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N-(1,3-Dimethylbutyl)-N′-phenyl-p-phenylendiamin
organische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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N-(1,3-Dimethylbutyl)-N′-phenyl-p-phenylendiamin (6PPD) ist eine organische Verbindung, welche als Ozonschutz- oder Antioxidationsmittel zu 0,4 bis 2 % in Autoreifen beigemischt wird.
Mit der Oxidation von 6PPD zu 6PPD-Chinon (6PPD-Q) wird das Ozon beziehungsweise der Sauerstoff neutralisiert und damit der Reifengummi vor Alterung und Versprödung geschützt.
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Gewinnung und Darstellung
6PPD kann leicht durch Reduktive Aminierung von MIBK und ADA gewonnen werden.[3]
Umwelteffekte
Durch den Reifenabrieb gelangt 6PPD bzw. 6PPD-Q in die Umwelt. Ersteres wird durch in der Luft vorhandenes Ozon in ein Chinon-Analogon oxidiert:

6PPD-Chinon wird bei Starkregen in hohen Konzentrationen in offene Gewässer gespült und wirkt dort tödlich auf Salmonidae wie Silberlachse,[4][5][6] Bachsaiblinge und Regenbogenforellen.[7] Andere Fischarten – auch der nahe verwandte Ketalachs[8] – und Krebstiere sind dagegen nur wenig empfindlich.[9] Im Fadenwurm Caenorhabditis elegans treten bei in der Umwelt auftretenden Konzentrationen neurotoxische Effekte auf.[10]
Die veröffentlichten, letalen Konzentrationen liegen bei:[11][7]
- Silberlachs: LC50 = 0,095 µg/L
- Bachsaibling: LC50 = 0,59 µg/L
- Regenbogenforelle: LC50 = 1,0 µg/L
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Humanexposition
6PPD und 6PPD-Q treten verbreitet in menschlichem Urin auf.[12]
Stereochemie
Der angewendete Stoff liegt als Racemat, also als 1:1-Gemisch aus (R)- und (S)-Enantiomer, vor.
- (R)-Enantionmer
- (S)-Enantionmer
Literatur
- Khaled Zoroufchi Benis, Ali Behnami, Shahab Minaei, Markus Brinkmann, Kerry N. McPhedran, Jafar Soltan: Environmental Occurrence and Toxicity of 6PPD Quinone, an Emerging Tire Rubber-Derived Chemical: A Review. In: Environmental Science & Technology Letters. 2023, doi:10.1021/acs.estlett.3c00521.
Einzelnachweise
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