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Normalprojektion

Projektion eines räumlichen Objekts Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Als Normalprojektion oder Dreitafelprojektion (in Österreich Kreuzriss) wird die in Technischen Zeichnungen (ikl. Bauzeichnungen) dreimalig, d. h. aus drei zueinander rechtwinkligen Richtungen angewendete Orthogonalprojektion bezeichnet. Die bei den drei Eintafelprojektionen erhaltenen Bilder sind die Vorder- oder Frontansicht, die Draufsicht und eine von zwei möglichen Seitenansichten des Objektes. Alle drei Ansichten (oder Risse) werden gemeinam auf einer Bildebene (Zeichnungsblatt) und gegenseitig nach einem bestimmten Schema angeordnet.

Mit Normalprojektion wird dabei einerseits ausgedrückt, dass es sich um die insbesondere in der Technik am häufigsten angewendete Darstellung dreidimensionaler Gegenstände in drei Ansichten handelt und diese andererseits senkrecht (in Normalenrichtung) auf die Bildebene in (Parallel-)Projektion abgebildet werden. Letzteres (senkrecht und parallel) wird zusammenfassend auch als Orthogonalprojektion bezeichnet.

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Ansichten

Zusammenfassung
Kontext
Anordnungs-Symbole nach DIN 6
links:   europäische Anordnung (FR für z. B. Frankreich)
rechts: amerikanische Anordnung (US, Anwendung auch in Australien)
Thumb
First (Vorderansicht im 1. Quadrant, oben rechts) und Third Angle Projection (Vorderansicht im 3. Quadrant, unten links)

Bei der gegenseitigen Anordnung der meistens drei erstellten Ansichten auf dem Papier sind zwei Methoden im Gebrauch (s. rechts abgebildete Symbole):

  • europäische Anordnung (First Angle Projection, abgekürzt Methode 1): Die Seitenansicht von rechts (Trapez) wird links neben der Draufsicht (zwei Kreise) platziert.
  • amerikanische Anordnung (Third Angle Projection, abgekürzt Methode 3): Die Seitenansicht von rechts (Trapez) wird rechts neben der Draufsicht (zwei Kreise) platziert.

Die im englischen Sprachbereich gebrauchten Bezeichnungen der beiden Methoden beziehen sich auf die Lage der drei Abbildungen (engl. projection, hier im Sinne von Abbildung, die durch Projektion erzeugt wird) in den Quadranten (engl. angle) eines ebenen Koordinatensystems (s. Abbildung rechts):
   Vorderansicht im ersten (europäisch, engl. first) bzw. im dritten (amerikanisch, engl. third) Quadrant,
   Seitenansicht von rechts links daneben bzw. rechts daneben und
   Draufsicht darunter bzw. darüber.

Weitere Informationen Bezeichnung, alte Bezeichnung ...

Bei der Wahl der Vorderansicht hat die aussagekräftigste Seite den Vorzug. Manchmal genügen zwei (Zweitafelprojektion) oder nur eine Ansicht (Eintafelprojektion, z. B. Zeichnung einer Welle, wobei deren kreisförmige Querschnitte mit dem bei der Bemaßung angehängten Durchmesserzeichen ⌀ angezeigt wird). Bei komplexer geformten Objekten können alle sechs Ansichten (zusäztlich Ansicht von der anderen Seite, Rückansicht und Untersicht) erforderlich sein. Für die Platzierung der Schnittbilder gibt es keine feste Regel. Ihre Zuordnung zu einer der drei Hauptansichten wird durch die dort gezeigte Schnittführung hergestellt.

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Siehe auch

Aufsicht, Ansicht, Schnitt

Literatur

  • DIN 6
    • Teil 1 (veraltet, ersetzt durch DIN ISO 5456-2)
    • Teil 2 (veraltet, ersetzt durch DIN ISO 128-30)
  • ISO 5456 Technische Zeichnungen – Projektionsmethoden
    • Teil 1: Übersicht
    • Teil 2: Orthogonale Darstellungen
  • ISO 128-30 Technische Zeichnungen – Allgemeine Grundlagen der Darstellung
    • Teil 30: Grundregeln für Ansichten
    • Teil 34: Ansichten in Zeichnungen der mechanischen Technik
Commons: Normalprojektionen – Sammlung von Bildern
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