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Navigationsflug
Übungsflug Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Navigationsflug wird eine Sportart im Motorflug bezeichnet, bei der eine vorgegebene Flugroute zeitlich und räumlich möglichst exakt ohne elektronische Hilfsmittel abgeflogen werden soll[1]. Navigationsflüge werden im Sichtflug unter Einhaltung gültiger Vorschriften von zumeist zwei Besatzungsmitgliedern (Pilot und Navigator) durchgeführt.
Ziel
Ziel des Navigationsfluges ist es, grundlegende fliegerische Fähigkeiten der Besatzung unter Wettbewerbsbedingungen zu bewerten und dadurch die Sicherheit im Flugbetrieb zu fördern. Geflogen wird ausschließlich unter Sichtflugbedingungen unter Zuhilfenahme von Kompass, Stoppuhr und Karte. Weiteres Ziel der ausgeführten Wettbewerbe in Deutschland ist es, den Besatzungen ein angemessenes Training zu ermöglichen und somit eine Vorbereitung für internationale Wettbewerbe zu bieten.
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Disziplinen des Navigationsfluges
Seit 2006 wurde in Deutschland nur eine gleichnamige Disziplin des Navigationsfluges durchgeführt, welche die beiden internationalen Disziplinen Präzisionsflug und Rallyeflug vereinte[2]. Mit der Einführung einer weiteren international geflogenen Disziplin Air Navigation Race wurde im März 2024 eine Gleichschaltung der Disziplinen des Navigationsfluges mit denen der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) General Aviation Commission (GAC) beschlossen:
- Air Navigation Race
- Präzisionsflug
- Rallyeflug
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Organisation
In Deutschland werden die Bestrebungen im Navigationsflug durch die Bundeskommission Motorflug des Deutschen Aero Club (DAeC) zentral organisiert. Die koordinierende Stelle ist dabei der Fachreferent Navigationsflug[3]. Dieser übernimmt unter anderem auch die Interessensvertretung der deutschen Luftsportler im Navigationsflug bei den Sitzungen der FAI GAC. Der DAeC stellt als Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) auch eine Nationalmannschaft und entsendet diese zu internationalen Wettbewerben.
Wettbewerbe
Zusammenfassung
Kontext
Die Wettbewerbe in Deutschland werden derzeit auf regionaler und Bundesebene ausgetragen. Während regionale Wettbewerbe meist durch Luftsportvereine veranstaltet werden, werden die Wettbewerbe auf Bundesebene zentral durch den DAeC veranstaltet. Dies umfasst Deutsche Meisterschaften sowie den Deutschlandflug, welche im jährlichen Wechsel ausgetragen werden.
An Navigationsflugwettbewerben können prinzipiell propellergetriebene Motorflugzeuge, aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge sowie Reisemotorsegler teilnehmen, sofern sie eine Wettbewerbsgeschwindigkeit von mindestens 60 Knoten erreichen. Es kommen dabei überwiegend Hochdecker wie die Cessna 172, Cessna 152 sowie Cessna 150 zum Einsatz.
Je nach konkreter Disziplin des Wettbewerbs werden unterschiedliche Aufgaben gestellt und bewertet. Übliche Aufgaben umfassen dabei das sekundengenaue Überfliegen von Wendepunkten, Suchen und Identifizieren von Bildern in der Landschaft und das Absolvieren einer Präzisionslandung[2]. Die Flüge werden dabei von einem GNSS-Logger aufgezeichnet und dienen als Grundlage der Bewertung. Jeder Wettbewerb unterliegt dabei, soweit nicht anders deklariert, der bundesweit zugelassenen Wettbewerbsordnung und kann durch lokale Regeländerungen noch auf die spezifischen Gegebenheiten angepasst werden[2].
Das zur Navigation verwendete Kartenmaterial hat dabei den Maßstab 1:200.000, welches eine deutlich höhere Detaildichte als die in der Luftfahrt üblichen ICAO-Karten mit einem Maßstab 1:500.000 ermöglicht. In früheren Wettbewerben wurden vorwiegend Straßenkarten wie die nicht mehr hergestellten Generalkarten verwendet. Heutige Wettbewerbskarten werden meist mittels einer speziellen Software basierend auf quelloffenen Ressourcen wie OpenStreetMap und OpenAIP generiert[4][5].
Liste der aktiv ausgetragenen Wettbewerbe
- Allgäuflug[6]
- Deutsche Meisterschaft
- Deutschlandflug
- Flugrallye rund um Berlin[7]
- Hessensternflug[8]
- Niedersachsenrallye
- Flugrallye Mecklenburg-Vorpommern
- Rallye zwischen den Meeren[9]
Liste nicht mehr ausgetragener Wettbewerbe
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Deutsche Meisterschaften
Zusammenfassung
Kontext
Ab 1964 werden im meist zweijährigen Turnus Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Auf Grund der COVID-19-Pandemie musste im Jahr 2020 der Wettbewerb um ein Jahr verschoben werden[11]. Nach dreijähriger Pause konnte 2021 erstmalig in Hodenhagen wieder eine Deutsche Meisterschaft unter Auflagen veranstaltet werden. 2022 fiel zu Gunsten eines Deutschlandfluges die sonst fällig gewesene Deutsche Meisterschaft aus, um den Breitensport zu fördern[12]. Im Jahr 2023 wurde erstmalig auf dem Flugplatz Riesa-Göhlis eine offene Deutsche Meisterschaft im Air Navigation Race ausgetragen, welches eine Ergänzung zur dominierende Disziplin des Rallyefluges darstellt[13][14].
Die als Sternflug ausgelegten Wettbewerbe dürfen nur von der Bundeskommission Motorflug des DAeC ausgerichtet werden. Um einen neuen Deutschen Meister zu küren, umfasst der mehrtägige Wettbewerb mindestens zwei gewertete Flüge sowie zwei Landungen[2]. Die Landungen werden dabei entweder mit Kameras oder mittels einer speziellen elektronischen Landeanlage ausgewertet[2]. Teilnehmende können seit 2024 in den Klassen „newcomer“, „advanced“ und „unlimited“ antreten. Eine formelle Qualifikation zur Teilnahme, wie es beispielsweise im Streckensegelflug der Fall ist, ist dabei nicht notwendig.
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Siehe auch
Weblinks
- Navigationsflug in Deutschland – Informationen zum wettbewerbsmäßigen Motorflug im Navigationsflug von der Bundeskommission Motorflug des DAeC
- Wettbewerbsordnung 2020 des Navigationsfluges – Regelwerk für bundesweit ausgetragene Wettbewerbe
- Internationaler Navigationsflug – Informationen zum internationalen wettbewerbsmäßigen Motorflug im Navigationsflug
- Deutscher Präzisionsflug-Verein e.V. – Verein zur Förderung des Präzisionsfluges auf nationaler und internationaler Ebene
- Navgeeks – Gemeinschaft zum Ausbau und Förderung des Navigationsfluges in Deutschland
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Einzelnachweise
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