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MTV Unplugged

Konzert-Reihe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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MTV Unplugged ist eine vom Fernsehsender MTV seit 1989 produzierte Konzert-Reihe, bei der etablierte Musiker eine Auswahl ihrer Lieder sowie oftmals auch Coverversionen von Liedern anderer Interpreten ohne den Einsatz von Keyboards, E-Gitarren und sonstiger elektronischer Instrumente spielen – die Arrangements werden angepasst und des Öfteren kommen dabei auch klassische Instrumente zum Einsatz.

Die Konzerte haben im Gegensatz zu großen Hallen- oder Stadiongigs eher den Charakter kleinerer Club-Konzerte, Interpreten und Publikum sitzen in entspannter Atmosphäre in einer bestimmten Kulisse, die für jeden Künstler individuell gestaltet wird.

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(Vor-)Geschichte

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Das Konzept, etablierte Musiker und Gruppen ihre Hits „unverstärkt“ in akustischer Form aufführen zu lassen, bei Promotion-Auftritten im Fernsehen/Radio oder zu anderen Anlässen (Pete Townshend z. B. spielte 1979 auf der später auf Album und Film veröffentlichten Wohltätigkeitsveranstaltung The Secret Policeman’s Balls, zugunsten von Amnesty International, Hits seiner Band The Who solo und akustisch), war bereits vor dem Start der eigentlichen MTV-Reihe im Jahre 1989 verbreitet, zum Teil auch bei MTV selbst – beispielsweise Jethro Tull im Jahre 1987[1] –, ohne dass man es mit der Bezeichnung „unplugged“ belegte. Neil Young war bereits seit den 1960er und -70er Jahren bekannt dafür, dass er seine elektrisch veröffentlichten Lieder live auch immer wieder akustisch spielte – und umgekehrt.[2][3]

Der vielbeachtete Auftritt von Bon Jovi bzw. Jon Bon Jovi und Richie Sambora, die 1989 während der MTV Video Music Awards Livin’ on a Prayer und Wanted Dead or Alive nur mit Akustikgitarren spielten, mag den Ausschlag zum Start einer eigenen Konzertreihe auf MTV gegeben haben. Die erste Staffel startete im November 1989 mit einem Auftritt der englischen New-Wave-Band Squeeze. In loser Folge traten im Laufe des Jahres so unterschiedliche Künstler wie Poison, Elton John, Sinéad O’Connor, Aerosmith und Stevie Ray Vaughan auf.

