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Mobile Dating
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Mobile Dating beinhaltet das Nutzen von Websites oder Apps auf mobilen Endgeräten mit der Absicht, kurzzeitige oder längerfristige romantische Beziehungen oder Partnerschaften unterschiedlicher Art zu finden.
Geschichte und Erscheinungsformen
Zusammenfassung
Kontext
Eine Frühform des Mobile Dating waren SMS-basierte Chatsysteme, die um 1995 entstanden. Die veranstaltenden Unternehmen (in Insiderkreisen „Wort-Bordelle“ genannt) arbeiteten häufig mit Animateuren, um die Kunden zum Versand von teuren Kurznachrichten über SMS zu bewegen. Die Branche kam durch eine Razzia der Staatsanwaltschaft in Kiel 2009 zum Stillstand.[1]
Die Folgegeneration von Mobile-Dating-Diensten entstand 2004 und bestand aus WAP- und schlichten Internetseiten.
Heute erscheinen Mobile-Dating-Dienste zum einen als Apps für die Smartphone-Betriebssysteme iOS, Android, Blackberry und Windows Mobile, auf die jeder Nutzer unterwegs zugreifen kann. Im Jahr 2016 nutzten in Deutschland 14 % aller männlichen und 15 % aller weiblichen Smartphone-Nutzer Dating-Apps.[2]
Zum anderen nutzen viele Menschen auf ihren mobilen Endgeräten klassische Singlebörsen-Angebote mittels Webbrowser. Im Jahr 2014 nutzten 11 % der deutschen Singlebörsennutzer die Dienste ausschließlich mobil.[3]
Einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Singlebörsen bietet die in vielen mobilen Dating-Apps integrierte Echtzeit-Umkreissuche (engl. „location based Services“, LBS), die den aktuellen Standort des mobilen Endgerätes einbezieht.
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Nutzeranalyse und Selbstdarstellung
Zusammenfassung
Kontext
Heutiges Mobile-Dating zielt oft auf Nutzer mit begrenzter Zeit oder mit wenigen Single-Freunden oder mit kleinem sozialen Umfeld ab.[4] Dies besagt die sogenannte Access-Hypothese. Des Weiteren unterstützt die rich-get-richer-Hypothese die Annahme, dass Menschen mit hoher Sozialkompetenz online erfolgreicher sind als beziehungsängstliche Menschen. Andererseits besagt die social-compensation-Hypothese, dass schüchterne Menschen sich hinter dem Computer bzw. Handy sicherer fühlen.[5] Nutzer von Dating-Apps sind meist Singles und regelmäßige Internetnutzer.[6]
Bei der Selbstdarstellung im Mobile Dating kommt es zu einem Zwiespalt zwischen der Darstellung eines authentischen Profils und einem perfekten Selbstbildnis. So kommt es meistens vor, dass das „Ideale Selbst“ dargestellt wird, was dazu führt, dass 80 % der Nutzer Gewicht, Größe oder Alter falsch angeben.[4] Frauen machen häufiger Falschangaben, was ihr Aussehen und ihr Gewicht angeht, Männer hingegen über ihren Beziehungsstatus und die Ziele der angestrebten Beziehung.[7] Die Intention der Nutzer bei der Selbstdarstellung besteht darin, dass das Selbstwertgefühl gesteigert wird und man sich persönlich weiterentwickelt.[8]
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Soziale Auswirkungen
Mobile Dating wurde vom San Francisco Chronicle bereits 2005 als „nächster großer Schritt für die Entwicklung des sozialen Lebens im Internet“ bezeichnet.[9]
Markt
2011 loggten sich weltweit jeden Monat 14 Millionen Menschen via Smartphone auf Dating-Portalen ein.[10] Studien zu Nutzerzahlen in Deutschland zeigen das Wachstum: 2011 7,3 Millionen Nutzer, 2013 8,1 Millionen und 2021 9,1 Millionen Nutzer.[11] Weltweit sind es mehr als 200 Millionen Nutzer,[12] von denen aber geschätzte 50 % der registrierten Nutzerkonten ungültig, doppelt oder inaktiv sind. 2012 wurden in Deutschland die 25 populärsten Dating-Apps etwa 6 Millionen Mal heruntergeladen.[13]
Der deutsche Mobile-Dating-Markt wird auf ca. 25 Millionen Euro geschätzt, weltweit laut Experten auf rund 100 Millionen US-Dollar. 2016 war die Dating-App Lovoo in Deutschland auf Platz 1 der umsatzstärksten Apps, Tinder auf Platz 3.[14]
Beliebte Dating-Apps sind u. a.:
- Tinder
- Lovoo
- Badoo
- Hinge
- Bumble: Hier können nur Frauen den ersten Schritt machen und ein Gespräch beginnen.
- Romeo: für homosexuelle Männer, Transsexuelle sowie heterosexuelle Männer mit Interesse daran; in Europa stark verbreitet
- Grindr: gleiche Zielgruppe wie Romeo, aber außerhalb Europas bekannter
- HER: für homosexuelle Frauen und Transsexuelle
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Einzelnachweise
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