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Munderfing

Gemeinde im Bezirk Braunau, Oberösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Munderfing ist eine Gemeinde mit 3104 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) in Oberösterreich im Bezirk Braunau im Innviertel.

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
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Geografie

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Munderfing liegt auf einer Seehöhe von 466 m am Westrand des Kobernaußerwaldes.

Die Gemeindefläche beträgt 37 km². 56,8 % der Fläche sind bewaldet, 38,1 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,7 km, von West nach Ost 6,8 km.

Großräumig gesehen liegt die Gemeinde Munderfing südlich des Alpenvorlandes, das noch zum kristallinen Grundgebirge der Böhmischen Masse gehört. Die Geologen bezeichnen diesen Raum als Molassezone.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus zwei Katastralgemeinden:

  • Achenlohe
  • Munderfing.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 23 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

Zählsprengel sind Munderfing-Bradirn für den Norden des Gemeindegebiets und Munderfing-Umgebung für den Süden (in etwa KG Achenlohe).

Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen.

Nachbargemeinden

Mattighofen Schalchen
Pfaffstätt

Jeging

Thumb Maria Schmolln 
Lochen am See
 
Gemeindegebiet im Kobernaußerwald, der Ort liegt im Norden hinter dem Höhenzug
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Geschichte

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Namensgebung: Der Name Munderfing bezieht sich auf den Ritter Mundolf, der hier im 7. Jahrhundert geherrscht hat. Die Endung -ing deutet auf eine bayrische Besiedelung hin.

Munderfing wird im Jahr 777 erstmals urkundlich erwähnt, und zwar im Traditionsbuch von Kloster Mondsee. Graf Machelm (Agilolfinger) schenkte dem 748 gegründeten Kloster Mondsee zum Seelenheil der verstorbenen bairischen Herzöge Odilo und Tassilo III. die Hälfte des Besitzes, Haus, Hof und 13 Mansen (Flächenmaß, Tagwerk) in seinem Dorf Munderfing. Den Besitz hatte er von Herzog Tassilo erhalten.

Der Abt von Mondsee, Johann Christoph II. Wasner verkaufte um 1600 aus finanziellen Gründen die Höfe um Munderfing an das Kloster Raitenhaslach. Die Reformation und der Ausfall der St.-Wolfgang-Wallfahrt hatten das Kloster in Mondsee in Schwierigkeiten gebracht. Einige Namen der damals verkauften Höfe scheinen im Urbar von 1416 des Stiftes Mondsee auf: Gerstellehen (heute Bartljack), Schinaglhueb (Bauer am Garten), Talhauserhueb (Thurnberger), Wolgemuethueb (Jungbauer, abgetragen), Chnappenhueb (Kerscher, Achenlohe) (Fannenböck, S. 207).

1007 wurde von Kaiser Heinrich II. das Erzbistum Bamberg gegründet. Es erhielt Besitzungen in Kärnten und auf dem Weg dorthin in Tagesreisen Abständen ebenfalls Güter. Einer dieser Stützpunkte war Friedburg (Gemeinde Lengau). Im Urbar der Burg Friedburg, geführt in Bamberg aus dem Jahr 1335, sind einige Orte der Gemeinde Munderfing erwähnt: Achenlohe, Buch, Parz, Munderfing und Stocker.

Im 18. Jahrhundert wurde das künstliche Schwemmbach-Gerinne von Munderfing bis zur Mündung in die Mattig in Höfen errichtet. Bis 1888 wurden hier jährlich bis zu 10.000 Klafter Holz (1 Klafter Holz = 240 Scheiter) getriftet.[2]

Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1779 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich. Während der napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört er seit 1814 endgültig zum Kronland Österreich ob der Enns. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

2014 wurde etwa 2 km OSO des Ortszentrums ein Windpark mit fünf Windrädern des Typs Vestas V112 mit je 3 MW Leistung bei 11 m/s Windgeschwindigkeit errichtet. Die Masten stehen auf Anhöhen im Wald, die Nabenhöhe beträgt jeweils 140 m, der Rotordurchmesser 112 m, sie haben eine Gesamthöhe von 194,6 m, und sie zählen damit zu den höchsten Windkraftanlagen in Österreich. Betreiber ist die Windpark Munderfing GmbH, Bürger beteiligten sich auch an der Investition. Die Transporte der bis zu 72 (75?) t (Mastschuss) schweren Bauteile erfolgten über eine bis zu 15 % steile, nicht asphaltierte Forststraße. Die Rotoren erhielten die jeweils drei Blätter (12 t) in Nabenhöhe eingesetzt.[3][4]

Im Dezember 2017 wurde der Abschnitt 1 der zweispurigen B147-Umfahrungsstraße Mattighofen–Munderfing dem Verkehr übergeben.

Einwohnerentwicklung

Munderfing: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
1.286
1880
 
1.407
1890
 
1.473
1900
 
1.596
1910
 
1.657
1923
 
1.616
1934
 
1.575
1939
 
1.441
1951
 
2.090
1961
 
2.178
1971
 
2.291
1981
 
2.331
1991
 
2.455
2001
 
2.680
2011
 
2.741
2021
 
3.022
2025
 
3.104
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.455 Einwohner, 2001 2.680 Einwohner und 2025 war der Höchststand mit 3104 Menschen.

