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MBridge
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mBridge (auch bekannt als Multiple CBDC Bridge) ist eine digitale Plattform für Zentralbanken, die entwickelt wurde, um Echtzeit-Peer-to-Peer-Zahlungen und Devisentransaktionen mit CBDCs (digitalen Zentralbankwährungen) zu unterstützen. Die Plattform basiert auf einer Blockchain namens mBridge Ledger und wurde so konzipiert, dass sie die Einhaltung der spezifischen politischen und rechtlichen Anforderungen, Vorschriften und Governance-Anforderungen der jeweiligen Gerichtsbarkeit gewährleistet.[1]
Derzeit entwickeln fünf Einrichtungen gemeinsam mBridge. Dazu gehören die Hong Kong Monetary Authority, die Bank of Thailand, die Central Bank of United Arab Emirates, das Digital Currency Research Institute der People’s Bank of China und das BIS Innovation Hub Hong Kong Centre.[1] Die Saudi Central Bank trat im Juni 2024 bei.[2] Zahlreiche weitere Zentralbanken haben einen Beobachterstatus bei dem Projekt.[3]
mBridge wurde als mögliches Instrument genannt, um die globale Rolle des chinesischen Renminbi zu stärken und das globale Finanzsystem weg von einem auf dem US-Dollar beruhenden System zu führen.[3] mBridge soll auch zur Grundlage eines BRICS-Zahlungssystems werden.[4]
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Entwicklung
Zusammenfassung
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Zuerst wurde ein Pilotprojekt mit realen Unternehmenstransaktionen zwischen den teilnehmenden Zentralbanken, ausgewählten Geschäftsbanken und deren Kunden in vier Ländern durchgeführt. Der Schwerpunkt des Projekts lag auf der Entwicklung hypothetischer Anwendungsfälle in der Greater Bay Area, um die technologischen und betrieblichen Verbesserungen zu demonstrieren, die mBridge bieten kann.[5]
Im September 2021 veröffentlichte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Zusammenarbeit mit den Zentralbanken von Thailand, Hongkong, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Bericht über die zweite Phase des mBridge-Projekts, dessen Ziel es ist, ein System mit mehreren CBDCs zu etablieren, um schnellere, kostengünstigere und effizientere Methoden für grenzüberschreitende Überweisungen und Devisengeschäfte zu ermöglichen.[6]
Die Hong Kong Monetary Authority bekundete die Absicht, im Jahr 2024 gemeinsam ein funktionsfähiges Produkt auf den Markt zu bringen. Diese Bemühungen basieren auf dem Schwerpunkt der G20, neue Technologien zu erforschen, um kostengünstigere und sicherere grenzüberschreitende Zahlungen und Abrechnungen in Echtzeit zu ermöglichen.[7]
Im Oktober 2024 wurde berichtet, dass die BIZ die Schließung der Pilotplattform mBridge in Erwägung ziehe, da auf dem 16. BRICS-Gipfel die Schaffung des BRICS Bridge-Zahlungssystems auf Basis der mBridge-Technologie diskutiert worden war. Ein solches System würde es den BRICS-Ländern ermöglichen, sich teilweise vom US-kontrollierten Finanzsystem und den Beschränkungen des SWIFT-Systems, das dem Druck der USA unterliegt, unabhängig zu machen und so dem US-Finanzsanktionssystem teilweise zu entgehen.[8][9][10] Die chinesischen Regulierungsbehörden haben seitdem die Banken angewiesen, mBridge zu verwenden, und es wurde von Unternehmen in Xinjiang genutzt, um US-Sanktionen im Zusammenhang mit der Verfolgung der Uiguren in China zu umgehen.[11]
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Verbundene Projekte
Zusammenfassung
Kontext
Neben mBridge gibt es noch weitere laufende Projekte, die darauf abzielen, grenzüberschreitende Transaktionen mit CBDCs zu verbessern.[7]
Project Aurum
Ein Full-Stack-CBDC-System (Front-End und Back-End), bestehend aus einem Interbank-Großhandelssystem und einem E-Wallet-System für Privatkunden, das vermittelte CBDC und durch CBDC gedeckte Stablecoins im Interbankensystem überweist.[12]
Dunbar
Am 22. März 2022 gaben der BIS Innovation Hub, die Reserve Bank of Australia, die Bank Negara Malaysia, die Monetary Authority of Singapore und die South African Reserve Bank die Fertigstellung von Prototypen für eine gemeinsame Dunbar-Plattform bekannt, die internationale Abrechnungen unter Verwendung mehrerer CBDC ermöglicht.[13]
Cedar x Ubin+
Das Projekt Cedar x Ubin+, das Vorzeigeprojekt des New York Innovation Center in Zusammenarbeit mit der Monetary Authority of Singapore, ist eine mehrphasige technische Forschungsinitiative, die die potenziellen Anwendungsmöglichkeiten von CBDCs für den Großhandel evaluiert, die mit Distributed-Ledger-Technologie aufgebaut sind, um die Effizienz und Transparenz grenzüberschreitender Zahlungen zu verbessern.[14][15]
Mariana
Im Oktober 2023 bestätigte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Zusammenarbeit mit den Zentralbanken Frankreichs, Singapurs und der Schweiz den erfolgreichen Abschluss des Mariana-Projekts, das den grenzüberschreitenden Handel und die Abwicklung von CBDCs im Großhandel zwischen Finanzinstituten untersuchte und dabei dezentrale Finanztechnologie in eine öffentliche Blockchain integrierte.[16]
Icebreaker
Im März 2023 schloss die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Zusammenarbeit mit den Zentralbanken Israels, Norwegens und Schwedens das Projekt „Icebreaker“ ab, in dessen Rahmen die technische Machbarkeit der Verwendung von CBDCs für Privatkunden im internationalen Zahlungsverkehr untersucht wurde.[17]
Jura
Im November 2021 untersuchte das für das Jura-Projekt zuständige Konsortium, bestehend aus der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, der Banque de France, der Schweizerischen Nationalbank und verschiedenen privaten Unternehmen, den direkten Transfer von Euro- und Schweizer-Franken-CBDCs zwischen französischen und schweizerischen Geschäftsbanken auf einer einzigen Distributed-Ledger-Plattform. Die Gruppe bestätigte den Erfolg des Experiments offiziell in einem am 8. Dezember 2021 veröffentlichten Bericht.[18][19]
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Einzelnachweise
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