Für die Newton-Cotes-Formel folgt dann:

mit den Gewichten

Die Gewichte sind symmetrisch, das heißt
.

Wegen der speziellen Wahl der Stützstellen integrieren diese Formeln bei ungeradem
Polynome bis zum Grad
, bei geradem
sogar bis zum Grad
exakt. Somit sind Newton-Cotes-Formeln mit geradem
(also einer ungeraden Anzahl an Stützstellen) denen mit ungeradem
vorzuziehen. Diese Eigenschaft nennt man auch Genauigkeitsgrad.
Speziell gilt für
, dass
und somit
.
Falls
, was bei Gewichten mit verschiedenen Vorzeichen der Fall ist, besteht die Gefahr, dass sich die Rundungsfehler aufschaukeln oder Auslöschung eintritt. Daher sind aus numerischen Gründen Formeln mit positiven Gewichten zu bevorzugen. Da für großes
das Interpolationspolynom
unbrauchbar ist, sind ebenso Formeln mit großem
nicht empfehlenswert. Will man bessere Näherungen erreichen, so empfiehlt sich die Verwendung von summierten Formeln.

ist der Fehler (Verfahrensfehler), der bei der Anwendung der Newton-Cotes-Formel gemacht wird. Dieser hat bei der speziellen Wahl der Stützstellen für
-mal auf
stetig differenzierbar reellwertige Funktionen
immer die Form
,
wobei
eine von
unabhängige Konstante und
ein nur in Ausnahmefällen bekannter Zwischenwert ist. Wäre er generell bekannt, könnte man
und somit auch das Integral exakt ausrechnen, im Widerspruch zu der Tatsache, dass es unendlich viele Integrale gibt, die man nicht exakt berechnen kann. Der Fehler ist Null für alle Funktionen, deren
-te Ableitung Null ist, also für alle Polynome vom Grad kleiner oder gleich
. Somit ist
der Genauigkeitsgrad. Der Wert
wird auch als (polynomiale) Ordnung der Newton-Cotes-Formel bezeichnet.
Mit Hilfe des Verfahrensfehlers erhält man die Fehlerabschätzung:
.
Der exakte Fehler ist immer kleiner oder gleich dieser Fehlerabschätzung, wie auch die unten angegebenen Beispiele zeigen.
Die angegebenen Stützstellen
gelten für das Integrationsintervall
:
. Für ein allgemeines Intervall
sind die Stützstellen
.
Die gekürzten Werte aller Gewichte bis
betragen:[2]
Weitere Informationen
,
...
n |
Gewichte |
1 |
 |
2 |
 |
3 |
 |
4 |
 |
5 |
 |
6 |
 |
7 |
 |
8 |
 |
9 |
 |
10 |
 |
Schließen
Für
gilt
für
und
Für
gilt 
Beispiel: 
Näherung mit Simpson-Regel (
). Es gilt
und
.

Verfahrensfehler: Mit
erhält man
mit ![{\displaystyle \xi \in [1,3]}](//wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/8b658b27a1b1babd01aa16dc7426ceddb92d85fb)
Fehlerabschätzung: 
Exakter Fehler: 
Die Stützstellen
gelten für das Integrationsintervall
:
. Für ein allgemeines Intervall
sind die Stützstellen
.
Für
gilt
Für
gilt 
Von diesen Formeln ist nur die Rechteckregel empfehlenswert. Die Formel für
hat bei höherem Aufwand die gleiche Ordnung wie die Rechteckregel, die höheren Formeln haben negative Gewichte.
Beispiel: 
Näherung mit der Formel für
. Es gilt
und
.
.
Verfahrensfehler: Mit
erhält man
mit
.
Fehlerabschätzung: 
Exakter Fehler: 
Diese Formeln sind nach Colin Maclaurin benannt. Die Stützstellen
gelten für das Integrationsintervall
:
. Für ein allgemeines Intervall
sind die Stützstellen
.
Für
gilt
Für
gilt 
Beispiel: 
Näherung mit der Formel für
. Es gilt
und
.

Verfahrensfehler: Mit
erhält man
mit
.
Fehlerabschätzung: 
Exakter Fehler: 