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Meßrelation

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Eine Meßrelation war eine anlässlich der Buchmessen von Frankfurt am Main und Leipzig herausgegebene Druckschrift, die über die politischen und militärischen Ereignisse seit der vergangenen Messe unterrichtete. Die Meßrelationen gelten als Vorläufer der heutigen Zeitungen, da sie die ersten gedruckten Nachrichtenmedien waren, die periodisch erschienen.

Als ihr Begründer gilt Michael von Aitzing (um 1530–1598), der auf der Frankfurter Herbstmesse 1583 erstmals eine in Köln gedruckte Relatio Historica anbot, in dem er im Quartformat auf 144 Seiten die Ereignisse in den Niederlanden seit Februar 1580 berichtete. Vor 1588 beabsichtigte Aitzing jedoch nicht, die historischen Relationen als Periodikum erscheinen zu lassen. Ab 1590 brachten Mitbewerber eigene Meßrelationen heraus. Die erste in Frankfurt produzierte Meßrelation kam 1591 heraus, die erste Leipziger 1605. Die Frankfurter Meßrelationen sind bis 1806, die Leipziger bis 1730 nachweisbar.

Ulrich Rosseaux plädierte dafür, „die Meßrelationen als eine eigenständige Medienform der Frühen Neuzeit zu betrachten, deren wesentliche Eigenschaften in der Periodizität, in der Seriosität und der Kompaktheit der Berichterstattung lagen. Als eine fortlaufend ergänzte Chronik der Gegenwart fungierten sie aus der Perspektive ihrer Herausgeber als konstitutiver Teil der Zeitgeschichtsschreibung.“[1]

Ihre Nachrichten bezogen die Meßrelationen, die durchschnittlich 100 Seiten enthielten, von Korrespondenten oder entnahmen sie den Newen Zeytungen. Häufig enthielten sie auch Berichte von Postmeistern, Kaufleuten oder Reisenden.[2]

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Einzelnachweise

Drucke

Literatur

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