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Filialkirche Valentinhaft

Wirtschaft und Infrastruktur

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Eine Windturbine des Windparks Munderfing im Kobernaußerwald

Ansässige Unternehmen

In Munderfing haben mehrere Unternehmen des Fahrzeugbaus ihren Sitz wie z. B. Felt Bicycles, KTM Components, Pierer New Mobility und WP Suspension.[5]

Verkehr

  • Straße: Parallel zur Bahnlinie verläuft die Landesstraße B147. Trotz heftiger Proteste beim Spatenstich wurde ab Juli 2015 in Munderfing eine Umfahrungsstraße gebaut. Diese wurde bis Ende 2017 fertiggestellt.[6]
  • Bahn: Mattigtalbahn: Die Bahnlinie Braunau–Steindorf mit einem Bahnhof und zwei Haltestellen führt von Süden nach Norden durch das Ortsgebiet.

Sport

Der Fußballverein FC Munderfing wurde 1966 als SV Munderfing gegründet und 2005 in FC Munderfing umbenannt. Er spielt aktuell in der Bezirksliga West. 2008 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga, 2010 der Aufstieg in die Landesliga, aus der man 2012 wieder abstieg. 1974 spielte die Austria Salzburg in Munderfing, 1996 die FC Bayern München Oldstars. 2007 gastierten anlässlich eines Prominententurnieres Stars wie Michael Konsel, Andreas Herzog, Frankie Schinkels und viele mehr in Munderfing. 2009 war Alf Poier (Satsang) zu Gast.

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Politik

Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder. Nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich hatte/hat der Gemeinderat folgende Verteilungen:

  • 2003: 14 ÖVP, 10 SPÖ und 1 FPÖ.
  • 2009: 12 ÖVP, 6 SPÖ, 4 Munderfinger Bürgerinitiative und 1 FPÖ.
  • 2015: 12 ÖVP, 6 Munderfinger Bürgerinitiative, 4 SPÖ und 3 FPÖ.
  • 2021: 12 ÖVP, 7 Munderfinger Bürgerinitiative, 4 SPÖ und 2 FPÖ.

Bürgermeister

  • bis 2008 Franz Raudaschl (ÖVP)
  • seit 2008 Martin Voggenberger (ÖVP)

Wappen

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Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens:

Unter silbernem Schildhaupt, darin drei grüne, silbern gestielte, wachsende Tannenzweige, in Grün zwei schräggekreuzte, abwärts gekehrte, silberne Sappien mit goldenen Stielen.

Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Grün.

Regionalpolitik

Munderfing gehört zur Leaderregion Oberinnviertel–Mattigtal.[7]

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Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Franz Xaver Huber (* 1755; † um 1809), Publizist und Historiker
  • Franz Reiter (1903–1940), Zeuge Jehovas, als Kriegsdienstverweigerer in Berlin-Plötzensee hingerichtet
  • Johann Graber (1918–1944), Soldat, als Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime hingerichtet
  • Leo Schöngruber (1928–2014), Architekt, Maler und Zeichner
  • Franz Daxecker (* 1945), Ophthalmologe und Wissenschaftshistoriker

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

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Literatur

  • Waltraud Berghammer, Anton Moser, Erwin Moser, Roswitha Probst, Johann Wiener: Munderfing am Kobernaußerwald. Das neue Heimatbuch. Ried 2005, ISBN 3-902121-63-7.
  • Franz Daxecker: Die Römerstraße von Straßwalchen bis Munderfing. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 3/4, 2005, S. 251–254.
  • Franz Daxecker: Munderfing in alten Ansichten und Urkunden. Innsbruck 2002, ISBN 3-9500787-0-3.
  • Franz Daxecker: Munderfing in alten Dokumenten. In: Das Bundwerk. Schriftenreihe des Innviertler Kulturkreises, Heft 7, S. 18–22, 2002.
  • Karl Fannenböck, Herbert Himmelbauer, Rudolf W. Schmidt: Munderfing. Ein Heimatbuch. Munderfing 1978 (1976, 1977, Gemeinde Munderfing (Memento vom 4. Mai 2009 im Internet Archive) in munderfing.at (Downloads der Kapitel, jew. pdf)).
  • Johann Hofinger: Die hürdenreiche katholische Erneuerung in der Gegenreformation (1555–1620) im Land ob der Enns, Masterarbeit, Wien 2020, S. 121 (univie.ac.at [PDF], abgerufen am 6. November 2021).
  • Gebhard Rath, Erich Reiter: Das älteste Traditionsbuch des Klosters Mondsee. Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs, Linz 1989, S. 97–100.
  • Franz Daxecker: Die Innviertler Wundarztfamilie Mozart – Eine genealogische Spurensuche. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 65, Heft 1/2, Linz 2011, S. 53–62 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF]).
  • Franz Daxecker: Burg Friedburg/Braunau: Wiederentdecktes Urbar erschließt neue Forschungsquellen. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 69, Heft 3/4, Linz 2015, S. 117–122 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF]).
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Commons: Munderfing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

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