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Mönichkirchen

Marktgemeinde im Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mönichkirchen
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Mönichkirchen ist eine Marktgemeinde im Bezirk Neunkirchen mit 622 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) und befindet sich im Südosten des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich an der Grenze zur Steiermark.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
BW

Mönichkirchen ist Heilklimatischer Kurort.[1]

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Geografie

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Mönichkirchen liegt am östlichen Ende des Wechselgebirges im südöstlichen Industrieviertel an der Grenze zur Steiermark. Das größte Gewässer ist der Tauchenbach. Der Ort liegt 967 Meter über dem Meer, die höchste Erhebung ist der Kogel mit 1289 Metern Seehöhe.[2]

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 16,31 Quadratkilometer, 69 Prozent der Gemeindefläche sind bewaldet und 23 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[3]

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mönichkirchen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −1,8 −1,6 1,4 6,0 11,0 13,9 16,2 15,8 11,5 7,2 2,2 −1,0 6,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 1,9 2,1 5,2 10,1 14,9 17,8 20,2 19,8 15,3 10,9 5,8 2,5 10,6
Mittl. Tagesmin. (°C) −4,8 −4,4 −1,4 2,7 7,5 10,2 12,5 12,4 8,6 4,5 −0,5 −3,9 3,7
Niederschlag (mm) 33 37 60 64 113 147 129 130 98 72 62 56 Σ 1001
Luftfeuchtigkeit (%) 71,7 69,3 66,4 62,1 65,7 67,9 65,4 66,5 70,9 74,5 76,9 75,0 69,4
T
e
m
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a
t
u
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1,9
−4,8
2,1
−4,4
5,2
−1,4
10,1
2,7
14,9
7,5
17,8
10,2
20,2
12,5
19,8
12,4
15,3
8,6
10,9
4,5
5,8
−0,5
2,5
−3,9
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Gemeindegliederung

Mönichkirchen besteht aus einer einzigen Katastralgemeinde gleichen Namens.

Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort die Ortschaften Am Hartberg, Feldbauern, Mönichkirchner Schwaig, Pfeffergraben, Tauchen und Unterhöfen.

Weitere Informationen Katastralgemeinden, Ortschaften in der Gemeinde ...

Nachbargemeinden

Aspangberg-St. Peter Zöbern
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Pinggau (HF) Schäffern (HF)
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Geschichte

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Historischer Grenzstein an der B 54

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Besiedelt ist die Gegend von Mönichkirchen zumindest seit dem Frühmittelalter. Um 1130 errichteten die Johanniter am Hartberg zum Zwecke der Betreuung von Pilgern ein Hospital, dessen kirchliche Organisation dem Erzbistum Salzburg unterstand. Seit dem 12. Jahrhundert ist Mönichkirchen mit diesem Namen belegt, der sich auf die hier angesiedelten Mönche bezog. Im späteren Mittelalter entwickelte sich der Ort zu einem der ältesten Marien-Wallfahrtsorte Österreichs. Ansonsten herrschte bäuerliches Leben in gruppierten Höfen („Oberdorf“, „Unterdorf“) vor.

Während der Regentschaft Josephs II. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschwanden die Wallfahrtsanlagen, die Bevölkerung nahm zu – 1823 verzeichnete man 174 Einwohner. 1865 wütete ein Großbrand, dem ein großer Teil des Dorfes zum Opfer fiel.

Nach der Eröffnung der Wechselbahn 1881 kam erster Fremdenverkehr auf. Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ist Mönichkirchen als Höhenluftkurort und Aussichtspunkt bekannt und geschätzt. Die zahlreichen historischen Villen und Glanzbauten erinnern noch heute an die Kaiserzeit und werden nach wie vor gepflegt und erhalten.

