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Solaris (Betriebssystem)

Unix-Betriebssystem auf Basis von SunOS Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Solaris (Betriebssystem)
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Oracle Solaris[1] ist eine Betriebssystemdistribution auf Basis von SunOS und ein Unix-Betriebssystem. Seit der Übernahme von Sun Microsystems 2010[2] gehört Solaris dem Unternehmen Oracle.

Schnelle Fakten
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Es ist seit 1990 kompatibel zur System-V-Familie. Frühe Versionen wurden unter dem Namen Unix xx Sun Version yy veröffentlicht. Der Name SunOS wurde erstmals mit der ersten öffentlichen SunOS-3.0 Beta vom 1. Quartal 1986 an verwendet. Die erste Version unter dem Namen SunOS wurde auf Basis von BSD-Unix als proprietäres Betriebssystem für den Einsatz auf Servern und Workstations von Sun entwickelt. Version 5.0 von SunOS wurde auf der Basis von UNIX System V neu entwickelt und der Produktname Solaris eingeführt.

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Geschichte

Zusammenfassung
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Sun lieferte 1982 die ersten Motorola 68000-basierten Sun-1-Systeme nicht mit BSD-Unix, sondern mit einer Portierung von Unix V7 durch UniSoft aus, weil die Motorola 68000-CPUs keine Memory Management Unit (MMU) unterstützten, die zur Realisierung der für BSD notwendigen virtuellen Speicherverwaltung notwendig gewesen wäre.

Beim Re-Design der Sun-1-Workstation zur Integration neuen CPU Motorola 68010 integrierte Sun anstatt Motorolas eigener MMU Motorola 68451 eine selbst entworfene MMU, und portierte BSD-Unix als eigene Variante BSD-Unix Sun Version xx. Im Laufe der Jahre wurde SunOS um viele Eigenschaften von Unix System V erweitert, und mit dem Erscheinen von SunOS-3.0 zu SunOS umbenannt. Die von Sun später entwickelte Sun-4-Baureihe mit SPARC-Prozessorarchitektur steigerte die Beliebtheit von SunOS erheblich. Die SunOS-Version 4.1.1_U1 war das letzte offizielle Release, das noch Rechner der Sun3-Baureihe mit CPUs der Familie Motorola 68000er unterstützte. Die letzte SunOS-4-Version von 1995 war 4.1.4 und brachte neben Fehlerbereinigung noch Unterstützung für die Maschinen mit MicroSPARC-Prozessor.

Die erfolglose Baureihe Sun386 mit Intel-Prozessoren wurde von SunOS in den Versionen 4.0.1 bis 4.0.3 unterstützt.

Mit SunOIS Version 4.1.2 wurde Multiprozessorbetrieb (asymmetrisch) eingeführt.

SunOS Version 5 wurde auf Basis von System V Release 4 neu entwickelt, nachdem Sun Partner von Unix International geworden war. Es wurde mit der grafischen Benutzeroberfläche CDE und Java gebündelt und ab 1992 als „Operating Environment“ Solaris 2.x vermarktet. Solaris 2.x war von Anfang an SMP-fähig.

Frühere Versionen von Solaris, die noch auf SunOS Version 4 basierten, wurden in späteren Jahren als Version „1.x“ bezeichnet. Ab der Solaris-Version 2.6 wurde die „2.“ weggelassen: Im Jahr 2004 erschien die Solaris 10 (intern: „SunOS 5.10“), die man ab Februar 2005 kostenlos bei Sun herunterladen konnte.

Sechs Monate nach Veröffentlichung von Solaris 10 wurden schließlich wesentliche Teile des Quelltextes der nachfolgenden Entwicklerversion von Sun offengelegt und das System unter dem Namen OpenSolaris zum Download freigegeben. Die Weiterentwicklung von Solaris erfolgte bis August 2010 als freies Betriebssystem. Am 13. August 2010 wurde bekanntgegeben, dass OpenSolaris mit sofortiger Wirkung eingestellt werden würde.[3][4]

