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Mercedes-Benz M 276

Baureihe von Ottomotoren mit sechs Zylindern von Mercedes-Benz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mercedes-Benz M 276
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Der Mercedes-Benz M 276 ist eine Baureihe von Sechszylinder-V-Motoren (Ottomotoren), die Mercedes-Benz seit Herbst 2010 als Nachfolger der M-272-Generation produziert. Gegenüber dem Vorgänger ist der Zylinderbankwinkel von 90° auf 60° reduziert, sodass auch ohne Ausgleichswelle keine freien Massenmomente erster Ordnung auftreten. Die Hauptbauteile werden im Motorenwerk Stuttgart-Bad Cannstatt gefertigt, wo auch die Montage des Motors erfolgt.[1]

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Die Motorengeneration ist eng verwandt mit den Achtzylindern der M 278-Baureihe, obwohl diese über 90° Zylinderbankwinkel verfügen. Der M 276 debütierte im Frühjahr 2011 in der modellgepflegten C-Klasse (Baureihe 204), im SLK (R 172) und im CLS (Baureihe 218) sowie in zahlreichen 4MATIC-Modellen.

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Technik

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Zu Beginn kamen nur Aggregate mit 3,5 Litern Hubraum zum Einsatz. Seit dem Frühjahr 2013 wird auch ein im Hubraum auf drei Liter reduzierter Motor, der mittels zwei Turboladern aufgeladen ist, angeboten.

M 276 DES 35

Der Hubraum des Sechszylinder-V-Motors beträgt 3498 cm³ mit einer Bohrung von 92,9 mm und einem Hub von 86 mm, bei einem Zylinderabstand von 106 mm. Das Verdichtungsverhältnis beträgt 12,2:1. Das Kurbelgehäuse, die Kolben und der Zylinderkopf des Motors sind aus Aluminium gefertigt, wobei die Zylinderlaufbuchsen aus Grauguss ausgeführt sind. In der 225 kW (306 PS)-Variante wiegt der Motor nach DIN-Norm 170,6 kg.[2]

Die Steuerung des Ladungswechsels erfolgt über vier Ventile pro Zylinder (Vierventiltechnik) und je Zylinderbank zwei obenliegende, von einer Steuerkette angetriebene Nockenwellen. Außerdem verfügt der Motor über eine Nockenwellenverstellung für Ein- und Auslassseite.[3]

Es kommt eine strahlgeführte Benzindirekteinspritzung der dritten Generation (200 bar Kraftstoffdruck) mit BlueDirect-Brennverfahren und Piezoinjektoren zum Einsatz. Diese soll in Verbindung mit einer Mehrfachzündung und dem neuen Schichtbrennverfahren mit erweitertem Kennfeldbereich einschließlich verbrauchsoptimaler Magerverbrennung zu vermindertem Kraftstoffverbrauch beitragen.[3]

Die Leistungsaufnahme von Nebenaggregaten wurde abgesenkt. Dazu zählen eine optimierte Wasserpumpe mit Wärmemanagement der zweiten Generation, eine geregelte Ölpumpe, eine mengengeregelte Kraftstoffhochdruckpumpe sowie eine intelligente Generatorregelung. Mittels konsequenten Leichtbaus und einer intensiven Feinoptimierung wurde außerdem die Triebwerkreibung im Vergleich zum Vorgängermotor deutlich reduziert. Zusammen mit der Start-Stopp-Technik, der Schaltpunktverschiebung und Reibleistungsreduzierung wurden insgesamt Verbesserungen im Fahrverbrauch von über 20 Prozent möglich.[3]

M 276 DEH 30 LA

Der Hubraum dieser Variante beträgt 2996 cm³ bei einem identischen Hub-Bohrungs-Verhältnis wie der 3,5-Liter-Variante (Bohrung 88 mm, Hub 82,1 mm). Das Verdichtungsverhältnis beträgt 10,7:1. In der 245 kW (333 PS)-Variante wiegt der Motor nach DIN-Norm 179,2 kg.[2]

Zur Optimierung der Zylinderlaufbahn kommt erstmals bei einem Aluminium-Druckguss-Kurbelgehäuse die sogenannte NANOSLIDE®-Beschichtung zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Eisen-Kohlenstoff-Schicht, die mittels Lichtbogendrahtspritzen direkt auf die Aluminium-Oberfläche aufgebracht wird und hohe Ölrückhaltevolumen in der Zylinderlaufbahn ermöglicht.[2]

Der Motor verfügt über eine Turboaufladung mit jeweils einem Turbolader pro Zylinderbank (Bi-Turbo). Die verdichtete Frischluft wird in einem im Gegenstromprinzip ausgeführten Wasser-Luft-Ladeluftkühler gekühlt und anschließend über einen gemeinsamen Ladeluftverteiler den Zylinderbänken zugeführt. Der Ladeluftkühler besitzt einen separaten Niedertemperatur-Kühlwasserkreislauf.[2]

Der erste Einsatz dieser Motorvariante erfolgte im Frühjahr 2013 im E 400 (Baureihe 212).

M 276 DES 35 LA

Bei dieser seit 2014 eingesetzten Variante des 3,5-Liter-Motors wurde nun ebenfalls auf die Turboaufladung umgestellt. Der Motor verfügt aber im Gegensatz zur 3,0-Liter-Variante weiterhin über das Schichtbrennverfahren, das einen NOx-Speicherkatalysator zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte benötigt.

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Varianten

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M 276 DEH 30 LA red.*

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M 276 DEH 30 LA*

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M 276 DES 35 red.*

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M 276 DES 35*

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M 276 DES 35 LA*

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 * Die Motorbezeichnung ist wie folgt verschlüsselt:
M = Motor (Otto), Baureihe = 3-stellig, DE = Direkteinspritzung, H = Homogene Verbrennung, S = Schichtbrennverfahren, Hubraum = Deziliter (gerundet), L = Ladeluftkühlung, A = Abgasturbolader, red. = leistungsreduziert

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Literatur

  • Markus Schütz, Gerhard Doll, Anton Waltner, Roland Kemmler: Der neue 3,0-L-V6-DI-Ottomotor mit Bi-Turbo von Mercedes-Benz, in: MTZ – Motortechnische Zeitschrift 74 (2013), Nr. 6, S. 462–471, Springer Vieweg, Wiesbaden

Einzelnachweise

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