Das Gebiet um Mönichkirchen war von jeher Grenzland und am Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 umkämpft, wovon noch ein Soldatenfriedhof am nahegelegenen Hochwechsel zeugt.[4]

Die Tunnel der Wechselbahn bei Mönichkirchen dienten dem beweglichen Führerhauptquartier „Frühlingssturm“ Adolf Hitlers vom 12. bis zum 25. April 1941 als Ort zur Leitung des Balkanfeldzugs.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlief die Demarkationslinie zwischen der sowjetischen Besatzungszone (Niederösterreich) und der britischen Zone (Steiermark) direkt durch den Ort. Außerdem existiert ein historischer Grenzstein über dem Tauchenbach direkt an der B 54 Richtung Schaueregg.

Jüdisches Leben in Mönichkirchen

In Mönichkirchen gab es vor 1938 ein jüdisches Leben.[5] So war Kornel Hoffmann dort ab 1922 ansässig als Inhaber einer Pension, Gründer und Leiter der ersten örtlichen Skischule und Tennislehrer. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 bekam er Berufs- und Aufenthaltsverbot und musste nach Wien ziehen. 1942 wurde er dort verhaftet, deportiert und im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet. Zwei Frauen mit Grundbesitz in Mönichkirchen, Henriette Amelie Lieser und Grete De Francesco, wurden ebenfalls in Konzentrationslagern ermordet. Eine Arbeitsgruppe »Jüdisches Leben in Mönichkirchen« möchte seit 2022 eine Gedenkstele mit den Namen der drei bekannten jüdischen Opfer errichten; die ÖVP-Gemeinderegierung ist gegen die Nennung der Namen. Bürgermeister Andreas Graf (ÖVP) sagte, die drei Personen seien keine gebürtigen Mönichkirchner und seien aus Wien deportiert worden, deshalb gebe es »mit uns ... diese Gedenkstele nur mit QR-Code und ohne Namen«.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Mönichkirchen: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
479
1880
 
546
1890
 
540
1900
 
526
1910
 
615
1923
 
579
1934
 
662
1939
 
646
1951
 
669
1961
 
752
1971
 
782
1981
 
741
1991
 
721
2001
 
623
2011
 
585
2021
 
610
2025
 
622
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Religion

Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 94,1 % der Einwohner römisch-katholisch und 2,1 % evangelisch, 0,2 % gehörten orthodoxen Kirchen an. 3,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis angegeben.

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Mönichkirchen
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Holzplastik „Feuergeist“ in Erinnerung an eine Feuersbrunst im Jahre 1903 aufgrund von Brandstiftung
  • Katholische Pfarrkirche Mönichkirchen Mariä Namen
  • Staatsvertragsgedächtniskapelle Mönichkirchen
  • Der Dichter Anton Wildgans hat in seinem Epos „Kirbisch oder Der Gendarm, die Schande und das Glück“ Mönichkirchen unter dem Namen „Übelbach“ verewigt. Obwohl er darin von den Einwohnern ein keineswegs schmeichelhaftes Bild zeichnete, wird seiner heute noch durch jährliche Lesungen als eines nahezu Einheimischen gedacht. Auch ist er in der ortsansässigen Bevölkerung nicht zuletzt durch seine oft bezeugte Verbundenheit zu Mönichkirchen nach wie vor hoch verehrt. So existiert seit einiger Zeit ein neu angelegter Anton-Wildgans-Weg, der der Person des Dichters gewidmet ist.
  • In Mönichkirchen existieren der W.P.M.-Jugendverein Mönichkirchen zur Förderung der Jugendkultur sowie zwei Musikvereine traditioneller Natur. Seit 2006 organisiert der Jugendverein alljährlich im Sommer den Rockmusik-Event „Rocky Mountain Festival“.
  • Mit den Angelegenheiten des örtlichen Tourismus sowie mit kulturellen Dingen befassen sich der Dorferneuerungsverein Mönichkirchen und der Dorferneuerungsverein Tauchen.

Sport und Freizeit

In Mönichkirchen gibt es zwei Sportvereine:

  • Wintersportclub Mönichkirchen
  • Fußballverein FC Mönichkirchen

Die Gegend unmittelbar um Mönichkirchen ist Skigebiet. Seit 2006 gibt es die Schischaukel Mönichkirchen–Mariensee, einem Ort, der zur Gemeinde Aspangberg-Sankt Peter gehört. Zusammen kommt man auf drei Sessellifte und einen Tellerlift und eine Gesamt-Pistenlänge von etwa 13 km.