Ein Jahr nach der Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle äußerte sich John Fowler (Executive Vice President Systems bei Oracle) Anfang August 2010 zur Zukunft von Solaris. Fowler erklärte, dass 2011 Solaris 11 erscheinen solle und in diesem Solaris zahlreiche Komponenten „erneuert oder grundlegend überarbeitet werden“.[5] Gemäß einer von Oracle veröffentlichten Roadmap[6] sah man den Start von Solaris 11 für die zweite Jahreshälfte 2011 vor. Das grundlegend überarbeitete Solaris sollte demnach auch für 64-Bit-x86-Plattformen verfügbar sein.[7]

Am 5. November 2011 erklärte Jim Laurent in seinem Blog, dass vier Tage später, am 9. November 2011, der offizielle Launch-Day von Solaris 11 sein würde.[8][9] Zu Beginn des Jahres 2017 stellte Oracle die Entwicklung von Solaris 12 ein, stattdessen sollte das Betriebssystem unter dem Projektnamen Solaris 11.next weiterentwickelt werden.[10] Im August und September desselben Jahres wurde jedoch ein Großteil der mit der Entwicklung von Solaris beschäftigten Mitarbeiter entlassen, womit eine Fortführung ungewiss war.[11][12]

Februar 2018 wurde eine Beta zu Solaris 11.4 veröffentlicht. Die endgültige Version ist am 28. August 2018 erschienen.[13]

Anfang 2024 mehrten sich die Anzeichen, dass Kunden für Solaris zwar noch bis 2037 einen Extended Support in Anspruch nehmen könnten, Oracle jedoch keine Minor- oder Major-Releases nach der Version 11.4 mehr veröffentlichen würde, wie heise.de berichtet.[14]

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Funktionen und Besonderheiten

Zusammenfassung
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Ab der Version Solaris 7 (SunOS 5.7) bietet Solaris auf UltraSPARC-Prozessoren eine durchgängige 64-Bit-Unterstützung. Am 4. September 1991 wurde eine Solaris-Portierung für die x86-Architektur angekündigt, im Januar 1992 begonnen. Seit dem 23. Juni 1992 ist die IA-32-Version für 32-Bit-x86-Prozessoren verfügbar, welche seit August 2004 auch auf x64 bootet und in Version 10 daher auch 64-Bit-Unterstützung für Prozessoren mit AMD64 oder Intel 64 bietet. Die Solaris-Version für PowerPC wurde nach dem ersten Release (Solaris 2.5.1) zunächst wieder eingestellt, eine neue Portierung begann nach Veröffentlichung von OpenSolaris unter dem Namen Polaris.

Seit Januar 2005 existiert das OpenSolaris-Projekt, das, unter der Leitung von Sun, den Quellcode von Solaris größtenteils unter der Common Development and Distribution License der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Unter dem Namen OpenSolaris wurden die Quellen für Kernel, einzelne Module und Bibliotheken dann am 14. Juni 2005 als Open-Source-Betriebssystem freigegeben. Im Rahmen dessen soll auch eine Solaris-Version für PowerPC erscheinen. Anfang 2006 wurde von den Entwicklern eine entsprechende Portierung auf die Pegasos-basierte CHRP-Workstation ODW von IBM/Freescale/Genesi bekanntgegeben, woraus jedoch nie ein Release hervorging.

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Software

Die Software unter Solaris wird hauptsächlich im Rahmen einer Paketverwaltung mit Hilfe der pkg-Programme (pkgadd, pkgrm, pkgchk, …) verwaltet. Viele Programme, die auf anderen Unix- oder ähnlichen Betriebssystemen wie etwa Linux laufen, können auf Solaris portiert werden. So stellt zum Beispiel das OpenCSW-Projekt[15] tausende von zusätzlichen Software-Paketen für Solaris bereit, welche mit dem Programm pkgutil als Aufsatz auf die bestehende Solaris-Paketverwaltung eingespielt werden können.

Versionsgeschichte

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Weitere Informationen Version, Veröffentlichung ...

Befehl zur Anzeige der installierten Solaris Revision (Version): cat /etc/release

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Siehe auch

Literatur

  • Thomas Handschuch: Solaris 7 Systemadministration. Springer Verlag, 1998, ISBN 3-540-63421-5
  • Harald Zisler: Solaris 10 & OpenSolaris: Einführung, Administration, Anwendung. Franzis Verlag, Poing, 2007, ISBN 978-3-7723-7297-1
Commons: Solaris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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