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Momox

Re-commerce-Unternehmen für den An- und Verkauf von gebrauchten Büchern und Medien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Momox SE (bis 13. Dezember 2022: Momox AG, bis 1. Dezember 2021: Momox GmbH) ist ein 2006 in Berlin gegründetes Re-commerce-Unternehmen für den An- und Verkauf von gebrauchten Büchern und Medien und betreibt den Onlineshop Medimops. Momox war Anfang 2006 das erste deutsche Unternehmen für Re-commerce.

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Logo der Kernmarke medimops
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Geschichte und Entwicklung

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Christian Wegner aus Fürstenwalde/Spree[4] begann im Jahr 2004 aus der Arbeitslosigkeit heraus, seine vom Trödelmarkt inspirierte Geschäftsidee mit 1500 Euro Startkapital und 20 m² Lagerfläche als Ich-AG in die Tat umzusetzen. Nach schnellen anfänglichen Erfolgen über die Plattformen eBay und Amazon wurde im Mai 2006 mit der Momox GmbH ein Start-up-Unternehmen gegründet und die eigene Ankaufsplattform für Bücher, CDs und DVDs momox.de entwickelt. 2007 folgte der Onlineshop Medimops. Momox gehört damit zu den Branchenpionieren.[5]

2010 traten weitere Investoren in das Unternehmen ein,[6] darunter der Venture-Capital-Investor Acton Capital Partners aus München.[7] Firmengründer Wegner reduzierte seine Anteile auf 67 %. Ab Ende 2011 wurde das Unternehmen in den Ländern Frankreich, Österreich und Großbritannien auch international aktiv.[8] Im selben Jahr wurden die Lagerkapazitäten mit zwei neuen Logistikzentren in Leipzig und Neuenhagen bei Berlin zusätzlich zum Stammsitz Berlin erweitert und ein Abholservice angeboten.[9][10]

2013 übergab Christian Wegner sein Amt als Vorstand an Heiner Kroke und kümmerte sich um die Erweiterung des Geschäftsmodells für den Bereich Mode.[4] Im Folgejahr eröffnete Momox die Onlineplattform ubup.com („used but precious“), mittlerweile umbenannt in momoxfashion.com – einen Online-Shop für den An- und Verkauf von Secondhandkleidung namhafter Bekleidungsmarken.[11][12] Durch die gesteigerte internationale Aktivität im Medienbereich und das beschleunigte Wachstum im Handel mit Markenkleidung wuchs der Umsatz von 150 Millionen Euro im Jahr 2016[13] auf 200 Millionen Euro im Jahr 2018 und 250 Millionen Euro im Jahr 2019.[14]

Ende 2018 erfolgte eine hohe Beteiligung durch die norwegische Private-Equity-Gesellschaft Verdane Capital.[15]

Christian Wegner verließ das von ihm gegründete Unternehmen im August 2019[16] und verkaufte seine Anteile an den neuen Mehrheitseigentümer Verdane Capital aus Norwegen.[17] Zum 2. Dezember 2021 wandelte Momox seine Rechtsform von einer GmbH hin zu einer Aktiengesellschaft um.[18] Verdane Capital hielt einen Anteil von 85 % an der neuen AG.

Im Jahr 2022 erfolgte eine Expansion des Angebotes nach Spanien und Italien.[19] Am 14. Dezember 2022 erfolgte die Umwandlung von einer AG hin in eine Europäische Gesellschaft.[20] Seit 2023 besteht eine Kooperation mit About You, die Momox Fashion als Verkaufskanal benutzen.[21] 2024 schloss Momox eine strategische Partnerschaft mit dem Unternehmen Zeercle, das in mehreren europäischen Ländern im Buchankauf tätig ist. Momox übernimmt dabei den Vertrieb aller von Zeercle angekauften Bücher, während Zeercle u. a. ermöglicht, dass Momox erstmals seit dem Brexit wieder auf dem britischen Markt tätig ist.[22]

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Unternehmensstruktur und Standorte

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Die momox SE sowie die übergeordnete Holding-Gesellschaft momox Holding SE haben ihren Sitz in Berlin. Im Jahr 2024 beschäftigte das Unternehmen im Schnitt 2.194 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von rund 377 Mio. Euro.[3] Nach Angaben aus dem Jahr 2024 hat das Unternehmen rund 45 Millionen Kunden.[23] Die meisten Kunden des Unternehmens sind in Deutschland, gefolgt von Frankreich, Österreich, Italien und Spanien.[24] Bei seinem 20-jährigen Bestehen 2024 hatte das Unternehmen insgesamt über 400 Millionen Artikel an- und weiterverkauft.[25]

Momox hat insgesamt drei Standorte:

