Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Minensuchboot 1943

Schiff zur Minenabwehr der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Minensuchboot 1943
Remove ads

Das Minensuchboot 1943 war eine Klasse von Minensuchbooten der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Schnelle Fakten Schiffsdaten, Schiffsmaße und Besatzung ...
Remove ads

Entwicklung und Produktion

Im Laufe des Zweiten Weltkriegs ergab sich erneut die Notwendigkeit, nach dem Minensuchboot 1935 und dem Minensuchboot 1940 eine neue Minensuchbootklasse zu entwickeln. Hauptziel war es, die Bauzeit und die Kosten weiter zu senken. Dazu wurde das Boot in sieben aus acht bis zehn Baugruppen bestehende Segmente zusammengefasst und diese in geeigneten Betrieben einzeln gefertigt. Die fertigen Segmente wurden dann per Bahn oder Schiff zur Bauwerft transportiert und dort zusammengefügt. Mit dieser Methode konnte die Werftbauzeit auf acht Wochen verringert werden.[1] Die einzigen Bauwerften für diesen Typ waren die Neptunwerft in Rostock und die Schichauwerft in Königsberg. Es wurde mit dem Bau von 49 Einheiten begonnen. Wie schon bei der Vorgängerklasse hatte die Antriebsanlage wegen des Mangels an Heizöl eine Kohlefeuerung.[2]

Remove ads

Verwendung

Von den 49 begonnenen Einheiten wurden 17 für die Kriegsmarine in Dienst gestellt. Die Kennzeichnung begann bei M 601 und endete bei M 633 für in Rostock gebaute Boote. Für die in Königsberg gebauten Einheiten waren die Nummern M 801 bis M 816 vergeben worden. Zehn Boote wurden der 12. Minensuchflottille in der Ostsee zugeteilt.[3] Drei Einheiten sanken noch vor dem Kriegsende durch Bombentreffer im Kieler Hafen. Der Großteil ging nach dem Kriegsende als Beute nach Großbritannien oder in die USA. Von dort gelangten einige Boote zum Deutschen Minenräumdienst oder zu privaten Reedereien. M 611 war das einzige Boot dieser Klasse, das in die Bundesmarine übernommen wurde.[2]

Einige Boote wurden zivilen Aufgaben zugeführt. So wurden M 607 und M 608 zu Passagierfähren umgebaut und von der Ivers Linie KG in Kiel eingesetzt. M 607 wurde erst im Jahre 2006, also nach über 60 Jahren, zum Verschrotten verkauft.[4]

Remove ads

Einheiten

Weitere Informationen Kennung, Bauwerft ...

Weitere Planungen

Im Rahmen der Vereinheitlichung von Schiffsklassen führte die Kriegsmarine 1943 eine Typenbegrenzung ein. Das Minensuchboot 1943 sollte neben einer Minensuchausführung künftig in Varianten auch Aufgaben als U-Jäger, als Torpedoträger sowie als Torpedofangboot übernehmen.[6]

Technische Beschreibung

Bewaffnung

Artillerie

Die Artilleriebewaffnung bestand aus zwei 10,5-cm-Schnelladekanonen C/32 in C/32gE-Einzellafette. Diese waren in Bootsmittellinie, eines vor dem Brückenaufbau und eines hinter dem achteren Deckshaus aufgestellt.[7]

Flugabwehr

Die Flugabwehrbewaffnung bestand aus zwei 3,7-cm-Flak M42 in Einzellafette und sechs 2-cm-Flak C/38 in einer Vierlingslafette und zwei Einzellafetten.[7]

Minensuchausrüstung

Zum mechanischen Räumen von Seeminen (Ankertauminen) verfügte die Klasse über Minenräumgeschirr bestehend aus Räumottern (engl. Paravane). Diese Räumotter wurden seitlich vom schleppenden Fahrzeug nachgezogen und durch Tragflächen auf Höhe gehalten. Das gespannte Schleppkabel konnte nun die Ankertaue von Ankertauminen zum Räumotter führen, wo es durch Kabelschneider durchtrennt wurde, und die Mine aufschwamm. Danach konnte sie mittels Handfeuerwaffen oder Schiffsartillerie zur Explosion gebracht werden. Sollte das Ankertau nicht durchtrennt werden, wurde die Mine und der Räumotter zur Kollision und damit Explosion gebracht. Das Schleppkabel konnte danach eingeholt und gegebenenfalls vorhandenes Ersatzgerät angebracht werden.

Remove ads

Siehe auch

Literatur

  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 2: Torpedoboote, Zerstörer, Schnellboote, Minensuchboote, Minenräumboote. 2. erw. Auflage. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1999, ISBN 3-7637-4801-6.
  • Guntram Schulze-Wegener: Die deutsche Kriegsmarine-Rüstung 1942–1945. Verlag E.S. Mittler, Hamburg 1997, ISBN 3-8132-0533-9.
  • Michael J. Whitley: Deutsche Seestreitkräfte 1939–1945: Einsatz im Küstenvorfeld. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-613-01687-3.
Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads