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Marlyse Pietri
Schweizer Verlegerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Marlyse Pietri (* 17. November 1940 in Lausanne als Marlyse Bachmann) ist eine Schweizer Verlegerin.
Leben
Zusammenfassung
Kontext
Pietri wuchs in Orbe in einer Familie von Darbysten auf.[1] Mit 15 Jahren verliess sie ihr Elternhaus, um zu reisen und im Ausland zu arbeiten.[2] Mit 16 verbrachte sie ein Jahr in Hannover,[3] später hielt sie sich länger in England auf.[4] Zwischen 18 und 20 lebte sie während zwei Jahren in Los Angeles und bereiste während einigen Monaten Mexiko.[5] Zurück in der Schweiz, erwarb sie sich an der Universität Genf das Diplom als Übersetzerin und Dolmetscherin und studierte anschliessend Wirtschaftsgeschichte an derselben Institution.[6] 1970 schloss sie das Studium mit einer Lizentiatsarbeit über Genfer Streikbewegungen zwischen 1885 und 1902 ab.[7] Von 1969 bis 1974 war sie Assistentin von Jean-François Bergier im Fach Wirtschaftsgeschichte an der Universität Genf.[8]
1975 gründete sie in Genf den Verlag Éditions Zoé, den sie in der Folge während 36 Jahren leitete (von 1976 bis 1982 mit drei Mitstreiterinnen). Im Geiste der 1968er-Bewegung wurde der ganze Produktionsprozess von der Auswahl des Werks bis zum Druck und zum Binden im Verlag selbst gemacht.[9] Der Schwerpunkt des Verlags lag auf Schweizer Literatur. Pietri verlegte Westschweizer Autorinnen und Autoren (Klassiker und Gegenwartsautoren) und machte durch Übersetzungen deutsch-, italienisch- und romanischsprachige Schweizer Literatur im französischsprachigen Raum bekannt. Aus der Deutschschweizer Literatur setzte sie sich insbesondere für Niklaus Meienberg, Robert Walser, Gerhard Meier, Markus Werner und Matthias Zschokke ein.[10] Sie verlegte auch Sachbücher zur Schweizer Geschichte und zur Frage der Schweizer Identität. Ab 1992 wurden die Bücher der Éditions Zoé auch in Frankreich vertrieben.[1] 2011 übergab Pietri den Verlag an Caroline Couteau.
Von 1985 bis 1992 war sie Stiftungsrätin von Pro Helvetia.[11] Von 1995 bis 2007 war sie Mitglied der Kommission der Schweizerischen Nationalbibliothek.[5]
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Auszeichnungen (Auswahl)
- 1994: Oertli-Preis der Oertli-Stiftung Zürich[12]
- 2001: Chevalier de l’Ordre national du Mérite für «ihren verlegerischen Einsatz für die französische und frankophone Literatur»[13]
- 2008: Medaille Genève reconnaissante der Stadt Genf[5]
- 2017: Preis der Stiftung Dr. J. E. Brandenberger für «ihr lebenslanges Engagement für die Verbreitung der Schweizer Literatur über alle Sprach- und Landesgrenzen hinweg»[6]
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Veröffentlichungen
- Une aventure éditoriale dans les marges. Éditions Zoé, Genève 2000, ISBN 2-88182-390-4.
Weblinks
- Publikationen von und über Marlyse Pietri im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Interview mit Marlyse Pietri auf Culturactif.ch (französisch)
- Marlyse Pietri. Entre vérité littéraire et romantisme. Gespräch mit Marlyse Pietri. Association Films Plans-Fixes, 2014 (Video; 50 min; französisch).
- Gespräch mit Claude Torracinta, Sendung Les grands entretiens, Radio et Télévision Suisse, 1999 (Video; 43 min; französisch).
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Einzelnachweise
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