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Bekannte Auftritte

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  • Der erste Künstler, der seinen MTV-Unplugged-Auftritt auf Tonträger veröffentlichte, war 1991 Paul McCartney (Unplugged (The Official Bootleg)), dessen Erfolg maßgeblich zur Etablierung des Formats beitrug.
  • 1991 produzierte MTV ein erstes Rap/HipHop-Special, bei dem u. a. De La Soul, LL Cool J und A Tribe Called Quest mit einer Begleitband akustisch spielten.
  • Mariah Careys Unplugged-Album von 1992 etablierte die Sängerin ein Jahr nach ihrem Debütalbum mit über 10 Millionen verkauften Exemplaren als weltweiten Star.
  • Eric Claptons Auftritt im Jahre 1992 gehört zu den bekanntesten Konzerten der Reihe. Das gleichnamige Album Unplugged ist bis heute das meistverkaufte Album der Serie und wurde in Folge mit sechs Grammys, der wichtigsten Auszeichnung der Musikindustrie, ausgezeichnet.[4]
  • Der Auftritt von Bruce Springsteen fällt insofern aus der Reihe, als Springsteen bereits früher solo und akustisch aufgetreten war (und mit Nebraska 1982 ein rein akustisches Album aufgenommen hatte), nach dem akustisch gespielten Opener Red Headed Woman aber seine Band zu einem normalen elektrischen Konzert auf die Bühne bat. So hieß das folgende Album dann auch In Concert MTV Plugged, mit einem durchgestrichenen un im Titel.[5]
  • Die Wiedervereinigung der beiden Faces-Mitglieder Rod Stewart und Ron Wood im Rahmen eines Stewart-Konzertes in der Reihe 1993 wurde ebenfalls erfolgreich auf CD veröffentlicht und ca. 5 Millionen Mal verkauft.[6]
  • 1993 traten Nirvana auf, die sich allerdings weigerten, ihren größten Hit Smells Like Teen Spirit zu spielen und stattdessen mehrere, teilweise unbekannte Coverversionen ins Programm aufnahmen. Das Konzert wurde kurz nach dem Tod des Sängers Kurt Cobain unter dem Titel MTV Unplugged in New York veröffentlicht und stieg unmittelbar danach in Großbritannien und den USA auf die Spitzenpositionen der Charts. Cobain verzichtete allerdings bei seiner akustischen Gitarre nicht auf Pickups, weswegen Puristen bezweifeln, ob diese Aufnahme überhaupt als unplugged zu bezeichnen ist.
  • Im August 1994 kamen Jimmy Page und Robert Plant von Led Zeppelin seit längerer Zeit im Rahmen von MTV-Unplugged wieder zusammen und nahmen mit dem London Metropolitan Orchestra und marokkanischen Musikern neu arrangierte Fassungen alter Zeppelin-Klassiker neu auf. Die Resonanz war so groß, dass die Auftritte nicht nur als Album veröffentlicht wurden, sondern man mit dem Programm auf eine ausgedehnte Welttournee ging. Led Zeppelins Bassist John Paul Jones war weder bei den ursprünglichen Auftritten noch bei der Tour zugegen, er wurde noch nicht einmal kontaktiert.[7]
  • Im November 1994 wollte der Folk- und Bluesmusiker Bob Dylan alte Country- und Bluesstücke spielen. MTV-Unplugged überredete ihn, lieber auf seine eigenen Klassiker zu setzen. Das folgende Album wurde eines seiner finanziell erfolgreichsten und erreichte den 23. Platz der US-amerikanischen Album-Charts.
  • Eine weitere Wiedervereinigung fand 1995 statt. Die Gründungsmitglieder von Kiss traten anlässlich eines MTV-unplugged-Konzerts zum ersten Mal seit 1979 wieder gemeinsam auf. Die Fanreaktion war so überwältigend positiv, dass man sich entschied, im darauffolgenden Jahr wieder gemeinsam auf Tour zu gehen. Das MTV-Unplugged (das ebenfalls auf CD veröffentlicht wurde) ist im Übrigen das einzige Konzert, bei dem die Original-Mitglieder ohne das klassische Make-up auftraten.
  • Oasis gaben 1996 in London ein denkwürdiges unplugged-Konzert. Der Sänger Liam Gallagher ließ sich wegen einer Halsentzündung entschuldigen, um dann während des Konzertes (bei dem sein Bruder Noel Gallagher den Gesang übernahm) vom Balkon aus – rauchend und trinkend – lautstark das Geschehen zu kommentieren.

Viele der Unplugged-Shows sind bislang nicht als Tonträger oder auf DVD veröffentlicht worden, darunter Konzerte von Sting, Paul Simon und vielen anderen. Einzelne Songs daraus sind auf verschiedenen von MTV zusammengestellten Compilations zu hören bzw. wurden für B-Seiten der einzelnen Künstler verwendet. Andere (z. B. der oben genannte Oasis-Auftritt) sind lediglich als Bootleg-Versionen erschienen.

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Deutsche Künstler

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Österreichische Künstler

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Schweizer Künstler

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Veröffentlichungen

Konzerte einzelner Interpreten (Auswahl)

Weitere Informationen Aufnahmedatum, Interpret ...

Compilations

  • 1994: The Unplugged Collection, Volume 1
  • 2002: Uptown MTV Unplugged
  • 2002: The Best of MTV Unplugged
  • 2003: The Very Best of MTV Unplugged 2
  • 2004: The Very Best of MTV Unplugged 3 (Mit Bonus-DVD)
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Einzelnachweise

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