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Parlamentswahl im Libanon 2018

21. Wahl zur Nationalversammlung im Libanon seit Erlangung der Unabhängigkeit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Parlamentswahl im Libanon 2018 war die 21. Wahl zur Nationalversammlung im Libanon seit Erlangung der Unabhängigkeit. Sie fand am 6. Mai 2018 in einem Wahlgang statt.

Die Wahlbeteiligung lag bei 49,7 Prozent. Das Lager um die islamistische Hisbollah gewann die Mehrheit der Sitze und bildete in der Folge die Regierung.

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Hintergrund

Es war die erste Parlamentswahl seit 2009, obwohl diese im Libanon laut gesetzlicher Vorgabe alle vier Jahre stattfinden soll. Die Wahl 2013 wurde wegen Problemen, einen neuen Präsidenten zu wählen, und des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien mehrmals verschoben.[1] Als Favoriten gelten das von Saudi-Arabien und den USA unterstützte Lager von Ministerpräsident Saad Hariri und die dem Iran nahestehende Hisbollah-Bewegung. Dank eines neuen Wahlgesetzes haben unabhängige Kandidaten größere Chancen als zuvor.[2]

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Wahlrecht

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Rechtliche Grundlage ist das Wahlgesetz Nr. 44/2017 vom 17. Juni 2017. Auch libanesische Bürger mit Wohnsitz im Ausland konnten ihre Stimme bei der für sie zuständigen libanesischen Vertretung abgeben, falls sie sich vorher für die Wahl registriert hatten.[3] Mit dem neuen Wahlgesetz wurde der Übergang von der Mehrheitswahl zur Verhältniswahl vollzogen. Der Wähler hat eine Stimme zur Wahl einer Liste und kann einem Bewerber der gewählten Liste eine Präferenzstimme geben. Besteht ein Wahlkreis aus mehreren Distrikten, so hat die Liste für jeden Distrikt unterschiedliche Bewerber.

Eine Besonderheit des Libanon ist, dass die Religionsgemeinschaften eine feste Zahl von Sitzen im Parlament haben, deren heutige Zahl durch das Abkommen von Taif festgelegt wurde.

Die Sitzverteilung erfolgt auf Wahlkreisebene nach dem Hare/Niemeyer-Verfahren, jedoch sind Listen von der Sitzverteilung ausgeschlossen, wenn ihre Stimmenzahl weniger als eine volle Hare-Quote beträgt. Die Sitze werden den Bewerbern in absteigender Reihenfolge ihres Stimmenanteils in ihrem Distrikt zugeteilt. Hat eine Liste oder Religionsgemeinschaft die ihr zustehende Sitzzahl erreicht, bleiben die übrigen Bewerber dieser Liste bzw. Religionsgemeinschaft bei der weiteren Sitzzuteilung außer Betracht.[4]

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Kandidaten und Religionenproporz nach Wahlkreis

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Verteilung der Sitze auf die Wahlkreise

Nach dem Bewerbungsschluss am 26. März gab das Ministerium für Inneres und Munizipalitäten bekannt, dass für die Wahl insgesamt 77 Listen mit 583 Kandidaten registriert wurden.[5] Die meisten davon wurden für den Wahlkreis Beirut II mit neun Listen registriert, während im Wahlkreis Zahrani-Tyros zwei Listen registriert wurden.[6] Dabei ist auffällig, dass die Blöcke des 8. März und des 14. März, die die Wahlen 2009 dominiert haben, nicht mehr funktional sind, sodass die Parteien bei der Listenaufstellung anhand lokaler Dynamiken andere Allianzen gebildet haben.[7]

Weitere Informationen Konfession, Sitzzahl ...
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Kandidatenlisten und Wahlbezirke

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Die Amtsinhaber sind jeweils fett und kursiv dargestellt.

