Nebenfluss der Elbe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dieser Artikel beschreibt den linken Zufluss der Elbe in Dresden. Zum gleichnamigen rechten Zufluss der Elbe in Coswig in Sachsen siehe Lockwitzbach (Coswig).
Beim Eintritt des Lockwitzbachs in den Dresdner Stadtteil Lockwitz überspannt die 2002 bis 2005 erbaute, 64Meter hohe Lockwitztalbrücke das Lockwitztal auf mehr als 700Metern.
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Name
Lockwitzbach als Wort ist an Lockwitz angelehnt und verweist auf sich selbst: Lockwitz wurde als „Lucawicz“ erstmals erwähnt. „Luca“ (vgl. sorb.łuka, tschech.louka für Wiese oder Wiesengrund[3]) bedeutet in etwa Wiesenbach, Lockwitz daher „Dorf am Wiesenbach“.
Im oberen Wasserlauf wird er gelegentlich Grimmsches Wasser genannt. Dieser Name nimmt auf den Ort Reinhardtsgrimma Bezug und der Bach behält ihn bis zur Einmündung des Hirschbachs südöstlich des Wilischs.
der Lockwitzgrund, ein Engtalabschnitt am Südrand der Elbtalsenke unterhalb von Burgstädtel. Hier verlässt er den Bereich des Kreischaer Beckens, schneidet metamorphe Gesteine des von Südost nach Nordwest auslaufenden Elbtalschiefergebirges an und hat am südlichen Ortsausgang von Lockwitz im Bereich der ehemaligen Saftkelterei Emil Donath Kontakt mit dem kambrischenGranodiorit von Dohna (etwa 535 Millionen Jahre alt).[4][5]
Zwischen diesen befindet sich eine Senke, in der Kreischa liegt, das Kreischaer Becken. Es handelt sich um einen Teil der Döhlener Senke mit Gesteinen aus dem Rotliegend.
In Dresden wird der Bach südlich von Großzschachwitz von einem alten Elbarm aufgenommen, dem er bis an die Gemarkungsgrenze Laubegast folgt. Hier durchbricht er mit einer fast rechtwinkligen Biegung seines Verlaufs am ehemaligen Sägewerk eine Quartär-Aufschüttung genau an der Grenze zwischen Elbschottern und pleistozänenSanden. Nach wenigen Metern fließt er zwischen den Dresdner Stadtteilen Laubegast und Kleinzschachwitz in die Elbe.[6]
Im Hochwasserfall speist der Lockwitzbach den Niedersedlitzer Flutgraben, der mit dem westlicheren Geberbach bei Tolkewitz in die Elbe mündet.
Alte Schotterterrassen bei Kleinluga belegen, dass der Lockwitzbach zeitweilig auch in östlicher Richtung abgedrängt worden war. In der eiszeitlichen Periode schüttete er einen mächtigen Schwemmfächer aus Geröllen im Elbtal auf. Die Sande in seinem Mündungsbereich werden heute als rechtselbische Einspülungen (Sander) der Schmelzwässer während der Saale-Eiszeit angesehen.[7]
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Ehemalige Mühlen
Zusammenfassung
Kontext
Hauswaldmühle in Kreischa Gebäudekomplex der Hummelmühle, Blick aus östlicher Richtung auf das Lockwitztal
Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.[8]
Der Standort der Hirschbachmühle wurde vermutlich bereits im frühen 16. Jahrhundert als solcher genutzt. Im Jahre 1651 wurde eine Sägemühle errichtet. Zwischenzeitlich befand sich die Mühle im Besitz von August dem Starken (1670–1733), der sie für 16000 Meißnische Gulden erworben hatte. Seit dem 19. Jahrhundert dient die Mühle als Gasthof. Spätere Betreiber warben damit, dass einst Robert und Clara Schumann sowie in jüngerer Zeit der berühmte TenorPeter Schreier zu seinem Gästen zählten.[9]
Teufelsmühle (Mahlmühle des Hausdorfer Ritterguts)
Im Stadtgebiet von Dresden bildet er für zahlreiche Stadtteile im Südosten ein potentielles Hochwasserrisiko. Im Rahmen des Hochwasserschutzes in Dresden gibt es Forderungen zum Bau eines weiteren Rückhaltebeckens zwischen Kreischa und Dresden.[10]
Zwischen Tharandter Wald, Freital und dem Lockwitztal (= Werte unserer Heimat. Band21). 1.Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1973.
Kathrin Lehmann: Die Lockwitz – Ein Wasser auf dem Weg zur Elbe. In: Petra Binder (Hrsg.): Landkalenderbuch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge 2009. Schütze-Engler-Weber Verlags GbR, Dresden 2008, S. 119–123, ISBN 978-3-936203-11-0.
W. Pälchen, H. Walter (Hrsg.): Geologie von Sachsen. Schweizerbart, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-510-65239-6.