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Master of Divinity

Mastergrad im Fach Theologie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Der Master of Divinity (Abk. M.Div. auch lateinisch Magister Divinitatis) ist ein postgradualer, beruflich ausgerichteter theologischer Studienabschluss, der insbesondere in Nordamerika weit verbreitet ist und von vielen theologisch-akademischen Einrichtungen als Standardqualifikation für ordinierten kirchlichen Dienst angesehen wird. Dieser Abschluss bereitet Studierende auf leitende geistliche Rollen vor, indem er Kernbereiche wie biblische Sprachen, Dogmatik, Kirchengeschichte sowie praktische Seelsorge vermittelt und häufig Praxisphasen beinhaltet.[1]

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Situation in Deutschland

Der Master of Divinity wird derzeit nicht von deutschen Hochschulen direkt vergeben,[2] kann aber auch in Deutschland an Instituten erworben werden, die mit ausländischen Hochschulen kooperieren.

So wird der M.Div. in Deutschland beispielsweise im Rahmen eines Präsenzstudiums an der Akademie für Weltmission angeboten, das in Zusammenarbeit mit der Columbia International University erfolgt.

Ebenso ist es möglich, über das Theologische Seminar Rheinland einen auch in Deutschland anerkannten Master of Divinity der nordamerikanischen Kairos University zu erlangen.[3]

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Situation in den Vereinigten Staaten

Der Master of Divinity hat in den meisten US-Bundesstaaten den Bachelor of Divinity als ersten akademischen Abschluss im Fachgebiet Theologie abgelöst. Stärker als der Master of Theology (M.Th.) und Master of Arts in Theologie (M.A.) ist der Master of Divinity ein akademischer und praxisbezogener Mastergrad. Die M.Div.-Programme sind typischerweise auf mindestens 72 US-Semestercredits gemäß den Akkreditierungsstandards der Association of Theolocical Schools (ATS) angelegt.[4]

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Inhalt des Studiums und Besonderheiten des Mastergrades

Zusammenfassung
Kontext

Die US-Akkreditierungsorganisation ATS (Association of Theological Schools) hat vier Paradigmen für Master of Divinity-Studiengänge formuliert, die sich in den Studienprogrammen widerspiegeln sollten (Zitat in deutscher Übersetzung):[5]

  1. Religiöses Erbe [englisch Religious Heritage]: Das Programm soll strukturierte Möglichkeiten bieten, ein umfassendes und differenziertes Verständnis des religiösen Erbes zu entwickeln.
  2. Kultureller Kontext: Das Programm soll Möglichkeiten bieten, ein Verständnis für die kulturellen Realitäten und Strukturen zu entwickeln, in denen die Kirche lebt und ihre Mission erfüllt.
  3. Persönliche und spirituelle Bildung: Das Programm soll Möglichkeiten bieten, durch die die Studierenden in ihrem persönlichen Glauben, ihrer emotionalen Reife, ihrer moralischen Integrität und ihrem öffentlichen Zeugnis wachsen können. Die Vorbereitung auf den Dienst umfasst die Entwicklung von Fähigkeiten – intellektuellen und affektiven, individuellen und gemeinschaftlichen, kirchlichen und öffentlichen –, die für ein Leben in pastoraler Leiterschaft erforderlich sind.
  4. Fähigkeit zur pastoralen und öffentlichen Leiterschaft: Das Programm soll theologische Reflexion und Ausbildung für die Ausübung des pastoralen Dienstes bieten. Diese Aktivitäten sollen die Fähigkeit zur Leiterschaft sowohl im kirchlichen als auch im öffentlichen Kontext fördern.

Die folgenden Themengebiete sind häufig Bestandteil des M.Div.-Programms:[6]

Neben den Praxisanteilen ist in der Regel auch eine wissenschaftlich fundierte Masterarbeit notwendig, um den Abschluss M.Div. zu erhalten. Praktika finden, unabhängig von der Konfession der Hochschule, häufig in einer Kirchengemeinde oder kirchlichen Projekten statt und können unterschiedliche Schwerpunkte wie etwa Seelsorge oder Diakonie haben.

Im Vergleich dazu integriert auch das in Deutschland übliche Theologiestudium Praxiserfahrungen. Beispielsweise schreibt die Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin für den Studiengang Evangelische Theologie (Erste Theologische Prüfung) zwei Praktika vor: ein Gemeindepraktikum und ein weiteres Praktikum zu unterschiedlichen theologischen Arbeitsfeldern (z. B. Diakonie, Spezialseelsorge, Kultur- und Medienarbeit, Religionspolitik, Ökumene und interreligiöser Dialog, Bildungsarbeit) in einer Diakonischen Einrichtung, in Kirche und Gemeinde oder in anderen sozialen, kulturellen und politischen Einrichtungen.[7]

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Siehe auch

Einzelnachweise

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