Beirut I (Ost-Beirut)

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Wahlbezirk Beirut I

Der erste Beiruter Wahlbezirk deckt vier Viertel im Osten der libanesischen Hauptstadt ab: Achrafieh, Saifi, Rmeil und Medawar.[9] Das Gebiet ist überwiegend bewohnt von Christen, von denen Armenisch-Orthodoxe mit einem Anteil von 28,33 % aller Wahlberechtigten die größte Gruppe stellen.[10][11] 19,2 % sind Griechisch-Orthodoxe, 13,19 % Maroniten, 9,8 % Griechisch-Katholische, 9,76 % Sunniten, 5,57 % Armenisch-Katholische, 3,95 % Syrisch-Katholische, 3 % Römisch-Katholische, 2,88 % Evangelische, 1,99 % Schiiten, 0,37 % Drusen oder Alawiten und 1,97 % sind andere Minderheiten.[10][11]

In dem Wahlbezirk wurden fünf Kandidatenlisten für die Wahl registriert.[5] Nachdem sich Zukunftsbewegung und Lebanese Forces zerstritten hatten, wurde eine gemeinsame Liste von Free Patriotic Movement, der Armenischen Revolutionären Föderation (Taschnag) und Huntschak aufgestellt („Starkes Beirut I“), unterstützt von der Zukunftsbewegung.[12] Die Zukunftsbewegung selbst verzichtete auf die Aufstellung eigener Kandidaten.[13] Die Lebanese Forces reichten ihren Kandidatenliste gemeinsam mit der Kata’ib, Ramkavars und Michel Pharaon ein. Die von Antoun Sehnaoui unterstützte Liste lief unter dem Titel „Beirut I“.[12][14] Michelle Tueni reichte gemeinsam mit dem Abgeordneten Serge Torsarkissian von der Zukunftspartei die Liste „Wir sind Beirut“ ein.[13]

Für den Sitz der Minderheiten stellte die Freie Patriotische Bewegung einen syrisch-orthodoxen Kandidaten auf, den früheren Brigadegeneral Antoine Pano, während die Liste Tuenis den unabhängigen römisch-katholischen Kandidaten Rafic Bazerji aufstellte, der einer Familie angehört, die historisch der National-Liberalen Partei nahestand.[15][16]

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Beirut II (West-Beirut)

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Wahlbezirk Beirut II

Der Wahlbezirk Beirut II umfasst acht Stadtviertel in West-Beirut: Ain El Mreisseh, Bachoura, Mazraa, Minet El Hosn, Moussaitbeh, Port, Ras Beirut und Zuqaq al-Blat.[9] Die Wählerschaft besteht überwiegend aus Sunniten (62,1 %). 20,6 % sind Schiiten, 5 % Griechisch-Orthodoxe, 3,41 % gehören Minderheiten an, 1,86 % sind Maroniten, 1,65 % Armenisch-Orthodoxe, 1,63 % Griechisch-Katholische, 1,55 % Drusen, 1,31 % Juden, 0,81 % Evangelische und 0,03 % Alawiten.[23]

In diesem Wahlbezirk wurden neun Kandidatenlisten registriert.[5] Bei den Wahlen 2009 hatte die Zukunftsbewegung in West-Beirut gewonnen. 2018 trat eine Reihe von Listen an, diese Dominanz über die sunnitische Wählerschaft zu brechen: „Beirut al-Watan“ (eine Allianz von al-Jamaa al-Islamiah und Al-Liwaa-Herausgeber Salah Salam), „Beiruti Opposition“ (von Aschraf Rifi), „Lebnan Herzen“, „We are All Beirut“ und „Dignity of Beirut“ (geführt von dem ehemaligen Richter Khaled Hammoud).[24][25][26]

Der frühere Block des 8. März spaltete sich in zwei Listen. Hisbollah, Amal, Al-Habasch und die Freie Patriotische Bewegung bildeten die Liste „Einheit von Beirut“, während Harakat Al-Schaeb und Al-Murabitun die Liste „Stimme des Volkes“ (Sawt al-Nas) aufstellten.[24] Omar Ghandour, Kandidat der Islamischen Aktionsfront, prominenter Geschäftsmann und früherer Präsident des Nejmeh Sporting Club, führte die „Einheit von Beirut“ an.[27][28] Die SSNP von Ali Haidar stellte einen Kandidaten der Liste „Stimme des Volkes“.[29] Naamat Badruddin, auch auf dieser Liste, war einer der Anführer während der Beiruter Müllproteste 2015.[30]

Unter dem zuvor geltenden Wahlrecht konnte die Zukunftsbewegung in West-Beirut leicht erdrutschartig gewinnen, doch das neue Wahlrecht kostete die Zukunftsbewegung eine Reihe von Mandaten. Neben der gemeinsamen Liste von Hisbollah, Amal, Al-Ahbasch und Freier Patriotischer Bewegung, die sich vor allem die Stimmen der schiitischen Wahlberechtigten holen würde, sind die Hauptkonkurrenten die Liste „Beirut al-Watan“ und die Liste „Lebnan Herzen“ des prominenten Geschäftsmannes Fouad Makhzoumi. Allerdings befinden sich auf der Liste von „Beirut al-Watan“ mehrere Personen, die der Hariri-Familie nahestehen, und Salam bekannte sich dazu, dafür einzutreten, dass Hariri Ministerpräsident des Libanon bleibt.[27]

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Bekaa I (Zahle)

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Wahlbezirk Bekaa I, der den Distrikt Zahle abdeckt.

Die Wahlbevölkerung im Wahlbezirk Bekaa I stellen überwiegend Christen.[43] 28,3 % der Wahlberechtigten sind Griechisch-Katholische, 18,7 % Sunniten, 16 % Schiiten, 15,7 % Maroniten, 9,54 % Griechisch-Orthodoxe, 4,99 % Armenisch-Orthodoxe, 1,07 % Armenisch-Katholische, 5,2 % andere Christen und 0,52 % sind Drusen.[43]

In dem Wahlbezirk wurden fünf Listen registriert.[5] Eine Allianz aus Freier Patriotischer Bewegung, Zukunftsbewegung, Taschnag und unabhängigen Kandidaten wurde unter dem Namen „Zahle für Alle“ gemeldet.[44][45] Libanesische Kräfte und Kataeb meldeten die Liste „Zahle ist unsere Sache“.[45] Außerdem gab es die Liste „Volksblock“, die von Myriam Skaff angeführt wurde, „Zahles Optionen und Entscheidungen“ unter Führung von Nicolas Fattouch (die einen Kandidaten der Hisbollah einschloss) und eine bürgerliche Liste mit dem Titel „Wir sind All-National“.[45]

Rifi war in Zahle an keiner Liste beteiligt, weil es zu keiner Allianz mit Kata’ib und den Libanesischen Kräften kam.[46]

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Bekaa II (West Bekaa-Rachaya)

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Der Wahlbezirk Bekaa II deckt die Distrikte West-Bekaa und Rachaya ab.

Im Wahlbezirk Bekaa II stellen Sunniten die größte Religionsgruppe der Wahlbevölkerung (48,8 %).[53] 14,8 % der Wahlbevölkerung sind Drusen, 14,7 % Schiiten, 7;42 % Griechisch-Katholische, 7,22 % Maroniten und 7,16 % Griechisch-Orthodoxe.[53]

In dem Wahlbezirk wurden drei Listen registriert.[5] Die Zukunftsbewegung und die Progressive Sozialistische Nationale Partei bildeten eine gemeinsame Liste, darunter Mohammed Qar’awi, dem Besitzer des Bekaa-Krankenhauses, der zuvor mit der Bewegung des 8. März verbunden war.[45] Amin Wahbi, der Gründer und Anführer der Demokratischen Linken Bewegung kandidierte auf der Liste der Zukunftsbewegung.[54]

Die Liste „Beste Zukunft“ wurde vor allem von der Amal-Bewegung unterstützt.[45] Die Freie Patriotische Bewegung trat nicht dieser Liste bei, sodass der griechisch-orthodoxe Kandidat Elie Ferzli als Einzelperson auf dieser Liste kandidierte.[45]

Der Fernsehmoderator Maguy Aoun führte die dritte Liste an, die von bürgerlichen Gruppen aufgestellt wurde.[55]

Die Libanesischen Kräfte versuchten gemeinsam mit Aschraf Rifi eine Liste aufzustellen, doch kam diese nicht zustande.[45] In ähnlicher Weise zog die Libanesische Demokratische Partei ihren Kandidaten zurück.[56]

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Bekaa III (Baalbek-Hermel)

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Wahlbezirk Bekaa III, identisch mit dem Gouvernement Baalbek-Hermel

Die meisten Wahlberechtigten in dem Wahlbezirk sind Schiiten (73,3 %).[61] 13,3 % sind Sunniten, 7,35 % Maroniten, 5,36 % Griechisch-Katholische und 0,72 % Griechisch-Orthodoxe.[61] In dem Wahlbezirk wurden fünf Kandidatenlisten registriert.[5] Die Liste „Hoffnung und Loyalität“ sammelt Hisbollah, Amal und die Syrische Soziale Nationalistische Partei. Ihr Hauptgegner war die Liste „Würde und Entwicklung“ von Libanesischen Kräften und Zukunftsbewegung. Die Freie Patriotische Bewegung hatte versucht, mit dem früheren Parlamentssprecher Hussein al-Husseini eine Liste aufzustellen, doch nachdem dieser sich zurückgezogen hatte, zerbrach die Allianz, und es entstanden zwei getrennte Listen: „Entwicklung und Wechsel“ sowie „Unabhängig“.[45] Die FPB-Kandidaten traten an auf der vom früheren Regionalsekretär der Baath-Partei Faiz al-Schukr geführten Liste.[62]

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Libanonberg I (Dschbeil-Kesrwan)

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Der Wahlbezirk Libanonberg I besteht aus zwei Teilbezirken, die identisch sind mit dem Bezirk Dschbeil (rot) und dem Bezirk Kesrwan (braun).

Im Wahlbezirk Dschbeil-Kesrwan wurden fünf Kandidatenlisten registriert:[5] „Starker Libanon“ (unterstützt von Freier Patriotischer Bewegung), „Nationale Solidarität“ (Hisbollah), „Anna al-Qarar“ (Allianz zwischen Kata’ib, Fares Souhaid, Farid Heikal Al Khazen und unabhängigen Kandidaten, unterstützt von der Marada-Bewegung), „Klarer Wechsel“ (unterstützt von den Libanesischen Kräften) und „Wir sind All-National“.[68][69]

Im Gegensatz zu früheren Wahlen haben Freie Patriotische Bewegung und Hisballah keine gemeinsame Liste gebildet. Die Hisbollah hat ihre eigene Kandidatenliste aufgestellt, mit einem schiitischen Kandidaten aus Baalbek. Die Liste der Hisbollah umfasste außerdem den früheren lahoudistischen Telekommunikationsminister Jean Louis Cardahi und den FPB-Abweichler Bassam Hachem.[70]

Die Liste der FPB wurde angeführt von dem General Chamel Roukoz; weitere Kandidaten waren neben anderen der Präsident der World Maronite Foundation Neemat Frem, der frühere Minister Ziad Baroud und der frühere Parlamentsabgeordnete Mansur al-Bon.[70]

Die von Kataeb und Souhaid unterstützte Liste versuchte, Personen der bürgerlichen Gesellschaft zu integrieren. Auf der Liste figurieren der frühere Generalsekretär des Nationalen Blocks Jean Hawat. Hier gab es Widerstand von Kata’ib gegen die amtierenden Parlamentsmitglieder Youssef Khalil und Gilberte Zouein, weil diese mit dem Block Wechsel und Reform in Verbindung standen.[70]

Zu den Kandidaten der Liste „Wir sind All-National“ gehörte der frühere Minister Youssef Salame.[70]

Der größte Teil der Wahlbevölkerung in dem Wahlbezirk sind Christen; Maroniten stellen 82,1 % der Wahlberechtigten, 10,7 % sind Schiiten, 1,91 % Griechisch-Orthodoxe, 1,4 % Armenisch-Orthodox, 1,32 % Sunniten, 1,32 % Griechisch-Katholische und 1,26 % sind andere Christen.[71]

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Libanonberg II (Metn)

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Der Wahlbezirk Libanonberg II deckt die Fläche des Distrikts Metn ab.

Libanonberg II ist ein überwiegend christlicher Wahlbezirk; 44,8 % der Wahlbevölkerung sind Maroniten, 14,6 % sind Griechisch-Orthodoxe, 14,3 % Armenisch-Orthodoxe, 9,83 % Griechisch-Katholische, 3,86 % Armenisch-Katholische und 6,28 % sind andere Christen. 3,03 % der Wahlbevölkerung sind Schiiten, 1,88 % Sunniten und 1,38 % Drusen.[75]

In dem Wahlbezirk wurden fünf Kandidatenlisten registriert.[5] Michel Murr reichte die Liste „Metns Loyalität“ ein.[76][77] Die Kata’ib bildete ihre Liste mit dem Namen „Puls Metns“ gemeinsam mit der National-Liberalen Partei und unabhängigen bürgerlichen Kandidaten, die Libanesischen Kräfte und ihre Verbündeten unter dem Titel „Metn Herz des Libanon“, und eine Allianz der Freien Patriotischen Bewegung mit der Syrischen Sozialen Nationalistischen Partei und Taschnag traten gemeinsam mit der Liste „Starkes Metn“ an.[76][78]

Die Libanesische Kommunistische Partei führte Gespräche mit bürgerlichen Aktivisten, um eine Liste unter dem Namen „Nawar al-Metn“ zu bilden, doch kam diese Liste nicht zustande.[76]

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Libanonberg III (Baabda)

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Der Wahlbezirk Libanonberg III electoral entspricht geographisch dem Distrikt Baabda.

Im Wahlbezirk Libanonberg III wurden vier Kandidatenlisten angemeldet.[5] Während die Freie Patriotische Bewegung und die Parteien der Koalition des 8. März in den meisten Wahlbezirken getrennte Wege gingen, haben sie im Distrikt Baabda eine gemeinsame Liste zustande gebracht, die unter dem Namen „Nationale Versöhnung“ angetreten ist.[81] Andere Listen in dem Wahlbezirk sind „Einheit und Entwicklung von Baabda“ – eine Allianz aus Progressiver Sozialistischer Partei, Libanesischen Kräften, Unabhängigen und Salah Harake, unterstützt von Zukunftsbewegung.[81][82] – sowie zwei Listen bürgerlicher Gruppen.[81] Die Liste „Gemeinsam für Baabda“ wurde am 3. März von Kata’ib-Chef Sami Gemayel und NLP-Chef Dory Chamoun bekanntgegeben und schloss bürgerliche und Umweltschutzaktivisten ein.[82][83] Unter den Kandidaten waren der Gründer von Terre-Liban und der Libanesischen Ökologischen Bewegung, einer Plattform verschiedener NGOs, Paul Abi Rached.[84]

36,8 % der Wahlbevölkerung sind Maroniten, 25,2 % Schiiten, 17,6 % Drusen, 7,61 % Griechisch-Orthodoxe, 6,11 % Sunniten, 4,6 % Griechisch-Katholische und 2,14 % gehören zu anderen christlichen Konfessionen.[85]

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Libanonberg IV (Aley-Chouf)

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Der Wahlbezirk Libanonberg IV besteht aus zwei Teilbezirken, Aley (rot, deckt den Distrikt Aley ab) und Chouf (braun, deckt den Distrikt Chouf ab).

In Wahlbezirk Libanonberg IV wurden sechs Kandidatenlisten registriert.[5] 40,5 % der Wahlbevölkerung sind Drusen, 27 % Maroniten, 18,7 % Sunniten, 5,18 % Griechisch-Katholische, 5,14 % Griechisch-Orthodoxe, 2,6 % Schiiten und 0,91 % gehören anderen christlichen Richtungen an.[89]

Die Hauptkonkurrenten waren zwei Listen. Die Liste „Versöhnung“ (gebildet von Progressiver Sozialistischer Partei, Zukunftsbewegung und Libanesischen Kräften) und die Liste „Versprechen der Berge“ (gebildet durch Libanesische Demokratische Partei, Freie Patriotische Bewegung und Syrische Soziale Nationalistische Partei).[89] Die übrigen Listen waren „Freie Entscheidung“ (aus Kata’ib und National-Liberaler Partei), die Liste der „Nationalen Einheit“ des früheren Ministers und Ex-LDP-Mitgliedes Wiam Wahhab, die „Bürgerlichen“ sowie die Liste „Wir sind All-National“.[89][90]

Gegen Ende Februar gab der Kandidat der Demokratischen Erneuerung Antoine Haddad seinen Rückzug bekannt.[91]

Weitere Informationen Liste, Drusen (Aley, 2 Sitze) ...
Weitere Informationen Liste, Maroniten (Chouf, 3 Sitze) ...

Nord I (Akkar)

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Der Wahlbezirk Nord I deckt das Gouvernement Akkar ab.

In dem Wahlbezirk Nord I wurden sechs Kandidatenlisten registriert.[5] Die Zukunftsbewegung entschied sich für eine eigene Liste, wobei der Kandidat für den griechisch-orthodoxen Sitz ein Angehöriger der Libanesischen Kräfte war.[97] Eine von der Koalition des 8. März unterstützte Koalition trat unter dem Titel „Entscheidung für Akkar“ an. Die „Entscheidung von Akkar“ wurde geführt von dem früheren Abgeordneten Wajih Barini und unterstützt von Marada und der Arabischen Demokratischen Partei. Die weiteren Listen waren „Starkes Akkar“ (unter Beteiligung von Freier Patriotischer Bewegung, al-Jamaa al-Islamiah sowie der Zukunftsbewegung naher Unabhängiger), „Souveräner Libanon“ (angeführt von Aschraf Rifi) und die „Frauen von Akkar“.[97][98][99]

Der Wahlbezirk ist geprägt durch einen hohen Anteil an Sunniten (67,5 %). 14,7 % der Wahlbevölkerung sind Griechisch-Orthodoxe, 10,9 % Maroniten, 4,97 % Alawiten, 1,05 % Schiiten, 0,62 % Griechisch-Katholische, und 0,29 % gehören anderen christlichen Gemeinschaften an.[100]

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Nord II (Tripoli-Miniyeh-Danniyeh)

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Der Wahlbezirk Nord III deckt die Distrikte Tripoli und Miniyeh-Danniyeh ab. Er ist in drei Teilbezirke unterteilt: Tripoli (in grün), Miniyeh (in rot) und Danniyeh (in braun).

Unter dem früher geltenden Recht, waren Tripoli und Miniyeh-Danniyeh zwei unterschiedliche Wahlbezirke. Die für die Wahl 2018 registrierte Wählern waren überwiegend Sunniten (82,91 %); signifikante Minderheiten waren Griechisch-Orthodoxe (6,24 %), Alawiten (6,04 %) und Maroniten (3,5 %).[108] 0,51 % der Wahlbevölkerung sind Armenisch-Orthodoxe, 0,32 % Armenisch-Katholische und 0,59 % gehören anderen christlichen Gemeinschaften an.[109]

Die größten politischen Kräfte nutzten das neue Wahlrecht, um getrennte Richtungen einzuschlagen.[110] Der Generalsekretär der Zukunftsbewegung, Achmed Hariri, begründete die Entscheidung, eine eigene Liste zu bilden, damit, dass seine Partei „verstanden habe, dass eine Menge Leute uns ausgenutzt haben…“[110] Insgesamt wurden im Wahlbezirk Nord II acht Listen registriert; die Liste „Entschlossenheit“ des früheren Ministerpräsidenten Nadschib Miqati, die Liste der Zukunftsbewegung, eine von Aschraf Rifi geführte Liste, die „Nationale Würde“ (eine Allianz zwischen Faisal Karami und Dschihad Samad, an der auch al-Habasch und Marada teilnehmen), „Entscheidung des Volkes“ (eine Allianz zwischen Freier Patriotischer Bewegung und Kamal Kheir, der auch Unabhängige angehörten), die Liste „Wir sind All-National“ (mit Sabaa-Partei, der Bewegung der Bürger im Staat, Socialist Arab Lebanon Vanguard Party, Widerstandsbewegung und unabhängigen Kandidaten), die Liste „Unabhängige Entscheidung“ (Allianz zwischen al-Jamaa al-Islamiah, dem früheren Abgeordneten Mesbah Ahdab und unabhängigen Kandidaten) sowie die Liste „Unabhängige Bürgergesellschaft“ mit unabhängigen Kandidaten.[5][108][111] Mohammad Safadi entschloss sich, nicht an der Wahl teilzunehmen und rief zur Unterstützung der Zukunftsbewegung auf.[110]

In Danniyeh kandidierte der 28-Jährige Sami Fatfat für den Sitz, den zuvor sein Vater Ahmad Fatfat für die Zukunftsbewegung innehatte.[112]

Unter den Kandidaten der Liste „Entschlossenheit“ Miqati waren der frühere Minister Jean Obeid und der derzeitige Minister Nicholas Nahas sowie der Parlamentsabgeordnete Kazim Kheir.[113] Kheir wurde kein Platz auf der Liste der Zukunftsbewegung zugeteilt, sodass er auf Miqatis Liste kandidierte.[114]

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Nord III (Bscharri-Zghorta-Batrun-Koura)

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Der Wahlbezirk Nord III besteht aus vier Teilbezirken, die dem jeweiligen Distrikt entsprechen: Batrun (lila), Bscharri (grün), Koura (braun) und Zgharta (rot).

Im Wahlbezirk Nord III, der die Distrikte Batrun, Bscharri, Koura und Zgharta umfasst, wurden vier Kandidatenlisten registriert.[5]

Die Wahlbevölkerung ist überwiegend christlich; 68,1 % sind Maroniten, 20,7 % Griechisch-Orthodoxe, 8,94 % Sunni, 0,93 % Schiiten, 0,73 % Griechisch-Katholische, und 0,38 % gehören anderen christlichen Gemeinschaften an. 0,24 % sind Alawiten.[121]

Die Liste „Starker Norden“ unter Gebran Bassil vereint Freie Patriotische Bewegung, Independence Movement und Zukunftsbewegung, während die Liste „Starker Republikanischer Puls“ Libanesische Kräfte, Kata’ib und die Demokratische Linke Bewegung sammelt. Die Liste „Mit uns für den Norden und den Libanon“ wird unterstützt von Marada-Bewegung, Syrischer Sozialer Nationalistischer Partei und Boutros Harb. Die bürgergesellschaftliche Liste „Wir sind All-National“ wird unterstützt von der Bewegung der Bürger im Staat, und Sah.[122][123]

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Süd I (Sidon-Jezzine)

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Der Wahlbezirk Süd I besteht aus zwei Teildistrikten: Sidon (rot, entspricht der Stadt Sidon) und Jezzine (braun, entspricht dem Distrikt Jezzine).

Im Wahlbezirk Sidon-Jezzine wurden vier Kandidatenlisten aufgestellt: „Integration und Würde“ (gebildet von Zukunftsbewegung und Unabhängigen), „Sidon und Jezzine Gemeinsam“ (Allianz aus al-Jamaa al-Islamiah, Freier Patriotischer Bewegung und Abdul Rahman Bizri), „Für alle Leute“ (Allianz von Popular Nasserite Organization und Ibrahim Azar, unterstützt von Amal-Bewegung un Hisbollah) sowie die „Kompetenz zum Wechsel“ (Allianz von Kata’ib, Libanesischen Kräften und der Gruppe des 11. März).[5][135][44]

Zukunftsbewegung und Freie Patriotische Bewegung hatten versucht, einen Wahlpakt zu verabreden, doch kam dieser nicht zustande, weil die FPM auf Bizri bestanden habe. Nachdem diese Gespräche gescheitert waren, wendete die die FPM al-Jamaa al-Islamiah zu, weil die Popular Nasserite Organization bereits mit Ibrahim Azar (einem unabhängigen Maroniten, den die Allianz von Amal und Hisbollah unterstützte) einig war.[136]

44,2 % der Wahlbevölkerung sind Sunniten, 30,8 % Maroniten, 15,1 % Schiiten, 8,69 % Griechisch-Katholische, 0,67 % andere christliche Gemeinschaften und 0,48 % Drusen.[137]

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Süd II (Zahrany-Tyros)

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Der Wahlbezirk Süd II besteht aus zwei Teilbezirken: Zahrani (rot, entspricht den Teilen des Distrikts Sidon, die außerhalb der Stadt Sidon liegen) und Tyros (braun, entspricht dem Distrikt Tyros).