  • Am Stammsitz Berlin befindet sich das Hauptbüro des Unternehmens[26]
  • Im Leipziger Ortsteil Mockau besteht seit 2011 ein Logistikzentrum, das rund 1200 Mitarbeiter[27] beschäftigt und über 100.000 Quadratmeter Grundfläche aufweist (Stand: November 2025, Koordinaten: Welt-Icon).[28] In Leipzig werden Bücher und Medien gelagert, nach Angaben von 2022 werden dort rund 50.000 Pakete pro Tag verschickt.[29]
  • In Stettin befindet sich ein weiteres Logistikzentrum mit rund 22.000 Quadratmetern Grundfläche. Der dortige Schwerpunkt liegt bei Ware für Momox Fashion.[29][28]

Früher bestanden auch Logistikzentren in Neuenhagen bei Berlin,[30] Przecław[29] und Stobno. Das Zentrum in Stobno wurde Ende 2022 aufgelöst und die Produktion nach Stettin verlagert.[31]

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Plattformen

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Momox

In der App Momox erhalten Verkäufer innerhalb weniger Sekunden ein von Algorithmen berechnetes Preisangebot. Hierfür müssen Verkäufer bei den Büchern oder Medien, die sie verkaufen möchten (zum Beispiel CDs oder DVDs), den Barcode einscannen oder abtippen.[32] Bei Kleidungsverkäufen werden Art der Kleidung sowie die Marke erfragt, ehe der Verkäufer das Preisangebot erfährt. Durch die Algorithmen schwanken die Preisangebote für Produkte oft von Tag zu Tag.[33] Der Algorithmus von Momox berücksichtigt unter anderem die Verkaufshistorie eines Titels, den aktuellen Lagerbestand samt Verweildauer sowie die Preise der Konkurrenten.[34] Im Herbst 2025 führte das Unternehmen bei Kleidungsverkäufen zusätzlich ein KI-Tool ein, bei dem die Kunden ein Foto einschicken können, woraufhin die KI-Software Farben, Muster und Passformen analysiert, um daraus ein Preisangebot zu erstellen.[24]

Momox zahlt das Porto und generiert auch ein vom Verkäufer nutzbares Versandlabel mit Scan-Code. In den Sortierlagern von Momox überprüfen Mitarbeitende anschließend die eingeschickte Ware und sortieren sie gegebenenfalls aus.[35][21] Nach der Prüfung wird der fällige Betrag an den Verkäufer ausgezahlt, alternativ kann sich der Verkäufer auch in Form eines Gutscheins für Medimops oder Momox Fashion mit einem Zusatz von 20 % des Erlöses ausbezahlen lassen.[36] Für aussortierte Waren erhalten die Verkäufer kein Geld, sie können aber entscheiden, ob die Ware recycelt, gespendet oder zu ihnen zurückgeschickt wird.[37]

Üblicherweise läuft der Prozess vom Versenden der Ware durch den Verkäufer bis zur Auszahlung innerhalb einer Woche ab.[38] Für Momox gibt es eine App.[39]

Momox Fashion

Momox Fashion ist eine Secondhand-Modeplattform,[40] die bis 2021 unter dem Namen ubup lief.[41] Auf Momox Fashion wird die zuvor bei Momox angekaufte Mode weiterverkauft. Falls ein Produkt nicht gefällt, können Kunden es per Retoure zurückschicken. Für Momox Fashion besteht auch eine App.[35]

Medimops

Auf der Plattform Medimops verkauft das Unternehmen Momox seine zuvor angekauften Bücher und Medien weiter.[42][23] Nach Angaben von 2024 werden rund 15 Millionen Artikel für Medimops in Leipzig gelagert, wo sich die Lagerung für die Medimops-Produkte befindet. Die ankommenden Artikel werden mit einem Aufkleber samt Zahlencode versehen und anschließend in Boxen gelagert.[43] Neben Medimops verkauft Momox gebrauchte Bücher und Medien auch auf anderen Plattformen wie Amazon oder Ebay.[44]

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Rezeption

Bezogen auf die Anzahl der Kundenbewertungen im Amazon-Marketplace belegt Momox mit seinem deutschen Verkaufskanal medimops Platz eins und steht mit seinem französischen Verkaufskanal momox-shop.fr auf Platz vier.[45]

2012 erhielt Momox den Zukunftspreis Brandenburg mit der Begründung „innovative Gründung mit anschließender atemberaubender Entwicklung“.[46]

Nach Recherchen des deutschen Fernsehmagazins WISO kam es 2021 bei Momox zu Unregelmäßigkeiten bei der Bearbeitung eingesandter Bücher, die dem Verkäufer als „nicht verkaufbar“ oder „nicht mitgesendet“ deklariert, anschließend aber auf Medimops zum Verkauf angeboten wurden.[47]

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Einzelnachweise

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