MOS Technology VIA

Ein-/Ausgabebaustein der Firma MOS Technology Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

MOS Technology VIA

Der Versatile Interface Adapter 6522 (VIA) ist ein flexibler Ein-/Ausgabebaustein der Firma MOS Technology, der ursprünglich für 8-Bit-Mikroprozessorsysteme der 6500-Familie entwickelt wurde. Er verfügt über zwei 16-Bit-Intervalltimer, ein seriell-nach-parallel/parallel-nach-seriell-Schieberegister und zwei individuell programmierbare I/O-Ports mit je 8 Bit. Zur Kontrolle dieser Funktionen gibt es ein Interrupt-Flag-Register, ein Interrupt-Enable-Register und ein Paar Funktionskontrollregister.

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MOS 6522 (VIA)
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Rockwell 6522 (VIA)

VIA-Bausteine wurden in vielen Personal Computern der 1980er Jahre eingesetzt, außerdem in industriellen Steuercomputern und Einplatinencomputern.

Der 6522 wurde auch von Rockwell Semiconductor[1], Synertek[2], GTE/CMD[3], Western Design Center[4] und UMC in Lizenz gefertigt.

Registersatz

Ein VIA enthält einen Registersatz, der bei der Kommunikation zwischen VIA und Prozessor über einen Datenbus mit 8 Bit und einen Adressbus mit 4 Bit (also über 16 Adressen) angesprochen wird.[5]

Der Schieberegister-Fehler

Zusammenfassung
Kontext
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Pin-Belegung

Das im VIA enthaltene Schieberegister, welches 8 aufeinander folgende Bits ohne CPU-Unterstützung hätte senden bzw. empfangen können, weist einen Designfehler auf,[6] weshalb es nicht, wie ursprünglich geplant, zur Implementierung des CBM-Busses („seriellen IEC-Busses“) im Commodore VC 20 eingesetzt werden konnte. Stattdessen wurde diese Funktionalität komplett in Software implementiert.[7] Das hatte zur Folge, dass dieser Bus nur mit ca. 1/4 der Geschwindigkeit arbeiten konnte, als wenn man auf das Schieberegister hätte zurückgreifen können.[8]

Bei den CIAs 6526 des Nachfolgemodells C64 wurde das besagte Problem zwar behoben, aber in der Floppy VC1540 (und später der VC1541) wurden immer noch die VIA-Chips verwendet. Außerdem entschied sich das damalige Commodore-Marketing, die Rückwärtskompatibilität zum VC 20 wichtiger als die Floppygeschwindigkeit einzustufen, und so wurde dieselbe Technik mit ihrer geringen Geschwindigkeit beibehalten.[9] Erst beim C128 in Verbindung mit den Floppys VC1570 und VC1571 wurde die ursprünglich geplante Technik realisiert, die dann als Fast-Serial-Bus bezeichnet wurde.[10] Zusätzlich wurde mit diesen beiden Floppys der von Commodore sogenannte Burstmodus eingeführt, der ebenfalls das Schieberegister verwendete.[11]

In den CMOS-Ausführungen von GTE/CMD (G65SC22) und Western Design Center (W65C22) wurde der Fehler ebenfalls behoben.

Einzelnachweise

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