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Mohammad Hashem Cheshti

afghanischer Musiker und Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Mohammad Hashem Cheshti, auch Ustad Mohammad Hashem oder Ustad Mohammed Hashem Chishti (* 1934[1] in Kabul; † 1994 in Deutschland), war ein afghanischer Komponist und Musiker. Er spielte Tabla, Sitar, Gitarre, Harmonium und Sarod und trug den Ehrentitel Ustad (Meister).

Leben und Werk

Zusammenfassung
Kontext

Mohammad Hashem Cheshti stammte aus einer Familie, deren Mitglieder, ursprünglich aus Indien, Mitte des 19. Jahrhunderts als Musiker an den Hof von Schir Ali Khan nach Afghanistan kamen.[2] Seit Generationen werden die klassische afghanische Musik und der indische Gesang in der Familie Cheshti, auch Chishti, weitergegeben.[3][2] Sie lebt in Kabuls altem Musikerviertel Kharabat, in dem auch Mohammad Hashem Cheshti zur Welt kam und aufwuchs.[4] Mohammad Hashem Cheshtis Vater war Cha Cha Mahmud (Ustad Mahmud), einer der ersten bei Radio Afghanistan angestellten Tablaspieler.[5]

Ustad Hashem hat nicht nur bei seinem Vater, sondern vor allem bei dem als legendär geltenden Ustad Mian Qadir Bakhsh gelernt, der zur Punjab-Gharana gehörte. So wurde Ustad Hashem selbst zu einem der bedeutendsten Lehrer dieses in Afghanistan vorherrschenden klassischen Tablastils.[5] Er war auch der Lehrer und Mentor der Sängerin Mahwash, der einzigen Frau, die, seit 1977, den Titel Ustad trägt, für die er zahlreiche Lieder schrieb.[2]

Er gab zahlreiche Konzerte in Afghanistan, Iran, Tadschikistan, Pakistan, Indien sowie in Europa und den Vereinigten Staaten. Auf einer USA-Reise mit seinen jüngeren Brüdern Asif und Arif im Jahr 1977 wurde bei einer Aufführung in New York die Sufi-inspirierte Komposition The Dance of the Wounded mitgeschnitten, die noch auf SoundCloud zu hören ist.[6]

Nach Beginn des Afghanischen Bürgerkriegs 1979 blieben die Cheshti-Brüder zunächst in Kabul, emigrierten später jedoch nach London (Asif) und Pakistan (Arif); Mohammad ging nach Deutschland.[2]

1994 wurde Mohammad Hashem Cheshti von einem seiner Schüler ermordet. Er wurde in Bonn beerdigt.[7]

Sein Sohn, der Tablaspieler Shams Hashemi, ist als Musiker ebenfalls in Deutschland bekannt.[3]

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Einzelnachweise

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