom Ende des 19. Jahrhunderts (Abbruch vor 2008): dreigeschossig und zweigeschossig, Fenstergewände und Türgewände im Erdgeschoss in Porphyrtuff, Fenstergewände im Obergeschoss in Sandstein, Erdgeschoss mit Putznuten, Gesimse in Sandstein, Drempelbereich zum Teil in Putz, Hauptgesims profiliert in Sandstein, zwei risalitartige Lisenengliederungen mit abschließendem Giebel
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Quellen

  • Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 14. Mai 2024.: Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen. In der Wikipedialiste können in der Spalte "Beschreibung" die sogenannten "Erfassungstexte" eingetragen sein, die in den offiziellen Quellen größtenteils nicht mehr lesbar sind. Diese waren bei der Freischaltung der Datenbank vorübergehend für die Öffentlichkeit komplett abrufbar und wurden für viele Listen automatisiert ausgelesen.
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Commons: Kulturdenkmale in Colditz – Sammlung von Bildern
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