Niederösterreichs erster Sessellift wurde 1949 auf die Mönichkirchner Schwaig errichtet, wiederholt modernisiert und 2006 etwas verlegt. Die ehemalige Talstation auf 1000 m Höhe blieb erhalten und wird vom Bildhauer Christof Seiser[7] als Atelier Bergluft genutzt – unter Weiterverwendung der Fassadenschrift "Bergl(i)ft".[8]

Weiters gibt es einen Kletterpark, einen Wellness-Park sowie eine Reihe von Wanderwegen, darunter mit dem Zentralalpenweg und dem Ostösterreichischen Grenzlandweg zwei österreichische Weitwanderwege.

In Mönichkirchen existiert ein von einer einzigen Person gestalteter Modellpark. Die Miniaturen sind in erster Linie Nachbildungen bekannter oder typischer Bauten vorwiegend aus Österreich sowie zum Teil animierte Nachstellungen folkloristischer und biblischer Szenen. Der Park beinhaltet die weltweit größte mechanische Landschaftskrippe, die auch im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen ist.[9]

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Nach der Probezählung von 2006 dominierten in der Mönichkirchner Bevölkerung die wirtschaftlichen Sektoren Sachgütererzeugung (15,4 % der Erwerbstätigen), Land- und Forstwirtschaft (12,0 %) sowie Verkehr und Nachrichtenübermittlung (12,0 %).[10]

Nach einer Erhebung gab es im Jahr 1999 40 land- und forstwirtschaftliche Betriebe; nach der Arbeitsstättenzählung im Jahr 2001 gab es 46 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 263. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,82 %, im Jahr 2006 bei 44,6 %.[10]

Verkehr

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Mönichkirchen (rechts unten) um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
  • Eisenbahn: Im Osten des Gemeindegebietes verläuft die Wechselbahn. Die nächsten Bahnhöfe sind Tauchen-Schaueregg und Aspang, der Bahnhof Mönichkirchen wird nicht bedient.
  • Straße: Mönichkirchen ist verkehrsmäßig durch die Wechsel Straße B 54 erschlossen. Die nächsten Autobahnauffahrten sind Aspang und Pinggau der Süd Autobahn A 2 (Wien–Graz).

Bildung

Der Ort besitzt einen Kindergarten und eine Volksschule.[11]

Sicherheit

Es gibt zwei Freiwillige Feuerwehren (Mönichkirchen und Tauchen) und einen Bergrettungsdienst.

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Politik

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Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2010 Hermann Sam (ÖVP)
  • seit 2010 Andreas Graf (ÖVP)[19]

Wappen

Das Gemeindewappen zeigt in einem gespaltenen Schild zueinandergekehrt, im vorderen roten Feld eine silberne (weiße) Kirche mit Turm (karolingische Saalkirche), rotgedeckt, mit sechs Rundbogenfenstern im Langhaus und drei Rundbogenfenstern im Turm; im hinteren blauen Feld ein goldener (gelber) Adlerflügel (aus dem Wappen des Stiftes Reichersberg).[20]

Gemeindepartnerschaften

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Persönlichkeiten

Personen mit Bezug zur Gemeinde
  • Herbert Cysarz (1896–1985), deutscher Germanist, lebte von 1944 bis 1951 in Mönichkirchen
  • Dietmar Larcher (* 1940), österr. Erziehungswissenschaftler, lebt unter anderem in Mönichkirchen
  • Maria Anna von Österreich-Teschen (1882–1940), Erzherzogin von Österreich, lebte eine Zeit lang in Mönichkirchen, dort auch bestattet
  • Anton Wildgans (1881–1932), österr. Lyriker und Dramatiker, verbrachte einige Zeit in Mönichkirchen
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Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Klosterthal bis Neunkirchen. Mechitaristen, Wien 1831, S. 276 (MönichkirchenInternet Archive).
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Commons: Mönichkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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