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Oase Siwa
Senke in der Westlichen Wüste Ägyptens Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Oase Siwa (ägyptisch: Sekhetam = „Palmland“; Siwi ⵙⵉⵡⴰ, arabisch واحة سيوة, DMG Wāḥat Sīwa) liegt als die westlichste Oasengruppe Ägyptens in der Libyschen Wüste und erstreckt sich zwischen der Qattara-Senke im Norden und dem Ägyptischen Sandmeer im Süden. Sie erstreckt sich über eine Länge von 80 km und eine Breite von 2–20 km und liegt als Depression im Durchschnitt 18 m unter dem Meeresspiegel.

Siwa ist die Heimat von ungefähr 23.000 Einwohnern, die Mehrheit gehört der Bevölkerungsgruppe der Berber an. In Siwa wird die Berbersprache Siwi gesprochen. Die Oasengruppe ist somit die einzige berberische Sprachinsel Ägyptens.
Außer dem Hauptort Siwa sind noch einige Dörfer (Aghurmi, Abu Schuruf, Chamisa, Bilad ar-Rum und Bahi ad-Din) und Militärstationen in der Oase verstreut. Die großen Gärten und Plantagen in Siwa bestehen vor allem aus etwa 300.000 Dattelpalmen und rund 70.000 Olivenbäumen. Für den lokalen Verbrauch werden gleichzeitig aber auch Gemüse, Trauben, Feigen, Orangen, Aprikosen und andere Agrarprodukte angebaut.
Der Dattelanbau in der Oase Siwa wurde 2016 in die Liste der Globally Important Agricultural Heritage Systems der FAO aufgenommen.[1]
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Geschichte
Die Geschichte der Oase lässt sich bis in die 18. Dynastie (1500 v. Chr.) zurückverfolgen. Der Haupttempel, der dem Gott Amun geweiht wurde,[Anm 1] und die Sprüche des Orakels von Siwa waren weit über die Grenzen des Reichs der Pharaonen bekannt. Der bekannteste Besucher des Orakels ist zweifellos Alexander der Große, der Macht und Einfluss des Orakels nutzte und sich in Siwa als „Sohn des Zeus“ begrüßen ließ.
In der Antike war Siwa unter dem Namen Ammonion bzw. Ammonium als Orakelstätte der Beduinen bekannt. Am Ende des 18. Jahrhunderts war die Lage der so genannten Ammon-Oase, in der Alexander der Große das Orakel befragte, in Europa kaum bekannt. William George Browne besuchte die Senke 1792 und nach ihm Friedrich Konrad Hornemann. Beide lieferten durch eigene Anschauung Hinweise für die Gleichsetzung von Ammon-Oase und Siwa.
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Bildergalerie
- Oase Siwa, Vordergrund: „Alt-Siwa“, Hintergrund: „Neu-Siwa“, am Horizont: Siwa-See
- Siwa-See
- Wüste
- Wasserstelle in der Oase Siwa
- Amun-Tempel der Oase Siwa
- Schali („Alt-Siwa“)
- Anhänger
- Armband
- Ohrschmuck
Panoramabild der Oase Siwa vom Berg Dakrur, von links nach rechts: Dakrur (Dorf) — Siwa (Stadt) — Aghurmi (Dorf)
Klimatabelle
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Siwa
Quelle: Wetterkontor[3] |
Literatur
- Dr. W. Geilinger: Im Herzen Libyens. Die Oase Siwa. Eine Reise in Bildern. In: Atlantis. Nr. 2, 1931, S. 6–11.
- Lothar Stein, Walter Rusch: Die Oase Siwa. Unter Berbern und Beduinen der Libyschen Wüste. VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1978.
- Frank Bliss: Siwa. Die Oase des Sonnengottes. Leben in einer ägyptischen Oase vom Mittelalter bis in die Gegenwart (= Beiträge zur Kulturkunde. Band 18). PAS, Bonn 1998, ISBN 978-3-921876-21-3.
- Joachim Willeitner: Die ägyptischen Oasen. Städte, Tempel und Gräber in der Libyschen Wüste (= Antike Welt. Sonderheft; Zaberns Bildbände zur Archäologie). von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-2915-6.
- Mathias Döring: Brunnen in der Wüste – Wasser in der Libyschen Wüste Ägyptens am Beispiel von Siwa. In: Wasser und Brunnen. Band 12, 2020, S. 58–69.
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Weblinks
Commons: Siwa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Siwa – Reiseführer
- Welcome to Siwa. Auf: siwaoasis.com; zuletzt abgerufen am 16. April 2025-
Anmerkungen
- Ferdinand Tönnies vermutete als davor noch verehrte Gottheit den Apollon Karneios (De Jove Ammone questionum specimen, Tübingen 1877)
Einzelnachweise
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