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Partula
Gattung der Familie Partulidae Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Partula ist der Name einer Gattung von Schnecken in der Familie Partulidae, nachtaktiver, lebendgebärender Baumschnecken, die in Polynesien verbreitet sind. Durch die Zerstörung des Lebensraums und Einschleppung invasiver Tierarten sind die meisten der etwa 75 bekannten Arten ausgestorben.

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Merkmale
Die bei ausgewachsenen Schnecken meist nicht über 2 cm langen Gehäuse sind rechts oder links gewunden, in der Regel spitz eiförmig und haben ein kegelförmiges Gewinde. Der bauchige Körperumgang ist höher als das Gewinde. Die Gehäusemündung ist kurz und mit Zähnchen oder Wellen verstärkt. Die Schnecken sind wie andere Lungenschnecken Zwitter, die sich mit ihren Penissen gegenseitig begatten. Die Jungschnecken werden lebend geboren.[2] Die Schnecken leben von abgestorbenem Pflanzenmaterial und mikroskopischem Pflanzenbewuchs der Bäume, auf denen sie leben.[3]
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Verbreitung
Die Schnecken leben auf Bäumen in den Wäldern der Inseln des Pazifiks von den Gesellschaftsinseln bis Palau. Daher rührt auch der Trivialname „Polynesische Baumschnecken“, mit dem aber auch auf andere Schnecken wie z. B. die Gattung Achatinella auf Hawaii bezeichnet werden.[4] Die auf Tahiti untersuchten Partula-Arten wurden insbesondere auf Unterseiten der Blätter von Caladium und Bananenstauden gefunden, daneben auch an Drachenbäumen und Kurkuma.
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Gefährdung
Zusammenfassung
Kontext
Die Zerstörung der Wälder und die Einschleppung afrikanischer Großer Achatschnecken (Achatina fulica), welche die heimischen Schneckenarten durch Nahrungskonkurrenz erfolgreich verdrängten, werden im Zusammenhang mit dem Rückgang und Aussterben der Partula-Arten gesehen. Zur Bekämpfung der Achatschnecken wurden im Jahre 1974 räuberische Rosige Wolfsschnecken (Euglandina rosea) ausgesetzt, die jedoch an Stelle von Achatschnecken die einheimischen Arten fraßen. Die Wolfsschnecke, die sich von Tahiti auf zahlreiche Inseln ausbreitete, ist als Hauptursache für die Vernichtung der Partula-Schnecken erkannt worden. Auf anderen Inseln, so auf Guam, wird die aus Neuguinea eingeschleppte Landplanarie Platydemus manokwari als wichtigste Ursache für das Verschwinden von Partula-Arten und anderer heimischer Schnecken vermutet.[5] Inzwischen betreibt Zoological Society of London ein Programm zum Erhalt der verbliebenen Partula-Arten in Gefangenschaft im Vereinigten Königreich, Frankreich und den USA (Partula Programme Consortium).
2025 sind laut der Roten Liste der IUCN von 73 Partula-Arten nur noch 32 Arten wild lebend und davon 18 „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) (davon 7 Arten möglicherweise schon ausgestorben), 8 Arten sind „gefährdet“ (endangered), der Gefährdungsstatus von 2 Arten ist „vulnerabel“ (vulnerable) und nur 4 Arten sind „nicht gefährdet“ (least concern). 9 Arten sind „in freier Wildbahn ausgestorben“ (extinct in the wild) und 32 Arten sind „ausgestorben“ (extinct).[6]
Bedeutung für den Menschen

Die Schneckenhäuser dienten einst den Polynesiern als zeremonieller Schmuck. So wurden die Zoologen Henry Crampton und Yoshio Kondo auf die Schnecken aufmerksam und untersuchten diese über einen Zeitraum von 50 Jahren. Auf Grund der zahlreichen Daten über die morphologische Vielfalt, ökologische Nischen und Verhalten konnten sie ein klassisches Beispiel für adaptive Radiation beschreiben.[7]
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Systematik
Zusammenfassung
Kontext
Zur Gattung Partula gehören folgende Arten:






- Partula affinis – vom Aussterben bedroht
- Partula arguta – vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)
- Partula assimilis – vom Aussterben bedroht
- Partula atilis – ausgestorben
- Partula auraniana – gefährdet
- Partula aurantia – ausgestorben
- Partula auriculata – ausgestorben
- Partula bilineata – ausgestorben
- Partula clara – vom Aussterben bedroht
- Partula clarkei – ausgestorben
- Partula compressa – vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)
- Partula cootei – ausgestorben
- Partula cramptoni – vom Aussterben bedroht
- Partula crassilabris – ausgestorben
- Partula cuneata – ausgestorben
- Partula cytherea – vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)
- Partula dentifera – ausgestorben
- Partula diminuta – ausgestorben
- Partula dolichostoma – ausgestorben
- Partula dolorosa – ausgestorben
- Partula emersoni – vom Aussterben bedroht
- Partula eremita – ausgestorben
- Partula faba – ausgestorben
- Partula flexuosa – nicht gefährdet
- Partula garrettii – in freier Wildbahn ausgestorben
- Partula gibba – gefährdet
- Partula grisea – nicht gefährdet
- Partula guamensis – ausgestorben
- Partula hebe – in freier Wildbahn ausgestorben
- Partula hyalina – vulnerabel
- Partula incrassa – vom Aussterben bedroht
- Partula jackieburchi – vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)
- Partula labrusca – ausgestorben
- Partula laevigata – vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)
- Partula lanceolata – gefährdet
- Partula langfordi – ausgestorben
- Partula leefei – vom Aussterben bedroht
- Partula leptochila – ausgestorben
- Partula levistriata – ausgestorben
- Partula lirata – gefährdet
- Partula lugubris – ausgestorben
- Partula lutea – ausgestorben
- Partula magistri – ausgestorben
- Partula meyeri – vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)
- Partula micans – nicht gefährdet
- Partula mirabilis – in freier Wildbahn ausgestorben
- Partula mooreana – in freier Wildbahn ausgestorben
- Partula navigatoria – in freier Wildbahn ausgestorben
- Partula nodosa – in freier Wildbahn ausgestorben
- Partula obesa – vom Aussterben bedroht
- Partula otaheitana – gefährdet
- Partula pacifica – vulnerabel
- Partula pearcekellyi – ausgestorben
- Partula planilabrum – ausgestorben
- Partula producta – ausgestorben
- Partula protracta – ausgestorben
- Partula pyramis – gefährdet
- Partula radiolata – gefährdet
- Partula radiosa – gefährdet
- Partula remota – ausgestorben
- Partula rosea – in freier Wildbahn ausgestorben
- Partula rufa – vom Aussterben bedroht (möglicherweise ausgestorben)
- Partula sagitta – ausgestorben
- Partula salifana – ausgestorben
- Partula similaris – nicht gefährdet
- Partula suturalis – in freier Wildbahn ausgestorben
- Partula taeniata – vom Aussterben bedroht
- Partula tohiveana – vom Aussterben bedroht
- Partula tristis – ausgestorben
- Partula turgida – ausgestorben
- Partula umbilicata – ausgestorben
- Partula vanikorensis – vom Aussterben bedroht
- Partula varia – in freier Wildbahn ausgestorben
Die ehemals anerkannten Arten Partula approximata, Partula castanea, Partula fusca, Partula levilineata, Partula protea, Partula variabilis und Partula vittata sind laut IUCN allesamt Synonyme der in der Wildnis ausgestorbenen Art Partula navigatoria.
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Literatur
- George W. Tryon und Henry A. Pilsbry: Manual of Conchology. Structural and Systematic. Band XX. Caecilioides, Glessula und Partulidae. Conchological Department, Philadelphia, 1909–1910. Partula FER. S. 155–320.
- Alfred Goldsborough Mayor (1902): Some species of Partula from Tahiti. A study in variation. Memoirs of the Museum of Comparative Zoology XXVI (2), Cambridge, USA.
- Henry E. Crampton (1916): Studies on the variation, distribution and evolution of the genus Partula. The species inhabiting Tahiti. Carnegie Institution of Washington, 228, S. 1–311.
- Henry E. Crampton (1925): Studies on the variation, distribution and evolution of the genus Partula. The species of the Mariana Islands, Guam and Saipan. Carnegie Institution of Washington, 228a, S. 1–116.
- Henry E. Crampton (1932): Studies on the variation, distribution and evolution of the genus Partula. The species inhabiting Moorea. Carnegie Institution of Washington, 410, S. 1–335.
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Weblinks
Commons: Partula – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- weichtiere.at: Polynesische Baumschnecken (Partula)
- Barry D. Smith, Ramsay Cooper-Nurse, Ann Marie Gawel: Survey of the endangered tree snails on navy-owned land in Guam (PDF; 1,3 MB)
Einzelnachweise
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