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Liste der Stolpersteine in Olmütz

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Liste der Stolpersteine in Olmütz
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Die Liste der Stolpersteine in Olmütz enthält die Stolpersteine in Olmütz (Olomouc), dem Verwaltungssitz der Region Olomoucký kraj (Olmützer Region) in Tschechien. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, welche von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig (* 1947) konzipiert; besonders in Olmütz wird die Verlegung jedoch auch von anderen Initiativen und Gruppen initiiert und übernommen.[Anm. 1]

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Stolperstein in Olmütz (2017)

Das tschechische Stolpersteinprojekt Stolpersteine.cz, das die Verlegungen in Tschechien mitinitiierte, wurde 2008 durch die Česká unie židovské mládeže (Tschechische Union jüdischer Jugend) ins Leben gerufen; seit etwa 2015 ist dieses Projekt jedoch nicht aktiv. Die Stolpersteine befinden sich in der Regel vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers.[1][2][3] Die Stolpersteine werden auf Tschechisch stolpersteine genannt, alternativ auch kameny zmizelých (Steine der Verschwundenen).

Am 14. November 2017 wurde in Olmütz durch den Senator der Stadt, Lumír Kantor, in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Olmütz, auch eine sog. „Stolperschwelle“ verlegt, die erste in der Tschechischen Republik. Gleichzeitig wurden auch weitere 26 Stolpersteine verlegt, so dass ihre Gesamtzahl sich zu diesem Zeitpunkt auf 213 belief. Die Stolperschwelle befindet sich auf dem Bürgersteig in Hálkova ulice vor der dortigen Grundschule, einem Sammelort für die Deportierten vor der Verlegung aus dem nahegelegenen Bahnhof. Insgesamt wurden aus Olmütz während der deutschen Besetzung des Landes 3498 jüdische Einwohner in Konzentrationslager deportiert, von denen lediglich etwa 200 den Holocaust überlebten.[4][Anm. 2]

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Stolperschwelle

Schwelle
Der Benutzer GeorgDerReisende (Diskussion) wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten.

Motiv: Hálkova: die Stolperschwelle und ihre Lage

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
Inschrift
Ort Hálkova
Verlegedatum 14. Nov. 2017
Anmerkungen

Stolpersteine

Zusammenfassung
Kontext

In der Stadt Olmütz (tschechisch Olomouc), dem Verwaltungssitz der Olmützer Region, wurden folgende Stolpersteine verlegt[5]:

Weitere Informationen Bild, Inschrift ...

Transporte aus Olmütz

Aus Olomouc gab es in der Zeit von 1942 bis 1945 insgesamt sechs Transporte nach Theresienstadt, und zwar folgende:

  • AAf am 26. Juni 1942
  • AAg am 30. Juni 1942
  • AAm am 4. Juli 1942
  • AAo am 8. Juli 1942
  • Ez am 11. Januar 1944
  • AE7 am 7. März 1945

Insgesamt wurden aus Olmütz 3508 Personen deportiert, von denen 3213 ermordet wurden und 295 überlebten.[9][10]

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Verlegedaten

In Olmütz gab es seit 2011 folgende Verlegungen der Stolpersteine (die Verlegedaten einzelner Steine, soweit bekannt, sind in der Spalte „Standort“ vermerkt):

  • am 16. Juni 2011 von G. Demnig verlegt (die erste Verlegung in Olomoucký kraj)[11]
  • am 29. Oktober 2012 durch die Jüdische Gemeinde Olmütz organisiert und ebenfalls durchgeführt[12]
  • am 19. Juli 2013 von G. Demnig verlegt[11]
  • am 16. September 2014 von G. Demnig verlegt[11]
  • am 18. September 2014 durch die Jüdische Gemeinde Olmütz organisiert und ebenfalls durchgeführt[8]
  • am 22. April 2015 durch die Jüdische Gemeinde Olmütz organisiert und ebenfalls durchgeführt[13]
  • am 4. August 2015 von G. Demnig verlegt[11]
  • am 5. August 2016 von G. Demnig verlegt[11]
  • am 16. September 2017 von G. Demnig verlegt[11]
  • am 14. November 2017 durch die Jüdische Gemeinde Olmütz in Zusammenarbeit mit dem Senat der Stadt organisiert und ebenfalls durchgeführt (zzgl. einer Stolpersteinschwelle)[14]
  • am 4. und 12. Oktober 2018, 20 beziehungsweise 8 Stolpersteine; initiiert durch die Jüdische Gemeinde Olmütz, Verwandte der Opfer und unter Teilnahme des Bürgermeisters der Stadt und des Kulturministers von Tschechien[15]

Anmerkungen

  1. In Olmütz ist die Jüdische Gemeinde Olmütz (Židovská obec Olomouc) sehr aktiv, die auch eine Datenbank der Opfer anlegte und in das Netz stellte - siehe kehila-olomouc.cz/....
  2. Man findet auch höhere Zahlen der Opfer, so "3508 Personen [in vier Transporten] aus Olmütz und anderen nahen Gemeinden", von denen nur "295 überlebten"; siehe Z olomoucké školy odjížděli lidé na smrt. Teď je v chodníku Stolperschwelle, Bericht in Olomoucký deník vom 15. November 2017, online auf: olomoucky.denik.cz/...
  3. Der Sterbeort Theresienstadt, wie er auf dem Stolperstein erscheint und unter anderem auf der Seite kehila-olomouc/.../Renata Berlová zu sehen ist, wird dort in der Abschrift der Inschrift mit "ermordet in Treblinka" wiedergegeben; gleich darunter im Abschnitt "weitere bekannte Daten" ist jedoch wieder Theresienstadt als der Sterbeort angegeben, und im Totenschein (Todesfallanzeige) auf der gleichen Seite ist der Ausstellungsort ebenfalls mit Theresienstadt angegeben.
  4. Das Todesdatum 1. September 1942, das auf dem Stolperstein angegeben ist, kann nicht stimmig sein: selbst der Initiator der Verlegung schreibt im Fließtext der Inschrift "5. September 1942" (s. kehila/.../Olga Eislerová); am 1. September verließ der Transport Be Theresienstadt und erreichte Raasiku am 5. September 1942, wonach die meisten Deportierten erschossen wurden; dieses Datum wird auch übereinstimmend in mehreren Quellen angegeben (shoah.deportal.cz/..., tenhumbergreinhard.de/transportliste..., pametnaroda.cz/..., books google/Transporte... u. a.).
  5. Bedřich Hersch, geb. 1895, ist nicht identisch mit Bedřich Hersch, geb. 1924, der in Auschwitz ermordet wurde (vgl. holocaust.cz/...hersch).
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Einzelnachweise

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