Im Wahlbezirk Süd II wurden zwei Kandidatenlisten registriert.[5] Die „Hoffnung und Loyalität“ von Amal und Hisbollah wurde angeführt von Parlamentssprecher Nabih Berri. Sie konkurrierte mit der Liste „Gemeinsam für den Wechsel“, einer Allianz von Riad Al-Assaad, Libanesischer Kommunistischer Partei und unabhängiger Kandidaten.[142][143][144]

Der Wahlbezirk ist überwiegend (81,4 %) von Schiiten bewohnt. 6,81 % der Wahlberechtigten sind Griechisch-Katholische, 6,1 % Sunniten, 4,55 % Maroniten und 1,14 % gehören anderen christlichen Gemeinschaften an.[145]

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Süd III (Mardsch Uyun-Hasbaya-Nabatäa-Bint Dschbeil)

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Der Wahlbezirk Süd III deckt das Gouvernement Nabatäa ab und ist in drei Teilbezirke unterteilt: Nabatäa (rot, entspricht dem Distrikt Nabatäa), Mardsch Uyun-Hasbaya (braun, deckt die Distrikte Hasbaya und Mardsch Uyun ab) und Bint Dschbeil (grün, entspricht dem Distrikt Bint Dschbeil).

In dem Wahlbezirk Süd II wurden sechs Kandidatenlisten registriert.[5] Die Wahlbevölkerung ist überwiegend schiitisch (80,1 %). 6,35 % der Wahlbevölkerung sind Sunniten, 5,27 % sind Maroniten, 3,65 % Drusen, 2,45 % Griechisch-Orthodoxe, 1,8 % Griechisch-Katholische und 0,39 % sind andere christliche Gemeinschaften.[148]

Die Koalition aus Amal und Hisbollah bildete die Liste „Hoffnung und Loyalität“.[146] Auf ihr befand sich ein sunnitischer Kandidat der Baath-Partei, Kassem Hachem, der allerdings als Kandidat der Amal-Bewegung aufgestellt und nicht offiziell von seiner Partei unterstützt wurde.[149][150]

Zukunftsbewegung, Freie Patriotische Bewegung und die Libanesische Demokratische Partei reichten einen gemeinsam Wahlvorschlag unter dem Titel „Der Süden ist es wert“ ein, der von der Zeitung L’Orient Le Jour als supplimentär zur Liste von Amal und Hisbollah bezeichnet wurde.[146][150] Auf ihr befindet sich unter anderem ein der Zukunftsbewegung nahestehender unabhängiger sunnitischer Kandidat, Imad Khatib, der Geschäftsbeziehung mit Amal-Führer Berri unterhält. Drei schiitische Kandidaten dieser Liste (Badruddin, Sharafuddin und Osseiran) waren zuvor der Hisbollah nahe. Zwei der Freien Patriotischen Bewegung nahe unabhängige Kandidaten waren ebenfalls auf dieser Liste: der griechisch-orthodoxe Kandidat Chadi Massaad und der schiitische Kandidat Mourhaf Ramadan.[150] Der Kandidat für den Sitz der Drusen ist ein Mitglied im Vorstand der Libanesischen Demokratische Partei.[151]

Die Liste „Eine Stimme für den Wechsel“ wurde gebildet von der Libanesischen Kommunistischen Partei, der Communist Action Organization in Lebanon und unabhängigen Kandidaten.[146][152] Auf der Liste steht der SSNP-nahe unabhängige Kandidat Hussein Baydoun.[150] Diese Liste bestand aus fünf Kandidaten.[150]

Die beiden verbleibenden Listen nahmen einen entgegengesetzteren Standpunkt zur Dominanz von Amal und Hisbollah in der lokalen politischen Szene ein.[150] Unter dem Namen „Schibna Hakki“ wurde eine Kandidatenliste durch die Libanesischen Kräfte mit schiitischen Abweichlern um den Journalisten Ali Al-Amin eingereicht. Al-Amin wurde von Hisbollah-Generalsekretär als „Schiit der [U.S.] Botschaft“ bezeichnet.[146][150] Al-Amin und der ebenfalls kandidierende Journalist Imad Komeyha waren Unterzeichner des 2017 veröffentlichten Aufrufs zu Neuwahlen an den Hohen Schiitischen Rat.[153] Ahmed Assaad, der Führer der Lebanese Option Party, ließ eine Anti-Hisbollah-Liste mit Kandidaten seiner Partei registrieren, darunter seine Frau Abeer Ramadan.[150]

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Ergebnisse

Weitere Informationen Partei, Kandidaten ...
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Literatur

Einzelnachweise

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